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Anlass „ausgenutzt“: Mutter von Maddie McCann wütet, nachdem sich Tochter Amelie erstmals öffentlich zeigte

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Von: Moritz Bletzinger

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Am 16. Jahrestag der Entführung von Maddie McCann zeigte sich Schwester Amelie erstmals öffentlich. Mit dem traurigen Anlass gingen nicht alle sensibel um.

München/Rothley – Seit über 16 Jahren wird Madeleine McCann vermisst. Jedes Jahr am 3. Mai versammeln sich Familie, Freunde, Anwohner und Mitfühlende in ihrem Heimatort Rothley (Grafschaft Leicestershire) zu einer Mahnwache. Zuvor hatten ihre Eltern aufhorchen lassen. Sie erwarten einen Durchbruch bei den Ermittlungen. Am 3. Mai 2007 wurde die damals Dreijährige entführt.

Maddie McCann: Geschwister lagen am Tag der Entführung neben ihr – jetzt zeigte sich Amelie erstmals

Als Maddie damals aus der Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz verschwand, lagen ihre Geschwister neben ihr. Die Zwillinge Sean und Amelie waren im selben Zimmer, blieben aber verschont. Mittlerweile sind die beiden 18 Jahre alt, ihre Schwester würde am 12. Mai 2023 ihren 20. Geburtstag feiern.

Zur Mahnwache am 3. Mai 2023 zeigte sich Amelie McCann erstmals in der Öffentlichkeit. Ihr Bruder hielt sich dieser hingegen weiterhin fern.

Journalist befragt Schwester von Madeleine McCann: Mutter Kate ist außer sich

Scheinwerferlicht hat auch Amelie nicht gesucht, schreibt jetzt Mutter Kate. „Ich schicke diese Nachricht und hoffe, dass es bei manchen das Gewissen weckt“, klagt sie über Facebook und die Website findmadeleine.com. Der Tag der Mahnwache sei ein besonderes Erlebnis gewesen, die Familie habe sich über die Hoffnung und Wärme der Anwesenden sehr gefreut, erklärt sie, aber ein Mann sei zu weit gegangen.

„Sie möchte nicht fotografiert oder interviewt werden und wurde in eine unangenehme Lage gebracht, vor allem in so einem besonderen Moment der Hoffnung für Madeleine.“

Kate McCann über ihre Tochter Amelie.

„Ich war bestürzt, dass das für einen Lokaljournalisten leider die Möglichkeit bereitet hat, die Anwesenheit unserer jüngeren Tochter auszunutzen“, berichtet Kate. „Sie möchte nicht fotografiert oder interviewt werden und wurde in eine unangenehme Lage gebracht, vor allem in so einem besonderen Moment der Hoffnung für Madeleine.“

„Es ist schön, dass alle hier zusammengekommen sind. Aber es ist ein trauriger Anlass“, zitierte der Lokaljournalist die 18-jährige Amelie in der Zeitung The Mirror. Außerdem wurden zahlreiche Fotos der Teenagerin veröffentlicht.

„Lasst sie ihre Leben leben“: Kate McCann bittet um Privatsphäre für ihre Kinder Amelie und Sean

„Unser Sohn und unsere Tochter sind in diesem Jahr 18 geworden – ich hoffe sehr, dass sie das nicht zum Ziel solcher Journalisten macht, die nur auf finanziellen Profit aus sind“, appelliert Kate: „Ich kann euch nur bitten, die Privatsphäre unserer Kinder zu respektieren und sie ihre Leben leben zu lassen.“

Kate McCann ist wütend auf einen Journalisten: Er drängte Tochter Amelie (18) am Rande einer Mahnwache für Maddie angeblich zu einem Interview.
Kate McCann ist wütend auf einen Journalisten: Er drängte Tochter Amelie (18) am Rande einer Mahnwache für Maddie angeblich zu einem Interview. © Ben Stansall/AFP

Sean und Amelie sind mit dem Wissen aufgewachsen, dass ihre Schwester fehlt. Die Zwillinge wüssten alles über ihre vermisste Schwester, sagte Mutter Kate in einem Interview im Februar 2016. Damals waren die Kinder elf Jahre alt.

Der Fall um Madeleine McCann beschäftigt momentan auch deutsche Behörden. Das Landgericht Braunschweig wies eine Anklage gegen den Verdächtigen zurück, das Gericht sei „nicht zuständig“. Der Mann sollte wegen eines anderen Vergehens angeklagt werden. Er sitzt bereits wegen anderer Verbrechen in Haft. (moe)

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