Klima-Aussage eines Millionärs entsetzt ZDF-Zuschauer: „Nach mir die Sintflut – ich habe keine Kinder“
Die Frage im ZDF-Talk war, welche Rolle in der Klimakrise von reichen Personen eingenommen wird. Ein Millionär traf dabei eine Aussage, die viele Zuschauer sprachlos macht.
München – Schon seit Monaten beschäftigt kaum ein anderes Thema die Medien so sehr wie der Klimawandel. Vor allem die Proteste der Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ sorgten für viel Aufmerksamkeit, die sich festkleben und Straßen blockieren. Momentan laufen Proteste der Klima-Kleber in Berlin. Das Vorgehen der Aktivisten erregt viel Kritik.
Eine Gruppe, die offenbar besonderes Ziel der „Letzten Generation“ ist, sind reiche Menschen – gerade von diesen fordern sie mehr Klimaschutz. Im „ZDF heute“-Talk trafen zwei Menschen aufeinander, die ihre jeweilige Gruppe vertraten. Auf Social Media sorgt vor allem eine Aussage des Gesprächs für Unverständnis.
CO2-Ausstoß pro Person und Verteilung weltweit
Laut dem Experten Michael Bilharz vom Umweltbundesamt in einem Podcast, liegt der Ausstoß an CO₂ pro Person in Deutschland bei etwa 11,6 Tonnen. Die Daten des Climate Inequality Reports machen deutlich, dass die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für fast die Hälfte der Emissionen verantwortlich sind – beispielsweise durch Privatjets. Auch eine Datenanalyse der Zeitung taz kam zu dem Ergebnis, dass wohlhabende Personen deutlich klimaschädlicher Leben als die übrige Bevölkerung.
Im Gespräch mit „Letzter Generation“: Millionär fällt rigorose Klima-Aussage
Das Thema der ZDF-Sendung lautete „Killen die Reichen das Klima“. Auf der Seite der „Letzten Generation“ war Aktivist Theo Schnarr, der sich zuvor bereits in einem Interview mit IPPEN.MEDIA äußerte. Die Gegenseite wurde von Unternehmer, Verleger und Millionär Julien Backaus repräsentiert.

„Am Ende trifft uns diese Krise gesamtgesellschaftlich – und dann müssen wir auch gesamtgesellschaftlich eine Lösung finden“, appellierte Scharr. Vorher hatte Backaus mit Verweis aus andere Millionäre, die in den Klimaschutz investieren würden, gesagt: „Ja, das ist ja auch gut, dass sie das machen, weil sie verstehen davon etwas und interessieren sich dafür. Ich nicht so.“
Nur wenig später antwortete der Millionär auf eine Frage der Zuschauer – und machte damit seine absolute Gleichgültigkeit für das Thema Klimaschutz deutlich. Die Frage: „Herr Backhaus, wo und wie kommen Sie Ihrer Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und unserer Umwelt nach?“
Die Antwort: „Nach mir die Sintflut. Ich habe keine Kinder.“
„Ekliger Charakter“: Twitter-User über Klima-Aussage von Millionär entrüstet
Auf Social Media sorgt die Aussage des Millionärs für Aufregung und Unverständnis. „Ich bin gerade einfach nur sprachlos und geschockt. Und er sagt das so selbstverständlich“, kommentierte ein User auf Twitter. In weiteren Kommentaren hieß es unter anderem: „Wie man sich mit acht Worten so diskreditieren kann“, „Wenigstens versteckt er seinen ekligen ‚Charakter‘ nicht“ oder kurz und knapp „Was für ein Ar***“.
Andere User schrieb, dass die Äußerung unter die Meinungsfreiheit fällt und man diese Haltung als Gesellschaft aushalten können muss. Dann führte der User jedoch weiter aus: „Wir müssen aber als Gesellschaft nicht danebenstehen, sondern können über Steuern und Verbote Verhalten regulieren.“
Weitere User hielten dem Millionär zugute, dass er bei seiner Antwort ehrlich war: „Aber wenigstens ist er ehrlicher als andere Reiche, die sowas nicht zugeben würden, um ihren gesellschaftlichen Status beizubehalten.“
ZDF-Talk: Millionär stößt auf Unverständnis mit Klima-Aussage - Experte ordnet ein
Nachdem das Gespräch zu Ende war ordnete Klimaexperte Felix Creutzig das Gespräch ein und sagte „Alleine werden die Reichen das Klima-Problem nicht lösen können.“ Weiter sagte er: „Die Klimapolitik muss auch impartial sein – das heißt, alle gleich behandeln. Denn nur dadurch gibt es auch das gesellschaftliche Vertrauen in die Klimapolitik. Es stimmt natürlich, dass die Reichen mehr finanzielle Möglichkeit haben in den Klimaschutz zu investieren. Also hier haben die Reichen natürlich auch mehr Verantwortung auch im Handeln.“ (kiba/mbr)