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Nordlichter in Deutschland: Wo man sie sehen konnte

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Von: Ulrike Hagen

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Polarlichter in Norddeutschland – ab dem 30. März hat sich das seltene Phänomen dank Sonnensturm am Nachthimmel gezeigt. Wie man die Nordlichter beobachten konnte.

Hamburg – Polarlichter gehören zu den eindrucksvollsten Naturspektakeln der Welt. Was in Nordskandinavien und Island eine beinahe normale Himmelserscheinung ist, bekommen wir jedoch in Deutschland und erst recht in Hamburg nur selten zu sehen. Doch nachdem schon Mitte März Polarlichter über Norddeutschland – von der Küste bis nach Brandenburg als leuchtende Schleier am Nachthimmel begeisterten, könnte nun der angekündigte Sonnensturm 2022, der mit auf „stark“ erhöhter Warnung die Erde morgen doppelt trifft, den Himmel über Norddeutschland erneut zum Leuchten bringen.

Kosmisches Ereignis:Sonnensturm, geomagnetischer Sturm
Auslöser:Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe
Dauer:24 bis 48 Stunden
Auswirkungen:Polarlichter, Schäden an Leistungstransformatoren und Satelliten, gestörte Funkübertragungen
Bekannte Sonnenstürme:Carrington-Ereignis (1859), Quebec-Sturm (1989), Halloween-Sturm (2003)

Nordlichter 2022 in Deutschland – gestern am 31. März dank Sonnensturm im Norden sichtbar

Schon vor zwei Wochen strahlte der Himmel über Schleswig-Holstein in bunten Farben. Nun stehen in den nächsten Nächten die Chancen auf faszinierende Himmels-Lichtspiele im Norden wieder sensationell gut. Laut „spaceweatherlive.com“ beträgt die Wahrscheinlichkeit auf Polarlichter in höheren Breitengraden bereits bei 70 Prozent, Tendenz in der Nacht vom 31. März auf den 1. April steigend.

Polarlichter leuchten über dem Vestrahorn, ein Teil des Bergmassivs Klifatindur, im Osten Islands.
Sonnensturm „Aurora“ bringt Polarlichter bis nach Deutschland. (Symbolbild) © dpa/Owen Humphreys

Wie entstehen Polarlichter? Aurora borealis entsteht durch Sonnensturm

Je näher am Magnetpol der Erde, desto häufiger und beeindruckender sind die Lichtphänomene. Das Polarlicht, wissenschaftlich: Aurora borealis, zeigt sich als Nordlicht auf der Nordhalbkugel und als Südlicht, wissenschaftlich: Aurora australis, auf der Südhalbkugel. Ein heftiger Doppel-Sonnensturm – die Folge zweier großer koronaler Massenauswürfe, die auf dem Weg zur Erde sind – hat die Polarlichter im Gepäck. Die Erklärung für die faszinierenden Himmels-Erscheinungen ist übrigens so gar nicht geheimnisvoll: Die geladenen Teilchen der Sonnenwinde treffen auf die Erdatmosphäre und bringen so die Luftmoleküle zum Leuchten.

Sonnenstürme, die am 31. März die Erde treffen, zaubern Polarlichter an Himmel über Deutschland

Für die Menschen auf der Erde haben geomagnetischen Stürme, die die Erde häufiger als angenommen die Erde treffen, und die als Sonnensturm im schlimmsten Fall nichts Geringeres als eine technische Apokalypse auslösen können, diesen wunderschönen „Neben“-Effekt. Infolge der mehrfachen Sonnen-Eruptionen am 28. März können nun Polarlichter bis in mittlere Breitengrade sichtbar werden. Es könnte also zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Polarlichtern über ganz Norddeutschland kommen.

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Wie kann man die Nordlichter beobachten und fotografieren?

Allerdings müsste für die Sichtbarkeit der „Aurora“ auch das Wetter mitspielen, denn tatsächlich zeigt sich nur bei klarem Himmel das Naturspektakel. Um Polarlichter sehen zu können, muss der Himmel dunkel und wolkenfrei sein. Darum sind sie in stark beleuchteten Gebieten und Städten ohnehin schlecht zu erblicken. Die Annahme, Polarlichter tauchten nur auf, wenn es kalt ist, stimmt übrigens nicht. Es ist bloß so, dass bei einem wolkenlosen Himmel die Temperaturen sinken. Darum sind sie im Winter öfter zu sehen.

„Gute Chancen“, dass Polarlichter über Norddeutschland Mittwoch- und Donnerstagnacht sichtbar waren

Blieb also zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. „In der Nacht auf Mittwoch sowie in der Nacht auf Donnerstag bestehen am ehesten im norddeutschen Flachland sowie an der Küste gute Chancen, dass die Wolken mal länger auflockern und der Blick auf den Himmel zumindest zeitweise frei wird. In der Mitte und im Süden sind bei dichten Wolken die Chancen dagegen praktisch null“, erklärte RTL-Meteorologe Carlo Pfaff dazu.  

Wann und wo konnte man die Polarlichter sehen, die um den 31. März erschienen?

Wer ganz genau wissen, möchte, wann und wo Polarlichter auftauchen, konnte das sogar „live“ verfolgen: Die ständig aktualisierte Polarlicht-Vorhersagen-Karte des amerikanischen „Space Weather Protection Center“ bildete mit 30- bis 90-minütiger Vorlaufzeit Ort und Intensität von Polarlichtern auf einer Weltkarte ab. *24hamburg.de und kreiszeitung.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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