1. 24hamburg
  2. Welt

Lamm entkommt dem Schlachter und findet in Bauernhof ein Zuhause

Erstellt:

Von: Nadja Pohr

Kommentare

Ein Schwarznasenschaf steht neben einem Mann in Gummistiefeln
Das Schwarznasenschaflämmchen Attila hat in einem Bauernbetrieb ein neues Zuhause gefunden. (Symbolfoto) © IMAGO/blickwinkel

Fast wäre das kleine Lämmchen Attila beim Metzger gelandet, doch gerade noch rechtzeitig meldete sich ein Bauernhof und rettet ihn vor seinem Schicksal.

Kreuzlingen (Schweiz) - Weißes, weiches Fell, ein schwarzes Näschen und große Kulleraugen: So sehen die beiden Walliser Schwarznasenschaflämmer aus, die im Tierpark Kreuzlingen am Bodensee (Thurgau, Schweiz) Ende Februar auf die Welt kamen. Die Zwillingslämmer bekamen den Namen Attila und Ayla und eroberten mit ihrem zuckersüßen Aussehen viele Herzen. Doch dem Bock Attila drohte ein aussichtsloses Schicksal.

Denn während das Weibchen Ayla zur Zucht in dem Tierpark nahe der Grenze zu Baden-Württemberg bleiben sollte, stand dem Männchen der Gang zum Schlachter bevor. Nur falls sich rechtzeitig ein Abnehmer für Attila findet, darf er am Leben bleiben. Für das kleine Lämmchen kam es glücklicherweise zum Happy End.

Bauernbetrieb meldete sich: Lamm Attila entkommt dem Schlachter und findet neues Zuhause

Gerade noch rechtzeitig erreichte den Tierpark Kreuzlingen eine Anfrage von einem Bauernbetrieb aus der Schweizer Gemeinde Uesslingen, wie die Thurgauer Zeitung berichtet. Nachdem man von der tragischen Geschichte von Attila gelesen hatte, habe der Bauernhof mit einer umfassenden Mail direkt Kontakt aufgenommen, erzählt Tierpflegerin Isabelle Rutz. Darin schrieb der Betrieb aus Uesslingen, dass sie bereits Schafe besitzen und nun auch Walliser Schwarznasenschafe züchten wollten.

„Da die Haustierrasse bedroht ist, ist es schwierig, Tiere zu bekommen“, sagt Rutz. Die künftigen Besitzer des kleinen Attila haben bereits einige Schwarznasenschafe bei sich aufgenommen – allerdings nur Weibchen. Ein Bock für die Zucht habe ihnen noch gefehlt. Die Mail sei deshalb auch noch früh genug eingegangen, denn „nur wenige Tage später hätte Attila kastriert werden sollen“, erzählt die Tierpflegerin. Rührend war auch die Geschichte von einem Lkw-Fahrer, der eine Katze adoptierte, die niemand haben wollte.

Attila und Ayla bleiben voraussichtlich noch bis zum Spätherbst zusammen

Isabelle Rutz freut sich jedenfalls, dass ihr Schützling ein neues Zuhause gefunden hat. Es sei ein großer Vorteil, dass sich die künftigen Besitzer des kleinen Attila bereits mit Schafen auskennen, sagt sie. Der Bock wird in dem Bauernhof gemeinsam mit den anderen Schwarznasenschafen sicherlich ein tolles Leben haben.

Mit seiner Zwillingsschwester Ayla kann Attila nun auch noch viele schöne Tage verbringen, denn die beiden Lämmer werden sich nicht sofort trennen. Noch mindestens bis zum Spätherbst bleiben sie zusammen bei Mutter Amira im Tierpark Kreuzlingen. Nur aus einem Grund kann es passieren, dass der kleine Bock sich trotzdem früher verabschieden muss. „Sobald er geschlechtsreif wird, muss er gehen. Wir wollen keine Inzucht“, erklärt Rutz.

Auch interessant

Kommentare