Beliebtesten Babynamen 2022 in Hamburg: Der Norden erweist sich als Trendsetter
Was sind die beliebtesten Babynamen 2022 in Hamburg und Schleswig-Holstein? Laut Experten lassen sich klare Trends erkennen.
Hamburg – Die beliebtesten Babynamen des Geburtsjahrgangs 2022 für Hamburg und Schleswig-Holstein stehen fest. Der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg forscht jedes Jahr, für welche Namen sich Eltern für ihre Kinder am häufigsten entscheiden. Dafür hat er stichprobenartige Daten von Standesämtern und Babygalerien von Geburtskliniken ausgewertet. Anhand der Daten lasse sich ein klarer Trend erkennen. Welche Namen wurde 2022 in Hamburg am häufigsten gewählt?
Stadt | Hamburg |
Fläche | 755,2 km² |
Bevölkerung | 1,841 Millionen |
Bürgermeister | Peter Tschentscher |
Noah und Mia sind die beliebtesten Babynamen in Hamburg – Vornamen 2022 im Überblick
Anders als in den vergangenen Jahren hat Bielefeld in diesem Jahr die beliebtesten Vornamen für Hamburg und Schleswig-Holstein zusammengefasst, anstatt die Hansestadt einzeln aufzulisten. Deshalb könne ein Vergleich zu den vorherigen Statistiken nur bedingt gezogen werden. Seit 2006 veröffentlicht er die Zahlen zu den häufigsten Babynamen. Unter den Mädchennamen war Mia 2022 der beliebteste Babyname in Hamburg. Unter den Jungs machte Noah das Rennen.

Bei den Mädchen folgen Ella, Mila, Ida und Emma auf Platz zwei bis fünf. Bei männlichen Babynamen sind es in Hamburg und Schleswig-Holstein Finn, Emil, Henry und Leon. Während der Name Noah 2022 sogar bundesweit der meist gewählteste Namen für Jungs gewesen sei, schafft es Emilia, Deutschland beliebtester Mädchenname 2022, in Hamburg und Schleswig-Holstein nur auf Platz sechs. Ähnlich sieht es auch bei den beliebtesten Babynamen 2022 in Bremen und Niedersachsen aus.
Kein dreisilbiger Name unter den beliebtesten Namen in Hamburg und Schleswig-Holstein
Eine echte Veränderung in den beiden Bundesländern habe es jedoch im Vergleich zum Vorjahr nicht gegeben: „Da hat sich kaum was getan“, so Bielefeld gegenüber dpa. „Diese Namen waren auch in den Vorjahren sehr beliebt.“ Dementsprechend erkenne er keinen Namen, der auffallend im Ranking nach oben geschossen sei.
Andersherum stelle er jedoch fest, dass der Name Mats im Abwärtstrend sei. 2021 sei Mats bundesweit noch der beliebteste Jungenname gewesen, 2022 schafft er es in Hamburg und Schleswig-Holstein nicht einmal unter die Top 10. Auffällig sei auch, dass unter den meist gewähltesten Namen kein einziger dreisilbiger oder längerer Name zu finden sei. „Wir sehen in den Statistiken, dass Babynamen in den vergangenen Jahrzehnten immer kürzer geworden sind“, erklärt Bielefeld.
„Im Norden ist es innovativer“: Hamburg und Schleswig-Holstein erweisen sich als Trendsetter
Insgesamt habe Bielefeld, wie er selbst erklärt, 250.000 Geburtsmeldungen erfasst. Das würd einem Anteil von 34 Prozent aller Geburten in Deutschland entsprechen. Die Norddeutschen würden sich bei der Namenswahl laut Bielefeld sogar als echte Trendsetter beweisen: „Im Norden ist es ein bisschen innovativer und da kommen dann eher skandinavische Namen“, was auf die entsprechende Nähe zum skandinavischen Raum zurückzuführen sei.
Dementsprechend würden Namen wie Bruno, Fiete, Lino, Cleo, Isabella, Lotte, Enno, Jonte, Lasse, Enna, Jonna und Liv im Norden deutlich häufiger in der Statistik auftauchen als im bundesweiten Vergleich. Und auch ein weiterer Trend lasse sich bei der Namenswahl feststellen.
Beliebtesten Babynamen 2022: Alte Namen werden wieder modern
Denn in der Statistik tauchen mittlerweile immer häufiger Namen auf, die bereits vor hunderten Jahren modern waren. Kristin Loga vom Zentrum für Namensforschung in Schwanewede erklärt gegenüber bw24.de: „Aktuell sind wieder viele Namen modern, die vor hundert Jahren modern waren.“ Bei der Namenswahl würde eine Art „Rückbesinnung“ zu erkennen sein.
„Die Eltern orientieren sich an den Namen der Großeltern oder der Urgroßeltern und verwenden oftmals abgewandelte Formen.“ Im Norden seien religiöse Namen im Vergleich zu Restdeutschland nicht so bedeutend: „Gerade in Süddeutschland spielt ein kirchlicher oder biblischer Bezug bei der Namensgebung eine große Rolle“, so Kristin Loga.