Vulkanausbruch in Russland bedroht internationalen Luftverkehr - „Alarmstufe Rot“
Nach dem Vulkan Besymjanny ist jetzt ein weiterer Vulkan auf der Halbinsel Kamtschatka in Russland ausgebrochen. Jetzt ist der internationale Luftverkehr gefährdet.
Kamtschatski – Eine gewaltige Explosion schleuderte bereits am Samstag eine bis zu 12 Kilometer hohe Aschewolke in die Luft. Der Vulkan Besymjanny auf der russischen Halbinsel Kamtschatka war ausgebrochen. Eine Kamera zeichnet den Ausbruch des Vulkans auf. Keine zwei Tage später droht eine Aschewolke des Vulkans Schiwelutsch den internationalen Flugverkehr lahmzulegen.
„Alarmstufe Rot“: Vulkanausbruch in Russland bedroht internationalen Luftverkehr
Die russische Vulkanbeobachtungsstelle KVERT gab am Dienstagmorgen (11. April) eine Warnung für den Luftverkehr mit der Alarmstufe Rot heraus. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Flüge zwischen Japan und den USA könnten von dem Vulkanausbruch betroffen sein. Die Aschewolke treibe westlich des Vulkans. Es könne jederzeit zu Asche-Explosionen von bis zu 15 Kilometern Höhe kommen, heißt es.
Vulkan Schiwelutsch schleudert riesige Aschewolke in den Himmel
Der Vulkan Schiwelutsch sei demnach um 6.15 Uhr Ortszeit ausgebrochen. Die Aschewolke habe sich über die mehr als 70 Kilometer entfernten Dörfer Kljutschi und Kosyrewsk ausgebreitet, schreibt der Vorsteher der Region, Oleg Bondarenko, auf Telegramm. Den Bewohnern werde geraten, in den Häusern zu bleiben und unnötige Reisen zu vermeiden. Ein Screenshot von einem Video der Aschewolke nach dem Ausbruch am 11. April 2023 lässt das Ausmaß erahnen. Auf dem Foto türmen sich die grauen Rauchwolken fast unwirklich in den Himmel auf. Der Vulkan hat nach ersten Erkenntnissen eine Aschewolke über 20 Kilometer in den Himmel geschleudert.

Schon die Aschewolke des Vulkan Besymjanny (3.000 Meter) sorgte für Alarm. Für die Luftfahrt wurde die höchste Gefahrenstufe Rot ausgerufen. Nach Angaben des russischen Zivilschutzes bestand keine Gefahr für bewohnte Gebiete oder Tourismusgruppen. Der Vulkan liegt rund 350 Kilometer von Petropawlowsk-Kamtschatski, der Hauptstadt der Halbinsel, entfernt. Nun verschärft sich möglicherweise die Lage.
Vulkanasche legte Flugverkehr in Europa lahm
Nach einem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull 2010 waren weite Teile des europäischen Luftraums für sechs Tage gesperrt. Mehr als zehn Millionen Flugpassagiere waren damals betroffen.
Die Halbinsel liegt etwa 6.600 Kilometer östlich von Moskau und ist mit etwa 30 aktiven Vulkanen eines der Gebiete mit der weltweit höchsten Konzentration geothermischer Aktivität. Wegen seiner Vulkane, Geysire und Thermalquellen ist Kamtschatka ein Sehnsuchtsziel vieler Naturliebhaber.
Die „Vulkane von Kamtschatka“ gehört zu einer der „herausragendsten Vulkanregionen der Welt mit einer hohen Dichte an aktiven Vulkanen“, wie auf der Webseite Unesco-Weltnaturerbe zu lesen ist. Die bekanntesten Vulkane Kamtschatkas sind:
- Avachinsky
- Vilyuchinsky
- Mutnovsky
- Gorely
- Tolbachik
- Klyuchevskaya Sopka
Die 1200 Kilometer lange und bis zu 450 Kilometer breite Halbinsel Kamtschatka zählt rund 160 Vulkane, doch nur die wenigsten davon sind noch aktiv. (ml mit Material der dpa)