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Komet 2014 UN271: NASA erwartet 2031 150-Kilometer-Objekt

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Komet 2014 UN271 steuert auf die Erde zu. 2031 kommt er ihr so nahe wie nie zu vor. So würde sich NASA auf das Worst-Case-Szenario vorbereiten.

Philadelphia – Seit Wochen machen Schlagzeilen die Runde, ein gewaltiger Himmelskörper könne schon bald unseren Planeten bedrohen. Auch 24hamburg.de berichtete bereits von einem 150-Kilometer-Kometen, der sich weiter der Erde nähert. Nun wurde bekannt, dass der Gigant womöglich sogar bis zu 300 Kilometer groß sein könnte. In der Astronomie gilt 2014 UN271, so sein offizieller Name, längst nicht mehr als Neu-Entdeckung. Im Spannungsfeld der Wissenschaft nimmt der Himmelskörper eine besondere Rolle ein: Ist er lediglich ein spannender, aber ungefährlicher Forschungsgegenstand – oder könnte er wirklich zur Bedrohung werden, wenn er 2031 die Erde heimsuchen könnte? Was steckt hinter den Meldungen, die nichts anderes als ein Schreckensszenario skizzieren?

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Komet 2014 UN271 steuert auf Erde zu: NASA bereitet sich vor

Rätsel gibt der Himmelskörper bereits seit seiner Entdeckung 2014 auf. Gemeinhin wird er als Komet bezeichnet, ein genauerer Blick jedoch verrät: Ein Komet ist normalerweise kleiner. Ein Dilemma für die Wissenschaft: im Gegensatz zur neu-entdeckten „zweiten Erde“* ist 2014 UN271 zu groß, um als Planet durchgehen zu können. Sagenhafte 100 bis sogar 300 Kilometer beträgt seine Größe.

Sobald sich der „Komet“ Richtung begibt, kann es der Erde allerdings egal sein, als was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihn nun kategorisieren. Nach Angaben von daswetter.com haben Forscher bereits herausgefunden, dass er unserem Sonnensystem immer dichter käme. Glaubt man Berechnungen der Forschergruppe der Universität Pennsylvania, könnte 2014 UN271 bereits im Jahre 2031 seinen erdnächsten Punkt erreichen. Die NASA erprobt aktuell erstmalig die planetare Verteidigung durch Asteroiden-Abwehr im All. Ob sie in der Lage wäre, einen deratigen Koloss aufzuhalten, ist fraglich.

Ein brennender Meteor trifft die Erde.
Astronomie sichtet bis zu 300 Kilometer großen Kometen: Wie gefährlich kann er der Erde werden? (Symbolbild) © IMAGO / agefotostock

Komet 2014 UN271 kommt 2031 der Erde am nächsten – wird seit 2014 beobachtet

Am Rande des Sonnensystems, jenseits des sogenannten Kuipergürtels, machten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine unglaubliche Entdeckung. Inmitten des Weltraums erschlossen sie ein Gebiet, dass die Wissenschaft auf einen neuen Stand bringen könnte. Es ist von einem Gebiet die Rede, das nur so von der Vielzahl an unerforschten Weltall-Objekten strotzt. Nach Plutos Degradierung zum Zwergplaneten ist man sich sicher, hier eines Tages weitere Planeten sichten zu können.

Eben dort entdeckten Forscherinnen und Forscher 2014 auch 2014 UN271 – jener Mega-Komet, der in den nächsten zehn Jahren mit der Erde kollidieren könnte. Dass die Wissenschaft den gigantischen Himmelskörper überhaupt finden konnte, haben sie der sogenannten „DES“-Beobachtung zu verdanken: DES steht für „Dark Energy Camera“. Die grundlegenden Beobachtungen starteten bereits 2013. Einige Entdeckungen später fand das Projekt 2019 sein Ende.

Was ist ein Komet?

Als Komet bezeichnet die Wissenschaft Himmelskörper, die aus Staub, Gestein und Eis bestehen. Sie sind kleiner als Planeten, umkreisen aber dennoch unsere Sonne. In der Regel hat ein Komet einen Durchmesser zwischen einem und 100 Kilometer.

Wie entsteht ein Kometenschweif?

Ein Kometenschweif, bestehend aus Staubpartikeln und Gasmolekülen, entsteht dann, wenn sich ein Komet der Sonne nähert. Der Schweif verschwindet wieder, sobald sich der Komet von der Sonne entfernt.

Was ist ein Asteroid?

Asteroide sind Überreste von Planeten. Die als „Kleinplaneten“-bezeichneten Objekte entstanden vor 4,5 Milliarden Jahre, als die bekannten Planeten entstanden.

Was ist ein Meteoroid?

Meteoroide sind Bruchstücke von Asteroiden und weiteren Himmelskörpern. Im Gegensatz zu Meteoriten haben sie noch nicht die Erdatmosphäre erreicht.

Was ist ein Meteor?

Meteor – auch Sternschnuppe genannt – bezeichnet ein helles Aufleuchten. Das Phänomen ist dann zu sehen, wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphäre gelangt.

Was ist ein Meteorit?

Ein Meteorit nennt man einen Himmelskörper, der die Atmosphäre der Erde passiert und den Erdboden erreicht hat. Meteorite sind also die Bruchstücke von Asteroiden und Meteoroiden, die auf die Erde treffen.

Da das Projekt die Möglichkeit bot, große Abschnitte des Himmels präzise zu beobachten, konnten die Forscher vor mittlerweile rund sieben Jahren 2014 UN271 überhaupt erst entdecken. Die Wissenschaftler Pedro Bernardinelli und Gary Bernstein waren es, die letztendlich auf den Kometen gestoßen sind. Im Zuge der Auswertung der DES-Mission bezeugten sie den Himmelskörper, der seit jeher Fragen aufwirft.

Komet 2014 UN271 rast auf Erde zu und beträgt Durchmesser von 100-300 Kilometern

Die Daten belegten, dass sein Durchmesser unfassbare 100-300 Kilometer beträgt. Zum Vergleich: Dem Kometen, der vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte, wird nachgesagt, dass er gerade einmal zehn Kilometer groß gewesen sei. Übrigens: Wäre der Asteroid nur wenige Sekunden später eingetroffen, könnte es zumindest theoretisch möglich sein, dass die Dinosaurier noch leben würden. Seinen sonnennächsten Punkt, seiner sogenannten Perihel, erreicht der gigantische Komet UN271 bereits 2031. Dann könnte er unter gewissen Umständen auch der Erde gefährlich werden.

Kann ein Komet auf die Erde treffen? – NASA & Co planen Rettung

Missionen, die den Kometen näher beobachten, könnten einen großen Schritt für die Astronomie bedeuten, indem sie der Beantwortung einer entscheidenden Frage näherkommen: Wie entstand das Sonnensystem? Zufolge von daswetter.com könnte es der Wissenschaft mithilfe aller zur Verfügung stehenden Technologie gelingen, im Jahre 2033 den gewaltigen Kometen zu überfliegen und dabei entscheidende Daten zu sammeln. Dafür bedürfe es jedoch einer starken Trägerrakete sowie einer Raumsonde. Es wäre eine teure Mission, die sich womöglich schon aus finanziellen Gesichtspunkten aktuell nicht realisieren lässt.

Nichtsdestotrotz: Sollen die Befürchtungen von Endzeit-Fanatiker*innen wirklich eines Tages wahr werden, wäre die Wissenschaft wohl nicht machtlos. Chinesische Astronom*innen erarbeiteten bereits eine Abwehrtechnik für den Fall, dass Asteroid Bennu einzuschlagen droht – und selbst Airbus entwickelte unlängst einen Asteroid-Rettungsplan. Die größte Hoffnung setzt die Forschung allerdings in die NASA. Am 24. November 2021 startete die DART-Mission der NASA, die mithilfe einer Raumsonde einen Asteroiden abwehren soll. Ist die Mission erfolgreich, so scheint die Astronomie auf den Ernstfall einer Kollision endgültig vorbereitet. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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