Sternschnuppen über Deutschland: Höhepunkt der Leoniden in der Nacht
Die Leoniden über Deutschland haben ihren Höhepunkt. Es regnet bis zu 300 Sternschnuppen pro Stunde. Wann und wo Sie es sehen können.
Hamburg – Nach Blutmond, Supermond und der totalen Mondfinsternis wartet nun zur Monatsmitte des November 2022 das nächste Astro-Spektakel auf uns: Die Leoniden sorgen in diesem Jahr für ein wahres Sternschnuppen-Feuerwerk. Bei dem Himmelsspektakel im November werden die Überreste eines wandernden Kometen zu rasenden Feuerbällen am Nachthimmel – und die kosmischen Leuchtspuren werden auch über Norddeutschland in der Nacht gut zu sehen sein, denn sogar der Mond spielt mit.
Sternentheater in Hamburg: | Planetarium |
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Eröffnet: | 30. April 1930 |
Leiter: | Prof. Thomas W. Kraupe (seit 2000) |
Lage: | Hamburger Stadtpark |
Höhe: | 65 m |
Sternschnuppenregen im November: Leoniden folgen auf Tanz der Planeten
Schon im Oktober wurden etwa mit der Sonnenfinsternis viele Himmelsphänomene geboten. Doch auch in Hamburgs Novembernächten bleibt es spannend. Es steigen nicht nur bekannte Planeten gut sichtbar über unseren Köpfen empor, und der Nachthimmel macht Platz für den Saturn, Jupiter und den Mars – auch weitere Himmelskörper könnten sich zeigen. Denn schon seit Anfang der Woche funkeln die kosmischen Leuchtspuren durchs All.
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Nächste Sternschnuppennacht 2022 – wann sind die Leoniden am besten zu sehen
Die Sternschnuppen, die über Hamburg und Norddeutschland ab Mitte November zu sehen sind, erstrahlen besonders in der Nacht vom 17. November auf den 18. November 2022. Dann wird der Meteorschauer am Nachthimmel besonders leuchten. Das Astro-Highlight wird in den frühen Morgenstunden am besten sichtbar sein, weil die Erde dem Meteorstrom dann am nächsten kommt.

Leoniden 2022: Sternschnuppen blitzen am November-Himmel in Hamburg
„Mit etwas Wetterglück können wir vielleicht in den Nächten ab dem 17. November nicht nur die Milchstraße sehen, sondern sogar einen regelrechten Ansturm von Sternschnuppen“, erklärt der Astrophysiker Thomas W. Graupe, Leiter des Planetariums Hamburg, im aktuellen „Sternenpodcast“. „Wie jedes Jahr zieht unsere Sonne rund um den 18. November durch eine staubiges Splitterspur, die der Komet 55P/Temple-Tuttle zurückgelassen hat.“
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Leoniden am 17. November 2022: Bis zu 300 Sternschnuppen funkeln pro Stunde
Experte Graupe weiter: „Die meisten dieser Brösel sind so klein wie Sandkörner und leuchten beim Auftreffen auf unsere schützende Lufthülle auf, als Sternschnuppen oder Meteore. Manchmal sind auch etwas größere Brösel dabei, die so groß wie eine Erbse sind. Diese können beim Eintritt in die Erdatmosphäre als Feuerball oder ‚Bolide‘ sehr hell leuchten und dabei manchmal viele Sekunden nachleuchten“. Verlängert man ihre Leuchtspuren, scheint ihr Ausgangspunkt im Sternbild Löwe (lateinisch: Leo) zu liegen, sodass man sie als Leoniden bezeichnet.
Ein besonderes Merkmal der Leoniden ist ihre hohe Geschwindigkeit: Sie rasen eigentlich so schnell wie die Erde durchs All (30km/s), dadurch jedoch, dass sie aus entgegengesetzter Richtung kommen, schlagen sie mit bis zu 71 Kilometer pro Sekunde ein – also beeindruckende 255.600 km/h.
Erstmals zeigten sie sich schon am 6. November 2022. Ihren Höhepunkt erreicht dieser Sternschnuppenregen jedoch jetzt erst in der Nacht vom 17. auf den 18. November. Wer einen Blick auf die Leoniden erhaschen möchte, sucht sich am besten einen Platz abseits der Großstadtlichter. Zum Glück spielt der abnehmende, nur noch schmale Mond ohnehin mit und irritiert nicht als helle Lichtquelle.
Leoniden-Sternschnuppen: 300 Jahre alte Weltraum-Brösel prallen auf die Erde
Vor allem die Morgenstunden des 18. Novembers sind vielversprechend: „Besonders Frühaufsteher in Westeuropa können bei Beginn der Morgendämmerung vermutlich einige außergewöhnlich helle Sternschnuppen erleben“, weiß Thomas Graupe. Nach Berechnungen von japanischen und russischen Meteor-Experten sollte unsere Erde aber auch in den Morgenstunden des 19. November von einer dickeren Spur aus „Bröseln“ getroffen werden, die der Komet nach Expertenberechnungen allerdings bereits im Jahr 1733 „verloren“ hat.
Die Staubteilchen treffen die Erdatmosphäre und machen sich als funkelnde Sternschnuppen bemerkbar. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit – denn zuletzt machten sich über Hamburg und dem Norden Deutschlands Wolken und Nebel breit. „Halten Sie also die Augen offen und hoffen wir auf klare Sicht“, schließt Graupe.