Wohnen im Alter: Wo Rentner Unterstützung zum altersgerechten Umbau bekommen
Wer auch im Alter noch in seiner Wohnung leben möchte, sollte sich Gedanken über einen altersgerechten Umbau machen. Welche Finanzhilfen es dafür gibt.
München/Berlin – Derzeit fehlen in Deutschland rund 2,2 Millionen Wohnungen für ältere Menschen. Das geht aus einer kürzlich erschienen Studie des Pestel-Instituts hervor. „Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern“, sagte Instituts-Leiter Matthias Günther. Denn 2040 würden dann sogar etwa 3,3 Millionen altersgerechte Einheiten gebraucht. Auf den Eintritt in die Rente der geburtenstarken Jahrgänge sei der Wohnungsmarkt jedoch „ganz und gar nicht vorbereitet“. So sei heute nur rund jede siebte Wohnung altersgerecht.
Doch wie kann man seine Wohnung auf das Alter vorbereiten? Und was muss man dazu beachten? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Wie passt man eine Wohnung altersgerecht an?
Um auch im hohen Alter noch in den eigenen vier Wänden leben zu können, sollte man frühzeitig überlegen, welche baulichen Maßnahmen dafür nötig sind. Besonders wichtig ist hierbei eine barrierearme oder gar barrierefreie Gestaltung der Wohnung. Hierfür können Umbauten im Badezimmer nötig sein. Aber auch etwaige Treppen, um die Wohnung zu erreichen, sollten bedacht werden. Hier kann beispielsweise ein Treppenlift Abhilfe schaffen.
Wie hoch sind die Kosten für einen altersgerechten Umbau?
Eine pauschale Aussage zum Umbau einer Wohnung zu treffen, ist sehr schwierig. Schließlich sind die Kosten stark vom derzeitigen Zustand abhängig. Auch je nach Anbieter können sich die Kosten stark unterscheiden und die Kosten können laut Experten zwischen 2000 und mehreren zehntausend Euro liegen. Am teuersten ist laut dem Verbund Pflegehilfe eine Badsanierung. Hier liegen die Kosten zwischen 15.000 und 30.000 Euro, wie Biallo.de berichtet. Wer einen Treppenlift benötigt, sollte mindestens 3800 Euro einplanen.

Wo erhält man Unterstützung für den Renten-Umbau?
Wer pflegebedürftig ist, kann für den Umbau der Wohnung einen Antrag auf „wohnumfeldverbessernde“ Maßnahmen stellen. Dabei können Betroffene bis zu 4000 Euro als Zuschuss erhalten. Das Extra-Geld gibt es laut Bundesgesundheitsministerium für Maßnahmen, „die mit wesentlichen Eingriffen in die Bausubstanz der Wohnung verbunden sein können“. Darunter zählen Türverbreiterungen, Rampen, Treppenlifte oder auch der Umbau des Badezimmers. Wichtig ist es jedoch, den Antrag zu stellen, bevor man mit den Umbau-Maßnahmen beginnt. Sonst droht man auf den Kosten sitzen zu bleiben, warnt die Verbraucherzentrale.
Aber nicht nur die Pflegeversicherung ist eine Möglichkeit, um sich finanziell unter die Arme greifen zu lassen. Auch Baudarlehen stellen eine Option dar. Hierfür bietet die staatliche Förderbank KfW den „Altersgerecht Umbauen-Kredit“ an. Hier gibt es bis zu 50.000 Euro Kredit – unabhängig vom Alter. Der effektive Jahreszins liegt bei 3,09 Prozent. Die Umbaumaßnahmen sollen dabei helfen, den Standard „Altersgerechtes Haus“ zu erfüllen.
„Altersgerechtes Haus“ laut KfW
In einem altersgerechten Haus oder einer altersgerechten Wohnung müssen Zugang, Wohn- und Schlafzimmer, Küche und Bad barrierereduziert sein und bestimmte Bedienelemente vorhanden sein.
Rente: Drei Tipps für den altersgerechten Wohnungsumbau
Wer sich beim Thema des altersgerechten Umbaus noch unsicher ist, sollte diese drei Tipps unbedingt beachten:
- Früh Fragen klären: Machen Sie sich frühzeitig Gedanken darüber, wie Sie im Alter leben möchten. Ob Sie in Ihrem derzeitigen Haus oder in Ihrer Wohnung bleiben möchten. Ob der Wohnraum groß genug, oder vielleicht sogar zu groß ist. Ob man auch ohne Partner gut zu Hause zurechtkommt und ob auch die Umgebung alles bietet, um auch ohne Auto zurechtzukommen. Die Beantwortung dieser Fragen hilft bereits dabei, sich einen groben Überblick über die zukünftige Wohnsituation zu verschaffen.
- Professionelle Beratung aufsuchen: Bei der Pflegekasse oder der örtlichen Wohnberatungsstelle können sich Interessierte zu einem altersgerechten Umbau beraten lassen. Hierbei ist es auch wichtig, sich anbieterneutral Informationen einzuholen. Pflegerechtliche Fragen oder Fragen zum Thema Wohnanpassung können auch einige Verbraucherzentralen beantworten.
- Kümmern Sie sich rechtzeitig: Je früher man sich um das Thema Gedanken macht, desto besser. Schließlich möchte man nicht erst das Badezimmer barrierefrei gestalten, wenn man bereits darauf angewiesen ist. Zudem kann eine frühzeitige Planung bei Finanzierungsfragen helfen.