Friedrich Merz will Gendersprache verbieten – Schluss mit Sternchen
Der CDU-Politiker teilt gegen Universitäten und TV-Moderatoren aus, die Wert aufs Gendern legen. Deutschland solle sich ein Beispiel an Frankreich nehmen.
Berlin/Hamburg – Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz will das Gendern verbieten – nach französischem Vorbild. Gegenüber dem Spiegel sagte der 65-Jährige, er halte den wachsenden Zwang zur Verwendung der geschlechtsneutralen Sprache für „rechtlich angreifbar“. Und: „Es gibt nach meiner Wahrnehmung einen kulturellen Konsens in der Republik – die überwiegende Mehrheit der Menschen lehnt die Gendersprache ab.“
Gendersprache: Friedrich Merz kritisiert Unis und Moderatoren
Friedrich Merz teilte dabei heftig aus und kritisierte Universitäten und Fernseh-Moderatoren für ihre Sprachregeln. „Wer gibt zum Beispiel Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern das Recht, Prüfungsarbeiten auch danach zu bewerten, ob die Gender-Sternchen verwendet werden oder nicht?“, fragte der Christdemokrat. „Wer gibt Nachrichtenmoderatorinnen und -moderatoren das Recht, in ihren Sendungen einfach mal so eben die Regeln zur Verwendung unserer Sprache zu verändern?“
Politiker: | Friedrich Merz |
Partei: | CDU |
Geburtstag: | 11. November 1955 |
Ehepartnerin: | Charlotte Merz |
Der Politiker sprach sich für ein Verbot der Gendersprache nach französischem Vorbild aus. In unserem Nachbarland ist der Gebrauch der geschlechtsneutralen Sprache in staatlichen Institutionen untersagt. Merz sagte dem Spiegel: „Die Franzosen haben offenbar ein besseres Feingefühl für den kulturellen Wert ihrer sehr schönen Sprache.“
Nicht jeder kann einfach die Regeln der Sprache verändern
Nicht jeder sollte die Sprache so verändern, wie er es will. Vor allem nicht in gesellschaftlich wertvollen Positionen, so Merz. Menschen hätten das Recht, „dass gerade die mit Pflichtbeiträgen finanzierten Medien Rücksicht nehmen auf ihre Empfindungen und ihre Meinung“, sagte Merz zum Gendern von TV-Moderatoren. An den Universitäten sollten die Leistungen der Studierenden nicht nach „sach- und wissenschaftsfremden“ Kriterien bewertet werden.

Ganz anderes steht Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank zu dem Thema Gendern. Die Grünen-Politikerin ist als Gleichstellungssenatorin für den Gebrauch einer geschlechtsneutralen Sprache. Erst in der vergangenen Woche wurde öffentlich, dass die Parteikollegin von Annalena Baerbock die Sprache in den Hamburger Behörden gendergerecht umkrempeln möchte.
Befürworter neuer sprachlicher Regeln wollen mit Sprache alle Menschen ansprechen – auch diejenigen, die sich keinem Geschlecht angehörig fühlen. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.