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„Nichts ist vor ihnen sicher“: Riesige Königskrabben könnten zu Tausenden in unsere Meere kommen

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Von: Helmi Krappitz, Michelle Brey

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Die Königskrabbe kann bis zu zehn Kilogramm schwer sein.
Die Königskrabbe kann bis zu zehn Kilogramm schwer sein. In einigen Ländern gilt sie als Delikatesse. © IMAGO/McPHOTO

Sie ist groß, schwer und verbreitet sich immer weiter: die Königskrabbe. Das Tier wurde 1960 im Nordpazifik ausgesetzt.

München – Das Meer hält so manch eine Überraschung für uns Menschen bereit. Ein Fall für die Wissenschaft ist etwa ein Killerwal-Paar, das 17 Haie in nur einer Woche zerfleischte. Ein Tier, das viele nicht kennen dürften, ist die sogenannte Königskrabbe (lateinisch: Paralithodes camtschaticus). Sie ist riesig, nicht besonders hübsch - und breitet sich offenbar immer weiter aus.

Königskrabben-Alarm: „Tausende steigen aus der Tiefsee empor“

Als „ein Alien aus einer anderen Welt“, wird das Tier in einer ARD-Dokureihe über Nord- und Ostsee bezeichnet. Und das scheint ziemlich passend. Der Anblick der Riesen-Krabbe dürfte nicht für jeden eine Freude sein. Mit einer Beinspannweite von bis zu 180 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu zehn Kilogramm weist das Tier eine immense Größe vor. Der stachelige, rot gefärbte Panzer, die langen, an eine Spinne erinnernden, Beine und die kleinen Scheren tun ihr Übriges.

Noch dazu sind die Tiere nicht alleine unterwegs. „Hunderte, manchmal Tausende steigen aus der Tiefsee empor“, berichtete die ARD. „Nichts ist vor ihnen sicher.“ Die Königskrabben würden alles fressen, was ihnen in den Weg komme. „Wenn sie fertig sind, gleicht der Meeresboden einer Wüste.“ Einem Staubsauger gleich bewege sie sich über den Grund und habe bereits erhebliche Schäden angerichtet. Dabei waren die Tiere einst bewusst in den Pazifik gesetzt worden.

Monsterkrabben im Nordpazifik breiten sich weiter aus

Eigentlich sind die Königskrabben, die auch Monsterkrabben genannt werden, im nördlichen Pazifik zu Hause. Anfang der 1960er Jahre setzten Forscher aus Russland einige der Tiere vor Murmansk in der Barentssee aus. „Absichtlich“, wie die ARD berichtete. Denn so habe man sich eine neue Einnahmequelle für Fischer erhofft und war damit auch erfolgreich.

„Wir waren damals sehr erschrocken über diese Tiere, die wir nie zuvor gesehen hatten und von denen wir anfänglich auch nicht wussten, was sie waren“, sagte ein Fischer im norwegischen Varangerfjord gegenüber stern.de. Seither verbreiten sich die Tiere immer weiter in Richtung Süden – jedes Jahr ein Stückchen näher Richtung Nordsee. Meist sind es weibliche Krabben, die mit hunderttausend befruchteten Eiern losziehen. Die Tiere können in vier Jahren etwa tausend Kilometer zurücklegen, berichtet Deutschlandfunk. Demnach verbreiten die Weibchen der Königskrabben ihre Art.

Noch, so heißt es in der ARD-Doku, seien Sichtungen in der Nordsee allerdings ein Fehlalarm gewesen. Hauptsächlich trifft man auf die Krabbenart in den norwegischen Gewässern. Mittlerweile gilt das Fleisch der Monsterkrabben in einigen Ländern sogar als Delikatesse. So etwa in den USA und Japan. Wegen des Profitinteresses ist es schwierig, den Vormarsch der Tiere zu stoppen. Zu den zwölf gefährlichsten Tieren gehört die Krabbe jedenfalls nicht. (mbr/hk)

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