„Letzte Generation“ attackiert Italien-Attraktion: Klimaaktivisten färben Trevi-Brunnen in Rom
Aktivisten der italienischen „Letzten Generation“ haben das Wasser im Römer Trevi-Brunnen schwarz gefärbt. Mit ihrer Kohle-Aktionen wollen sie gegen „Fossilienwahn“ protestieren.
München/Rom – Pechschwarz schimmert das Wasser des berühmten Trevi-Brunnens in Rom. Klimaaktivisten der „Ultima Generazione“, die italienische „Letzte Generation“, kippten eine Mischung aus Pflanzenkohle und Wasser in den Brunnen.

„Wir haben beschlossen, gegen diejenigen zu rebellieren, die uns zum Tode verurteilen. Und wir laden besorgte Eltern, Großeltern, Geschwister und Kinder ein, sich uns anzuschließen“, erklärt ein Klimaaktivist in einer Mitteilung der Gruppe.
„Letzte Generation“ in Italien: Protest im Trevi-Brunnen von Rom – Unwetter schrecken Klimaaktivisten auf
Die „Ultima Generazione“ wirft der italienischen Regierung einen „Fossilienwahn“ vor. Die Klimaaktivisten der italienischen „Letzten Generation schreiben zu ihrem Protest im Trevi-Brunnen in Rom: „Während die Klimakrise an die Tür klopft, Flussufer aufbricht und Fische auf die Straße schleudert, kürzt die italienische Regierung die Ressourcen für den Bodenschutz, lässt den Plan zur Anpassung an den Klimawandel verschimmelt in der Schublade liegen.“
In Italien toben derzeit schwere Unwetter. Erst Dürre, dann Starkregen. Die Region Emilia Romagna ist teils verwüstet, 14 Menschen starben.
„Überschwemmungskatastrophen und extreme Hitze- und Dürreereignisse lösten bei mir Angst, Unruhe und Wut aus“, sagt eine Protest-Teilnehmerin. Gemeinsam mit vier anderen Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ war sie in den Trevi-Brunnen gesprungen. Und wurde nur kurz darauf von der Polizei abgeführt.
Harte Strafen für Klima-Kleber in Italien: Regierung will Strafen bis zu 60.000 Euro verhängen
Jetzt muss sie mit einer harten Strafe rechnen. Italiens Regierung um die rechtsradikale Partei „Fratelli d‘Italia“ geht streng gegen Klimaaktivisten vor und kündigte an, die Strafen zu verschärfen. Für Vandalismus an Kulturgütern sollen Schadensersatzzahlungen von bis zu 60.000 Euro fällig werden.

Das schreckt die Aktivisten aber nicht ab. „Für uns wird die Regierung immer noch ‚vorbildliche Strafen‘ fordern. Allerdings sollte inzwischen klar sein, dass die wahren Ökovandalen, die wahren Barbaren nicht wir sind, sondern diejenigen, die die fortschreitende Umweltzerstörung aus bloßem wirtschaftlichen Profit weiter beschleunigen“, sagt eine Teilnehmerin.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ kippen Farbe in Trevi-Brunnen: „Die wahren Barbaren“
Sich in den Trevi-Brunnen zu stürzen, ist ohnehin verboten. Um kulturelle Wahrzeichen gelten in Italien oft strenge Regeln. Unbedachte Verstöße können für Touristen schnell teuer werden. In ihrer Erklärung zur Protest-Aktion versichern die Klimaaktivisten, dass der Trevi-Brunnen bei der Färbe-Attacke nicht beschädigt würde. (moe)