Ständig Wasser in den Fingern und geschwollene Hände? Auf diese Anzeichen sollten Sie achten

Geschwollene Hände können nicht nur unangenehm sein, sondern auch Schmerzen verursachen. Welche Ursachen zugrunde liegen und was Sie dagegen tun können, hier im Überblick.
Kassel – Wir brauchen sie zum Greifen, Tasten und Fühlen. Zum Schreiben, um das Fahrrad zu reparieren oder Gitarre zu spielen. Hände sind wie Werkzeuge – wir benutzen sie ständig. Kein Wunder also, dass selbst kleine Veränderungen schnell auffallen und stören. Besonders geschwollene Finger und Gelenke können unangenehm werden.
Der Grund für geschwollene Hände sind häufig Wassereinlagerungen. Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe der Finger (oder auch in den Beinen oder Gelenken). Neben der Schwellung können auch Schmerzen oder Steifheit auftauchen, ebenso wie ein stärkeres Hitze- oder Kälteempfinden.
Geschwollene Hände? Diese Ursachen können dahinter stecken
Gerade morgens oder nach einem Flug sind geschwollene Hände keine Seltenheit. Normalerweise verschwindet die Schwellung nach kurzer Zeit wieder. Nicht automatisch steckt dahinter eine Krankheit – wer aber unter dauerhaften Schwellungen und Schmerzen in der Hand leidet, sollte das ärztlich abklären. Diese Ursachen könnten laut Apotheken Umschau dahinter stecken:
- Rheumatoide Arthritis: Die häufigste rheumatische Erkrankung kann alle Gelenke befallen. Häufig beginnt die Immunerkrankung an Fingern und Zehen und führt häufig zu schmerzenden Gelenken und Morgensteifheit. Die Schwellungen werden typischerweise mit der Zeit stärker und chronisch. Auch geschwollene Lymphknoten können ein Symptom sein.
- Systemischer Lupus Erythematodes: Bei Lupus handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die Schmerzen und Schwellungen an den Gelenken auslöst. Häufig sind die Hände gerade morgens steif und schwer beweglich.
- Gicht (Hyperurikämie): Häufig äußern sich Beschwerden erst spät, wenn die Harnsäurewerte längere Zeit erhöht waren. Ein sogenannter Gichtanfall macht sich durch ein anschwellendes Gelenk, wie etwa am Finger, bemerkbar. Es wird rot, heiß und schmerzt heftig. Nach dem Anfall ist das Gelenk wieder schmerzfrei.
- Hämochromatose: Die Eisenspeicherkrankheit macht sich häufig durch Schmerzen an Mittel- und Zeigefingern bemerkbar. Neben den Händen können auch Hüfte oder Knie betroffen sein.
- Schwangerschaft: Durch hormonelle Veränderungen kommt es auch während der Schwangerschaft zu Wassereinlagerungen, die sich an den Händen und Fingern zeigen können.
- Menopause: Ähnlich wie bei der Schwangerschaft, verändert sich während der Menopause der Hormonhaushalt. Neben Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Abgeschlagenheit kann das auch zu geschwollenen Fingern und Gelenken führen.
- Hitze: Wer bei sommerlichen Temperaturen mal zu wenig trinkt, kann geschwollene Finger oder Füße bekommen. Gerade bei Menschen, die ein schwaches Bindegewebe haben, können davon betroffen sein.
So werden Sie geschwollene Hände schnell wieder los
Liegt eine Erkrankung vor, sollte im ersten Schritt mit einem Arzt gesprochen werden, um dann die Ursache zu behandeln. Zur ersten Linderung von geschwollenen Händen und Fingern können diese Mittel helfen:
- Wickel: Feuchte Wickel oder Umschläge können bei Schwellungen helfen. Hier kann auf natürliche Heilmittel wie Arnika gesetzt werden oder der beliebte Quarkwickel zum Einsatz kommen.
- Kühlen: Auch Kälte kann einen abschwellenden Effekt haben. Hier sollte allerdings vorher abgeklärt werden, ob es sich um eine Entzündung handelt – dann nämlich lieber auf Wärme setzen, die entzündungshemmend wirkt.
- Massagen: Massagen mit Senföl oder Olivenöl sind durchblutungsfördernd. Das kann helfen, um einen Rückgang der Schwellung zu bewirken.
- Fingerübungen: Auch Fingerübungen können die Durchblutung anregen. Dafür die Hände zur Faust ballen, anspannen und wieder öffnen. Mehrfach nacheinander fördert das den Abfluss im Gewebe.
- Genug trinken: Salzarme Ernährung und ausreichend Wasser führen zur Entschlackung und bauen Wassereinlagerungen ab. Das verhindert auch, dass der Körper Wasser als Reserve im Gewebe speichert.
Wer unter dauerhaften und schlimmer werdenden Beschwerden leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.