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„Trottel“ - Autofahrer gehen in Österreich auf Klima-Kleber los

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Von: Magdalena Fürthauer

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Die „Letzte Generation“ gibt es auch in Österreich, immer häufiger kleben sich Klimaaktivisten auf die Straße. Autofahrern gefällt das wenig.

Wien - Proteste von Klimaaktivisten sind vielfältig und haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Zuletzt sorgten jedoch allen voran die Aktionen rund um die „Letzte Generation“ - auch bekannt als „Klima-Kleber“ - für Aufsehen. Dies ist nicht nur in Deutschland der Fall, sondern auch in Österreich.

Klima-Kleber in Österreich: Verkehrsblockaden in Wien und Graz

Während die „Letzte Generation“ in Deutschland ihre Proteste ausweiten will, verfolgen die Klimaaktivisten in Österreich ein ähnliches Ziel. Wie auch in den Wochen zuvor ist es am Montag (13. März) zu Verkehrsblockaden gekommen, dieses Mal in Graz und Wien. Davon berichtet unter anderem oe24.

Dabei haben die Klimaaktivisten offensichtlich einen Nerv bei den Autofahrern getroffen. So hätten diese beispielsweise in Wien versucht, die Aktivisten der „Letzten Generation“ von der Straße zu zerren und damit die Fahrbahn wieder freizumachen. Auf Bildern, die das Nachrichtenportal veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie mehrere Männer die „Klima-Kleber“ an den Armen fassen.

Letzte Generation: Österreichische Klimaaktivisten werden von Autofahrern angegriffen

Die Autofahrer hätten die Aktivisten der „Letzten Generation“ zudem als „Trottel“ und „Idioten“ beschimpft. Verletzt wurde offenbar niemand. Die Protestaktionen fanden in der österreichischen Hauptstadt Wien am Schwarzenbergplatz sowie auf der Rechten Wienzeile statt. In Graz wurde mit der Glacisstraße eine wichtige Straße im Berufsverkehr von den Klimaaktivisten blockiert.

Aktivisten der Letzten Generation kleben sich in Wien auf die Straße
Auch in Österreich kleben sich Aktivisten der „Letzten Generation“ immer häufiger auf die Straße. © IMAGO/Franz Perc

Die „Letzte Generation“ fordere in Österreich laut dem Nachrichtenportal ein Ende neuer Öl- und Gasbohrungen und Tempo 100 auf den Autobahnen, um für bessere Luft und weniger CO2-Ausstoß zu sorgen. In ihrem Vorhaben seien die Klimaaktivisten am Montag von mehreren Wissenschaftlerinnen unterstützt worden.

Klima-Kleber in Österreich: Letzte Generation sind bereit für Gespräche

Die „Letzte Generation“ selbst teilte indes Bilder der Protestaktionen auf Twitter. Österreich sei von Trockenheit und Wassermangel betroffen, so die Klimaaktivisten, und Bundeskanzler Karl Nehammer weigere sich, „die einfachsten Schutzmaßnahmen wie Tempo 100 auf Autobahnen“ durchzusetzen. Die „Klima-Kleber“ spielen dabei auf eine Rede Nehammers am Freitag an, in der er Österreich als „Autoland“ bezeichnete.

Die Klimaaktivisten sind allerdings offenbar auch bereit, ihre Proteste auszusetzen. Wie die Salzburger Nachrichten berichten, bestätigte die „Letzte Generation“ am Montag der Zeitung, dass sie notwendige Vereinbarungen treffen würden, „wenn sich ein Bürgermeister hinter unsere Forderungen stellt.“ Zu solchen Deals zwischen Klimaaktivisten und Bürgermeistern ist es zuletzt auch in Deutschland gekommen.

Letzte Generation: Österreichische Bürgermeister mit gemischten Gefühlen gegenüber den Klima-Klebern

Stadtchefs müssten sich demnach öffentlich zum Klimaschutz bekennen, so ein Aktivist der „Letzten Generation“. Von den Bürgermeistern, die die Salzburger Nachrichten befragt haben, scheint sich allerdings lediglich Innsbrucks Vorsteher Georg Willi (Grüne) hinter die Klimaaktivisten zu stellen.

Während der Salzburger Bürgermeister „mit dieser Art des Protests überhaupt nicht anfangen“ könne, stellt sein Linzer Kollege Klaus Luger Bedingungen für Gespräche mit den Klimaaktivisten. Demnach müssten die Protestaktionen der „Letzten Generation“ auf den Straßen der Stadt für vier Wochen ausgesetzt werden, während die Verhandlungen laufen würden. Währenddessen ist es wohl für einige von Interesse, was Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ verdienen. (mef)

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