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Die Erde kühlt aus – Forscher berechnen, wann kein Leben mehr möglich ist

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Weil der Erdkern womöglich auskühlen könnte: Kälte könnte unsere Erde unbewohnbar machen. Inwiefern die Erde wie der Mars werden könnte.

London – In der Welt der Astronomie liegen Faszination und Sorge dicht beieinander. Jüngstes Beispiel: Vor wenigen Tagen hieß es noch, dass ein Asteroid die Weltwirtschaft im Alleingang retten könnte. Nun ist alle Euphorie plötzlich null und nichtig?! Nach Information des britischen Express könnten thermische Prozesse menschliches Leben auf der Erde unmöglich machen. Ein Forscherteam berichtet von einer abgekühlten Erde und zieht Vergleiche mit der Eiswüste des Mars. Wird die Erde bald zur tödlichkalten Einöde? Was steckt hinter den Forschungen?

Planet:Erde
Entfernung von der Sonne:149.600.000 km
Alter:4,543 × 10^9 Jahre
Bevölkerung:7,753 Milliarden (2020)

Abkühlung Erdkern: Forschungsteam warnt, dass die Erde zu viel Wärme abgeben könnte

Warum beschäftigt sich die Wissenschaft eigentlich mit der Erkundung einer zweiten Erde? Als zuletzt ein Göttinger Forscherteam eine zweite Erde entdeckt hatte*, ging es sicherlich in erster Linie darum, die Astronomie auf ein neues Level zu heben, den Weltraum und all seine Phänomene besser zu verstehen. Hinsichtlich des Klimawandels und aufgebrauchter Ressourcen spielt die Beschäftigung mit einer zweiten, womöglich „besseren“ Erde als Ort des Neustarts jedoch noch eine wichtigere eine Rolle.

Auch im Hinblick aktuellster Forschungen scheint die Suche nach anderen Planeten, die einen potenziellen Lebensraum bieten könnten, wichtig: Die Erde könnte abkühlen, heißt es jetzt seitens der Forschung. Um die Prozesse, die dahinter stecken, verstehen zu können, muss man ganz zum Anfang zurückgehen. Vor rund 4,5 Milliarden Jahren entstand unsere Erde. Seit jeher hätte der Erdkern über das Mineral Bridgmanit kontinuierlich Wärme abgegeben. Der Kern ist längst geschmolzen und trifft an der Grenze zum Erdmantel auf das im Mantel am häufigsten vorkommenden Mineral. Thermische Energien übertragen sich also und geraten dahingehend immer weiter Richtung Erdoberfläche.

Wie heißen die Schichten der Erde?

Innerer Erdkern

Äußerer Erdkern

Erdmantel

Erdkruste

(Quelle: planet-wissen.de)

Wärme dringt von innen nach außen – nach Express-Berichten ein Prozess, der letztendlich dazu führt, dass sich der Erdkern eines Tages vollständig abkühlen könnte. Es ist die Rede davon, die Erde könne gar eine ähnliche Entwicklung wie der Mars nehmen. Auch er strotzte mal vor Leben. Jetzt kennt man den roten Planeten allerdings nur noch als Einöde. Ein interessantes Phänomen bildet der Himmelskörper dennoch ab. Laut einem ehemaligen NASA-Chef könnten komplexe Prozesse eine Mars-Besiedlung bald „machbar“ werden lassen. Es ist jedenfalls offensichtlich, warum die NASA weiterforschen möchte und in den nächsten zehn Jahren die Frage nach Leben auf dem Mars beantworten möchte.

Entstehung der Erde: Abgekühltes Magma brachte Erdkruste hervor

Die letzten Jahre der Forschung machten die Entstehung der Erde immer verständlicher. Einem Artikel von weltderphysik.de zufolge, waren die anfänglichen Zeiten unseres Planeten davon geprägt, dass die Erde von einem Ozean, bestehend aus Magma, umhüllt wurde. In der Astronomie spricht man von einem Magmaozean, der auch für die Entstehung des Mondes essenziell war. Doch auch die Erdkruste konnte sich erst dank des Magmaozeans entwickeln. News.de berichtet davon, dass sich das Magma eines Tages abkühlte, woraufhin die Erdkruste aus dem Mineral Brigmanit hervorgegangen war.

Eine Aufnahme der Erde.
Erdkern kühlt aus– wird die Erde zum Mars? (Symbolbild) © dpa/ NOAA/NASA

Das Forscherteam, das sich der potenziellen Problematik eines sich abkühlenden Planeten annahm, begann das Mineral mit einem Laser zu bestrahlen. Der japanische Wissenschaftler Motohiko Murakami und seine Kolleginnen und Kollegen wollten den Zusammenhang zwischen Hitze und Druck, der zwischen den Erdschichten erforschen. Im Zuge ihres Experiments erhöhten sie zwischen den Erdschichten des Mantels und Kerns den erdatmosphärischen Druck. Die Temperatur des Bridgmanit-Minerals schoss in die Höhe – und die Forscherinnen und Forscher rund um Murakami kamen zu einem Ergebnis.

Wann ist die Erde abgekühlt? Laut Forschern viel schneller, als erwartet

Kühlt sich Bridgmanit ab, so entsteht das Mineral Post-Perowski – eine Erkenntnis, die in der Wissenschaft schon vorher bekannt war und dennoch für nachfolgende Forschungen relevant sein werden könnte. So sagt Murakami: „Da jedoch die Menge an Post-Perowskit an der Kern-Mantel-Grenze zunimmt, könnte sich die Abkühlung des Mantels tatsächlich noch weiter beschleunigen“. Das Forscherteam verspricht sich vom Experiment eine „neue Perspektive auf die Entwicklung der Erddynamik“. Die bisherigen Ergebnisse würden jedenfalls eine klare Sprache sprechen.

Laut Murakami würden alle Ergebnisse dafür sprechen, „dass die Erde, wie auch die anderen Gesteinsplaneten Merkur und Mars, viel schneller abkühlt und inaktiv wird als erwartet“. Ganz aufgeben will man die Erde dann doch nicht in Forschungskreisen. Warum ein Vergleich mit dem Mars Unsinn ist?

Erdkern kühlt ab – wie einst der Mars? Vergleich hinkt, der rote Planet ist viel kleiner

Der rote Planet ist kleiner als unsere Erde und könne sich dadurch deutlich schneller abkühlen. Grund zur Panik vor einem zeitnahen Kälte-Schock gibt es aktuell sowieso nicht: „Wir wissen immer noch nicht genug über diese Art von Ereignissen, um ihren Zeitpunkt festzulegen“, bestätigte zuletzt Motohiko Murakami. Prognosen, ob und wann unsere Erde abkühlen könnte, liegen also nicht vor – ganz im Gegensatz zu Berechnungen, wann die Sonne die Erde zerstören könnte. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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