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Sonnensturm 2025: Sonnenaktivität nimmt wieder zu – „unsere Aufwachphase“

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Sonnenstürme werden sich bis 2025 vermehrt ereignen, die Sonnenaktivität ist bis dahin besonders hoch. Wie vorbereitet sind NASA und Co.?

Boulder, Colorado – Ein Zyklus von etwa elf Jahren bedingt, dass die Sonne regelmäßig ihre Aktivität ändert. Abwechselnd kann die Aktivität niedrig oder hoch ausfallen. Die Astronomie ist sich dessen bewusst. Dass Peaks der Sonnenaktivität nur schwer zu prophezeien sind, stellt Wissenschaftler*innen vor großen Herausforderungen. Wie das Online-Portal „t3n.de“ berichtet, kann die Wissenschaft Sonnenstürme erst kurz vor ihrer Ankunft sichten. Schwerwiegende Schäden drohen unserem Planeten, wenn ein Sonnensturm mit einer großen Intensität auf die Erde trifft. Problem: Genau das lässt sich nicht lange genug voraussagen – die NASA hat keine rechtzeitigen Warnsysteme.

Stern:Sonne
Oberflächentemperatur:5.778 K
Radius:696.340 km
Entfernung zur Erde:149.600.000 km

Ein Sonnensturm lässt sich kaum voraussagen – bis 2025 ist die Gefahr dauernd gegeben

Im Jahr 2021 gelingt es den Forscherinnen und Forschern immer besser, Aussagen bezüglich der zukünftigen Sonnenaktivität zu treffen. Dass alle Beobachtungen und Berechnungen immer noch nicht ausreichen könnten, zeigte zuletzt der Sonnensturm, der im Oktober die Erde getroffen hatte. Die geomagnetischen Stürme breiteten sich auf der Sonnenoberfläche aus und bahnten sich ihren Weg Richtung Erde.

Als Programmkoordinator des „Space Weather Prediction Centers“ (SWPC) beschäftigt sich Wissenschaftler Bill Murtagh tagtäglich mit solchen Weltraum-Phänomenen. Gegenüber Wissenschaftsportal „space.com“ zieht er jedoch ein bedenkliches Zwischenfazit der bisherigen Sonnen-Forschung. „In den letzten Jahren war die Aktivität sehr gering, wie es während des solaren Minimums der Fall ist, aber jetzt nimmt sie wieder zu, und zwar ziemlich schnell – bis zum nächsten Maximum des Sonnenzyklus, das wir für 2025 erwarten“. Weiter heißt es: „Wir sehen die Zunahme der Aktivität, die man mit diesem Anstieg im Sonnenzyklus erwarten würde. Das ist sozusagen unsere Aufwachphase.“

Wie entsteht ein Sonnensturm? „Sonne schießt Magnet in den Weltraum“

In Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Stärke kann die Sonnenaktivität auf der Erde weitreichende Konsequenzen mit sich tragen. Einerseits bedingt sie mitunter eine atemberaubende Naturlandschaft. So etwa vor wenigen Tagen, als Polarlichter in Deutschland zu sehen waren. Andererseits könnten auch Satellitenschäden oder Ausfälle des Stromnetzes befürchtet werden. Schuld daran haben die sogenannten „koronalen Massenauswürfe“ (Coronal Mass Ejection, kurz: CME). Murtaugh verrät, was dahinter steckt.

Das Foto bildet ein Sonnensturm ab.
Die geomagnetischen Stürme breiteten sich auf der Sonnenoberfläche aus und bahnen sich ihren Weg Richtung Erde. (Symbolbild) © imago

„Ein CME ist im Wesentlichen eine milliardenschwere Wolke aus Plasmagas mit Magnetfeldern. Die Sonne hat also einen Magneten in den Weltraum geschossen, und dieser Magnet hat die 150 Millionen Kilometer lange Strecke von der Sonne zur Erde zurückgelegt.“ Ab einer bestimmten Größe könnte der Magnet mit dem Magnetfeld der Erde kollidieren. Die Folge wäre ein geometrische Sonnensturm.

Bis 2025 drohen weitere Sonnenstürme: Welche Auswirkungen die Sonnenaktivität auf die Erde hat

Erst wenn der CME auf die DSCOVR-Raumsonde trifft, kann die magnetische Struktur erfasst werden. Das Problem: Ist das Feld zu stark, könnte es längst zu spät sein. Der Sonnensturm könnte die Erde bereits innerhalb der nächsten 20 bis 30 Minuten treffen. Trotz aller anfänglichen Bedenken der NASA, die am 23. November eine Sonde zur Asteroid-Bekämpfung schicken wird, gab es beim Sonnensturm in den vergangenen Tagen nur wenig Grund zur Sorge. „Wir haben schon Hunderte von Stürmen dieses Ausmaßes erlebt, sodass wir ein gutes Gefühl dafür haben, welche Auswirkungen sie auf das Stromnetz haben werden“, sagt Bill Murtagh. Schwere Auswirkungen von Sonnenstürmen betreffen vor allem den GPS- und Internet-Empfang, Sonnenstürme könnten jedoch auch das gesamte Stromnetz lahmlegen.

Gegenüber „space.com“ bestätigt der Forscher, dass „die Auswirkungen in der Regel überschaubar“ bleiben. Für die Wissenschaft ist es dennoch immens wichtig, die Sonne besser zu verstehen. Geometrische Stürme erst kurz vor einer potenziellen Begegnung mit der Erde vorhersagen zu können, birgt ein zu hohes Risiko. Mit den Missionen „Parker Solar Probe“ und „European-American Solar Orbiter“ versucht die NASA, zuletzt beschäftigt mit der Forschung nach potenziellem Leben auf dem Mars, ihren Forschungsbeitrag zu leisten.

Sonnensturm nicht vorhersehbar: „Es gibt einfach noch viele Unbekannte in der Weltraumwetterbranche“

Auch die renommierte Weltraumbehörde hofft auf ein besseres Verständnis der Funktionsweise der Sonne. Dass die womöglich drohenden Gefahren der steigenden Sonnenaktivität die Wissenschaft einmal mehr vor einen Rätsel stellt, ist zufolge der Expertise von Murtagh kein Geheimnis: „Es gibt einfach noch viele Unbekannte in der Weltraumwetterbranche.“ *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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