Flugzeugabsturz in Italien: Pilot landet Maschine noch auf Straße – und kracht dann in Auto

In Italien ist es zu einem schlimmen Flugzeugunglück gekommen. Zwei Piloten kamen ums Leben. Bei dem Absturz einer Maschine spielten sich dramatische Szenen ab.
Guidonia/Rom – Es sind dramatische Bilder, die am Dienstag aus Italien kommen: Zwei italienische Militärflugzeuge sind bei einer Übung kollidiert. Die Maschinen stürzten anschließend ab, beide Piloten kamen ums Leben. Einer von ihnen schaffte es offenbar durch gezielte Manöver weitere Opfer zu verhindern.
Der Zusammenprall ereignete sich nach Angaben der italienischen La Repubblica am Dienstag gegen elf Uhr während eines Trainingseinsatzes der italienischen Luftwaffe. Dieser fand über der mittelitalienischen Stadt Guidonia Montecelio in der Nähe von Rom statt. Bei dem Flug mit insgesamt vier Leichtflugzeugen berührten sich offenbar zwei der Maschinen. Sie stürzten anschließend ab, wie auch die italienische Luftwaffe bestätigte.
Flugzeugabsturz in Italien: Militär-Piloten retten wohl zahlreiche Menschenleben
Eines der Flugzeuge landete dem Bericht nach auf einer Wiese in der Nähe des Flughafens. Die andere Maschine dagegen stürzte über einem Wohngebiet ab. Der Pilot soll es demnach aber geschafft haben, auf einer Straße zu landen, indem er bewusst Häusern auswich. Auf der Via delle Margherite prallte er allerdings mit einem Auto zusammen.
Nach der waghalsigen Landung und dem Zusammenprall soll der Pilot noch gelebt haben. Dem Bericht der La Repubblica nach schrie er nach Hilfe. Einige Anwohner seien mit Feuerlöschern zu Hilfe geeilt. Doch das Flugzeug explodierte anschließend.
Beide Piloten (46 und 47 Jahre alt) kamen bei dem Unglück ums Leben. Über weitere Verletzte gibt es bislang keine Berichte. Offenbar verhinderten die Piloten durch ihre Landungen genau dies.
Flugzeugabsturz in Italien: Pilot wird vor seinem Tod zum Held
„Wir müssen davon ausgehen, dass das Flugzeug, das auf die Straße stürzte, von dem Piloten gezielt dorthin gelenkt worden ist, um möglichst wenig Schaden zu verursachen. (...) Ein Absturz auf einem der Gebäude an den Straßenrändern hätte zahlreiche Opfer gefordert“, betonte der Staatsanwalt von Tivoli, Francesco Menditto, laut La Repubblica.
„Unglaublich, das Flugzeug landete mit parallelen Flügeln mitten auf der Straße. Es scheint ein absichtliches Manöver gewesen zu sein, um den Schaden zu minimieren. Entweder er ist ein Held, oder es geschah ein Wunder“, sagte Guidonias Bürgermeister Mauro Lombardo gegenüber dem Blatt.
Bei den beiden Piloten soll es sich um Ausbilder gehandelt haben. Der Zusammenprall ereignete sich wohl wenige Minuten vor dem Ende der Übung und vor der Landephase. Die genauen Umstände des Absturzes werden nun untersucht. Aktuell wird von einer Kollision in der Luft ausgegangen.
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni zeigte sich bestürzt über den Absturz und den Tod der zwei Piloten. „Im Namen der Regierung spreche ich den Familien, den Kollegen des 60. Geschwaders und der Luftwaffe mein tiefes Beileid und meine Verbundenheit aus. Unsere Gebete gelten ihnen“, sagte die Rechtspolitikerin laut einer Mitteilung. (rjs)