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Für LNG: Bund kauft Rohre von Nord Stream 2 – und schweigt über die Kosten

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Von: Patricia Huber

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Für den Bau eines neuen LNG-Terminals hat das Wirtschaftsministerium auf Rohre der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 zurückgegriffen. Doch Details werden unter Verschluss gehalten.

Ludmin – Die Gaspipeline Nord Stream 2 ist nie in Betrieb genommen worden. Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges wurde der Gas-Bezug aus Russland stark eingeschränkt und die Eröffnung der zweiten Nord-Stream-Pipeline wurde abgesagt. Doch die Materialien der Gaspipeline haben nun Berichten zufolge ein zweites Leben erhalten.

Mehrere tausend Nord-Stream-2-Rohre für LNG-Terminals gekauft

Für den Bau des geplanten LNG-Terminals vor der Ostsee-Insel Rügen sollen Rohre genutzt werden, die eigentlich für die Gaspipeline Nord Stream 2 gedacht waren. Der Bund habe dafür Ersatzröhren der Pipeline gekauft, bestätigte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montagabend in Berlin. Nach einem Bericht der Ostsee-Zeitung wurden mehrere tausend Rohre gekauft. Das Ministerium teilte dazu mit: „Über die Menge der Rohre und die Kosten können wir keine Auskunft geben, da die Verträge als vertraulich eingestuft wurden.“

Nach früheren Angaben der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern lagern in Sassnitz auf Rügen Nord-Stream-2-Rohre mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern. Das Ministerium hob hervor, dass alle sanktionsrechtlichen Fragen mit dem Verkäufer geklärt worden seien, der Nord Stream 2 AG. Zudem sei geprüft worden, ob auch Unterlagen, Messdaten und Gutachten zur Erdgaspipeline erworben werden.

Nord Stream 2 Rohre
Nicht verbaute Rohre für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 sollen jetzt für den Bau eines LNG-Terminals genutzt werden. (Symbolfoto) © Stefan Sauer/dpa/Archivbild

LNG als Ersatz für russisches Gas: Vor Rügen soll neues Terminal entstehen

Der Bund will vor Rügen ein schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) errichten. Favorisiert wird derzeit als Standort der Sassnitzer Hafen Mukran. Die Anlage soll helfen, Deutschlands Gasversorgung zu sichern, seit kein Gas mehr von Russland bezogen wird. Der Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 wurde abgeschlossen. Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine ging sie aber nicht in Betrieb. (ph/dpa)

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