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„Sie leben“ – Haben Kinder Flugzeugabsturz im Regenwald überlebt? Militär mit neuen Hinweisen

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Von: Victoria Krumbeck, Sarah Neumeyer

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Mehr als zwei Wochen nach einem Flugzeugabsturz über dem Amazonas-Regenwald in Kolumbien sollen vier Kinder überlebt haben. Nun gibt es neue Hinweise.

Update am 20. Mai, 09.57 Uhr: Soldaten und Indigene suchen mehr als zwei Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im kolumbianischen Regenwald weiter nach vier Kindern. Präsident Gustavo Petro hatte vor kurzem auf Twitter die Rettung der Kinder bekannt gegeben, ruderte inzwischen aber wieder zurück. „Ich habe beschlossen, den Tweet zu löschen, da die von der Familienbehörde bereitgestellten Informationen nicht bestätigt werden konnten“, schrieb der Staatschef beim Kurznachrichtendienst.

Es gebe im Moment keine andere Priorität, als die Suche der Geschwister im Alter von 13, neun und vier Jahren sowie elf Monaten fortzusetzen. Da das Gelände im Regenwald schwer zugänglich ist, konnte das Wrack der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 erst am Dienstag gefunden werden.

Eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 wird mehr als zwei Wochen nach dem Absturz von Soldaten im Dschungel gefunden. Nun wird nach vier Kindern gesucht, die den Absturz überlebt haben sollen.
Eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 wird mehr als zwei Wochen nach dem Absturz von Soldaten im Dschungel gefunden. Nun wird nach vier Kindern gesucht, die den Absturz überlebt haben sollen. © Aerocivil/dpa

„Ja, sie leben, das ist die Information, die wir haben“, meldete die Leiter der Familienbehörde Astrid Cáceres im Radio. Die Kinder seien von einem indigenen Suchtrupp gefunden worden, allerdings konnte sich die Gruppe bislang nicht zu den Soldaten durchschlagen. „Wir müssen verstehen, dass der Dschungel komplex und die Kommunikation in der Region schwierig ist“, sagte sie.

Haben Kinder nach Flugzeugabsturz im Regenwald überlegt? Streitkräfte setzen Suche fort

Update vom 19. Mai, 19.24 Uhr: Haben vier Kinder den Flugzeugabsturz über dem Regenwald in Kolumbien überlebt? Das steht auch fast drei Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs nicht fest. Am Freitag haben die Streitkräfte die Suche nach den vermissten Kindern fortgesetzt, berichtet die AFP. Sie flogen mit einem Hubschrauber über die Region im Süden des Landes und spielten eine von der Großmutter der Kinder in ihrer indigenen Sprache aufgenommene Botschaft ab, wie auf einem am Freitag von den Streitkräften veröffentlichten Video zu sehen war.

Die Streitkräfte haben zuletzt neue Hinweise gefunden, dass zumindest eines der Kinder überlebt hat. Sie fanden eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halb verzehrte Früchte. Auf Twitter veröffentlichte die kolumbianische Luftwaffe zudem Fotos von Fußabdrücken. Bei den Kindern handelt es sich um Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben.

Nach mehr als zwei Wochen im Regenwald: Kinder nach Flugzeugabsturz lebend gefunden?

Update vom 18. Mai, 13.58 Uhr: Zunächst hieß es, dass vier Kinder nach dem Flugzeugabsturz über dem Amazonas-Regenwald in Kolumbien lebend gefunden wurden. Mehr als zwei Wochen sollen die Kinder im Alter von vier, neun und 13 sowie ein elf Monate alter Säugling im dichten Urwald überlebt haben. „Freude für das Land“, twitterte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro. Die scheinbar gute Nachricht wirft nun Rätsel auf.

Dieses Bild, das von der kolumbianische Armee veröffentlicht wurde, zeigt einen Fußabdruck im Regenwald in Caqueta, Kolumbien, am 18. Mai.
Dieses Bild, das von der kolumbianische Armee veröffentlicht wurde, zeigt einen Fußabdruck im Regenwald in Caqueta, Kolumbien, am 18. Mai. © Colombian Army/AFP

Entgegen einem lokalen Medienbericht bestätigten die Sicherheitskräfte vor Ort bislang nicht die Rettung der Kinder, berichtete die Tagesschau. Es gebe zwar Indizien wie den provisorisch gebauten Unterstand, dass die Kinder leben. Wo sie sich zum jetzigen Zeitpunkt aufhalten, sei allerdings unklar. Die Mutter der Kinder kam bei dem Flugzeugabsturz ums Leben.

Vier Kinder nach Flugzeugabsturz offenbar lebend gefunden — „Freude für das Land“

Erstmeldung vom 18. Mai: München/San José del Guaviare – Nach einem Flugzeugabsturz in Kolumbien wurden vier vermisste Kinder im Amazonas-Regenwald gefunden. Die Maschine war bereits am 1. Mai bei einem Überflug des Regenwaldes vom Radar verschwunden. Die Suche nach der Cessna 206 konnte aufgrund des dichten Urwaldes zunächst nur aus der Luft stattfinden. Erst am Montag (15. Mai) erreichten die Rettungskräfte die Absturzstelle und fanden Hinweise auf Überlebende.

„Freude für das Land“, erklärte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro am Mittwoch (17. Mai) auf Twitter. Die Kinder vom indigenen Volk der Huitoto seien „nach mühsamer Suche durch unsere Streitkräfte“ wiedergefunden worden. Die Behörden hatten mehr als hundert Soldaten mit Spürhunden entsandt, um nach den Minderjährigen zu suchen. Am Montag und Dienstag hatten Soldaten die Leichen des Piloten und von zwei weiteren Erwachsenen gefunden. Darunter auch die Mutter der vier Kinder. Sie waren mit dem Flugzeug aus San José del Guaviare gekommen, einer der größten Städte im kolumbianischen Amazonas-Regenwald.

Die vier Kinder im Alter von vier, neun und 13 Jahren sowie ein elf Monate altes Baby sollen seit dem Unglück durch den Dschungel im südlichen Departement Caqueta gezogen sein. Laut Angaben der Armee fanden die Helfer „einen improvisierten Unterstand aus Stöcken und Zweigen“, das auf mindestens einen Überlebenden hindeutete. Streitkräfte veröffentlichten Fotos, auf denen eine Schere und ein Haarband auf dem Boden des Urwaldes zu sehen waren. Auch eine Flasche und eine halb gegessene Frucht wurden gefunden. Daraufhin wurde die Suche am Mittwochmorgen noch einmal intensiviert – mit Erfolg.

Nach mehr als zwei Wochen im Regenwald: Kinder nach Flugzeugabsturz gerettet

Die Suchaktion wurde durch riesige Bäume, die bis zu 40 Meter hoch werden können, erschwert. Dazu kamen wilde Tiere und starke Regenfälle — eine Herausforderung für die Suchaktion, die den Namen „Operation Hoffnung“ trug. Drei Hubschrauber wurden eingesetzt. Einer davon spielte per Lautsprecher eine von der Großmutter der Kinder in der Sprache der Huitoto gesprochene Botschaft ab: Sie forderte sie auf, sich nicht mehr von der Stelle zu bewegen, da nach ihnen gesucht werde.

Die indigene Volksgruppe der Huitoto ist dafür bekannt, dass sie in Harmonie mit dem Urwald lebt. Sie besitzen Fähigkeiten bei der Jagd, beim Fischen und beim Sammeln wilder Früchte. Diese Eigenschaften halfen vermutlich den Kindern mehr als zwei Wochen im Urwald zu überleben. Die Ursache für den Flugzeugabsturz war weiter unklar. Der Pilot hatte Probleme mit dem Motor gemeldet, bevor sein Flugzeug vom Radar verschwand, wie die kolumbianische Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

Auch in Italien kam es im März 2023 zu einem Flugzeugabsturz. Dabei kamen beide Piloten ums Leben. (vk/afp)

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