Mit diesen Bezügen zählen Ruheständler in der Rente zu den reichsten zehn Prozent
Um als Rentner zu den oberen zehn Prozent zu gehören, muss das Einkommen recht hoch ausfallen. Die Kluft zum Durchschnittsrentner ist groß.
Köln – Immer mehr Rentner haben in Deutschland mit den steigenden Preisen zu kämpfen. Denn die Renten steigen verglichen mit der Inflation nur in geringem Maße. Laut Statistischem Bundesamt ist die Armutsgefährdung bei über 65-Jährigen in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Aber wie viel Geld haben die deutschen Rentner im Schnitt eigentlich zur Verfügung?
Rente: So viel Geld haben Senioren im Schnitt zur Verfügung
Wie hoch die Renten ungefähr sind, zeigen die Daten des arbeitgeber-nahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Die Untersuchungen der Ökonomen zeigen, dass das Medianeinkommen bei alleinlebenden Rentnern monatlich bei 1945 Euro liegt. Liegt man als alleinlebender Rentner über diesen 1945 Euro monatlichem Haushaltseinkommen, gehört man bereits zu der reicheren Hälfte in dieser Bevölkerungsgruppe. Um zu den reichsten zehn Prozent zu gehören, muss man aber mindestens 3500 Euro monatliches Haushaltseinkommen aufweisen.
Zum Vergleich: Die Rente für langjährig Versicherte in Deutschland betrug Ende 2021 durchschnittlich 1370 Euro. Zum Haushaltseinkommen zählt das IW jedoch nicht nur die gesetzliche Rente, sondern auch Mieteinnahmen und andere Einkünfte. Bei selbstgenutztem Wohneigentum wird zudem der monatliche Nettomietwert noch dazugerechnet.
Was ist das Medianeinkommen?
Das Medianeinkommen (auch mittleres Einkommen) ist das Einkommen, das alle Einkommensbezieher in zwei gleich große Gruppen teilt: Die eine Hälfte hat höhere Einkommen, die andere niedrigere. Das Medianeinkommen ist verglichen mit dem Durchschnittseinkommen robuster gegenüber statistischen Ausreißern (stark vom Durchschnitt abweichende Werte).
Definition: IW Köln
Rentner mit 1800 Euro Einkommen: Mehr als 50 Prozent sind reicher
Mit 1800 Euro monatlichem Haushaltseinkommen zählen Rentner bereits zu der ärmeren Bevölkerungshälfte in ihrer Gruppe. Die Armutsrisikoquote liegt bei 16 Prozent. Bei Vollzeitbeschäftigten liegt sie nur bei sechs Prozent. Im Vergleich der verschiedenen Bevölkerungsgruppen stehen Alleinerziehende am schlechtesten da. Hier liegt die Armutsrisikoquote bei 37 Prozent. Das Medianeinkommen beträgt nur 1565 Euro.
Am meisten Geld haben im Vergleich der verschiedenen Bevölkerungsgruppen Personen mit einem Hochschulabschluss mit einem Medianeinkommen von 2808 Euro. (ph)