Neue Förderung: So viel Geld bekommen Familien, die ein Haus bauen wollen
Ab 1. Juni startet ein neues Förderprogramm für Familien, die ein Eigenheim bauen oder kaufen wollen. Es soll das ehemalige Baukindergeld ersetzen. Aus der Opposition kommt Kritik.
Berlin – Wer jetzt versucht, ein Haus zu bauen, muss tiefer in die Taschen greifen. Durch die Zinswende im vergangenen Jahr sind Kredite für viele Menschen unbezahlbar geworden. Das zeigt sich auch in der Immobilienbranche: Die Aufträge gehen zurück, im vergangenen Jahr wurden schon weniger neue Einfamilienhäuser gebaut als im Jahr davor.
Das Bauministerium hat dafür ein neues Förderprogramm aufgesetzt, das Familien unter die Arme greifen soll. Allerdings gilt sie nur für Familien, die höchstens 60.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Pro Kind steigt diese Schwelle zwar um 10.000 Euro. Doch die Voraussetzungen lassen zweifeln, wie viele Familien wirklich davon profitieren werden.
Bauministerin bestätigt Kreditsumme
Bauministerin Klara Geywitz (SPD) bezifferte die Kreditsumme, die Familien aufnehmen können, auf zwischen 140.000 und 240.000 Euro. Das Geld erhalten die Familien von der KfW-Bank zu günstigen Zinskonditionen. Die Voraussetzungen, das Geld zu erhalten, sind jedoch hoch. Gefördert werden nur solche Bauvorhaben, die klimafreundlich und energieeffizient sind. Es werden auch Käufe von bestehenden Effizienzhäusern gefördert.

Konkret müssen die Bauprojekte mindestens den Standard eines Effizienzhauses 40 erfüllen. Das heißt: Der Energieverbrauch des Hauses ist um 60 Prozent niedriger als ein vergleichbares Gebäude (gesetzlich festgelegt). Bei Projekten, die zusätzlich noch ein „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ haben, gibt es noch mehr Geld.
Union kritisiert Eigenheimförderung
Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, müssen Bauherren mehr Geld ausgeben. Effizienzhäuser sind teuer zu bauen – und zugleich gibt es die Fördergelder nur für Familien, die höchstens 60.000 Euro jährlich haben. Diese Diskrepanz sorgt für Kritik.
„Schon jetzt ist absehbar, dass es eine große Enttäuschung sein wird, denn nur diejenigen erhalten eine Förderung, die allerhöchste energetische Standards erfüllen“, sagte Jan-Marco Luczak, baupolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion im Handelsblatt. „Ich gehe davon aus, dass nur wenige Familien für ein so teures Haus eine Finanzierung bekommen“.