Hamburger Hafen bittet um Überstunden – wegen Containerstau
Der Hamburger Hafen hat keine freien Liegeplätze für Frachter – diese stauen sich vor Helgoland. Die HHLA bittet ihre Mitarbeiter um Überstunden.
Hamburg – In den Hamburger Hafen können Frachter nicht einfahren, weil es dort an Liegeplätzen mangelt. Auch Yachten einflussreicher Oligarchen stecken im Hamburger Hafen fest und vereinfachen das dortige Lagerproblem nicht gerade. Die Crew der Oligarchen-Yacht Dilbar schmeißt hin – jetzt sind dem Oligarchen zusätzlich seine Mitarbeiter abhandengekommen. Am Hamburger Hafen, wo einer der größten Mengen Kokain gefunden wurde, stehen bis zu zehn Frachter an. Sie alle warten seit Wochen vor Helgoland – um den Verzögerungen entgegenzuwirken, wirbt jetzt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bei ihren Mitarbeitern um Überstunden.
Offener Tidehafen an der Unterelbe: | Hamburger Hafen |
Gründung: | 7. Mai 1189, Hamburg |
Hauptsitz: | Hamburg |
Anzahl der Beschäftigten: | 10.000 (2004) |
Hamburger Hafen: Zehn Frachter stecken fest – HHLA bittet um Überstunden
Am Hamburger Hafen gibt es Lieferketten-Probleme. Durch die Verzögerung der Lieferung stauen sich vor Helgoland die Frachter, die seit Wochen auf einen Liegeplatz in Hamburg warten müssen. Aktuell warten dem „Abendblatt“ zufolge insgesamt zehn Frachter, bis ein Platz am Zielhafen frei wird. Laut Hans-Jörg Heims, Sprecher des Hamburger Hafenlogistikers HHLA, würden die großen Schiffsverspätungen zu Containerstau auf den Terminals führen. Dies wiederum führe zu einer Überlastung der Lager. Das berichtet unter anderem der „Spiegel“.

Zwar bemühen sich Personal und Technik um die Abfertigung, doch komme es noch zu Verzögerungen bei der Abfertigung. In der am Hamburger Hafen angelegten Hafencity sind darüber hinaus weitere, große Bauprojekte geplant: In der Hafencity sollen Hochhäuser im Wasser gebaut werden. Auch der Bau des Elbtowers im Hamburger Hafen wurde bestätigt.
Lager des Hamburger Hafens voll – HHLA benötigt 800 Extra-Schichten im Monat
Die Situation am Hamburger Hafen ist angespannt. Infolge des Lockdowns und der Corona-Pandemie seien die Lieferketten weltweit gestört, so Heims. Schlechte Witterung sowie der Angriffskrieg Russlands habe zu weiteren Verzögerungen geführt und die Lager seien inzwischen voll. Sogar zusätzliche Flächen hätten sie angemietet, doch diese hätten keine automatisierten Containerlager. Das Team des HHLA käme an ihre Grenzen. In einem Brief, welcher dem NDR vorliegt, beklagten die Terminalchefs die „äußerst angespannte betriebliche Lage“. Sie bräuchten circa 800 zusätzliche Schichten im Monat, „um den Kreislauf an wartenden Schiffen zu durchbrechen“.
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Die Abfertigung am Burchardkai hätte eigentlich im März fertig sein sollen. Bei mehreren Containern in einem Lager sei der Aufwand beim Umschlag umso größer. Mittlerweile bräuchten sie je nach Lager des Containers 1,5 Kilometer, um einen Container vom Lager zum Schiff zu bringen. Früher habe man 500 Meter gebraucht. Jede Containerbox müsse einzeln durch Fahrzeuge belegt werden.
Hafen Hamburg will Verzögerung durch bezahlte Überstunden beschleunigen
Durch bezahlte Überstunden will die Geschäftsführung des Burchardkais den Mitarbeitern Anreize geben. Der zum Hamburger Hafenlogistikzentrum zugehörige Burchardkai möchte den Arbeitnehmern etwa 100 Euro zusätzlich zum Lohn für Verzicht auf einen freien Tag und 50 Euro extra für vier Überstunden bezahlen.
Der Betriebsrat habe dem Angebot bislang noch nicht zugestimmt. Dem NDR zufolge würden die Verhandlungen laufen.