Frau schreibt Kinderbuch, um Tod des Mannes zu verarbeiten – und steht nun unter Mordverdacht
Eine Frau schrieb ein Kinderbuch, um den Tod ihres Mannes zu verarbeiten. Doch nun steht sie unter Mordverdacht – ihr Mann starb wohl an einer Fentanyl-Vergiftung.
Utah – Sie wolle ihren drei Söhnen helfen, die Trauer zu verarbeiten. Dass sie wüssten: Ihr Vater ist immer bei ihnen. So beschrieb eine Frau aus den USA laut NY Times ihre Beweggründe, ein Kinderbuch zu schreiben. Um ihre Kinder zu unterstützen, mit dem Tod ihres Vaters besser umzugehen. Und nun – zwei Monate nach dem Erscheinen des Buches „Are You With Me?“ – wurde sie wegen Mordes an ihrem Mann angeklagt.
USA: Frau schreibt Kinderbuch zur Trauer-Bewältigung
Das Kinderbuch behandelt die Geschichte eines Jungen, der seinen Vater verlor, doch immer an seine Präsenz erinnert wird. Am 7. März, etwa ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, veröffentlichte die 33-Jährige das Buch. „Meine Kinder und ich schrieben dieses Buch über die verschiedenen Emotionen und Trauerphasen, die wir im letzten Jahr erlebt haben. Es ist tröstlich für sie, dass sie dieses Leben nicht alleine leben. Ihr Papa ist immer noch hier, aber auf eine andere Art und Weise“, erklärte die Frau bei einem Auftritt in KVTX-TV, um ihr Buch zu promoten.

Mordverdacht: Hat Ehefrau ihren Mann vergiftet?
Wie die NY Times berichtete, habe die Frau mit ihrem Mann laut Gerichtsdokumenten am Abend des 3. März gefeiert: Denn die Immobilienmaklerin hatte ein Haus verkauft. Zur Feier des Tages bereitete sie ihrem Mann einen Moscow Mule zu, den er anschließend im Bett trank. Als die Frau gegen 3 Uhr morgens aufwachte, weil einer der Jungen einen Albtraum hatte, habe sie gefühlt, dass ihr Mann ganz kalt war und rief den Notruf.
Doch die lebensrettenden Maßnahmen der Rettungskräfte konnten den 39-Jährigen nicht wiederbeleben. Aus der Autopsie und dem toxikologischen Bericht ging später hervor, dass der Ehemann die fünffache Menge einer tödlichen Dosis Fentanyl im Körper hatte. Wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht, wurde die Droge laut dem medizinischen Gutachter oral eingenommen. Ist seine Ehefrau für den Mord verantwortlich?
Was ist Fentanyl?
Fentanyl ist ein künstlich hergestelltes Opioid und wird bei starken Schmerzen verabreicht. Es ist rund 50-mal stärker als Heroin und etwa 100-mal stärker als Morphin, so ARD. Es kann intravenös gespritzt werden, etwa bei einer Narkose, kann aber auch als Lutschtablette, Nasenspray oder Pflaster eingesetzt werden. Gerade in den USA herrscht ein massives Drogenproblem durch das Schmerzmittel und soll laut Angaben des amerikanischen Justizministeriums die häufigste Todesursache bei Menschen zwischen 18 und 49 Jahren sein. Auch in Deutschland wurden schon Ärzte wegen des Verschreibens von Fentanyl verurteilt.
Neben Mord: Autorin für Besitz von kontrollierten Substanzen angeklagt
Neben Mord wurde die 33-Jährige laut NY Times auch für drei Fälle von Besitz von kontrollierten Substanzen angeklagt. Bei einer Durchsuchung des Smartphones der Ehefrau wurden Konversationen mit „einem Bekannten“ entdeckt, der in der Vergangenheit wegen verschiedener Drogen-Delikte angeklagt war.
Die Frau soll diesen, so er selbst, bereits Ende 2021 kontaktiert haben, um verschreibungspflichtige Schmerzmittel zu kaufen. Laut Gerichtsdokumenten und Informationen des Bekannten, soll sie zwei Wochen nachdem sie die Pillen erhalten habe, erneut das Gespräch gesucht haben, um noch stärkere Mittel zu bekommen: Er verkaufte ihr Fentanyl.
Mordanklage: Ihr Mann vermutete, dass sie ihm etwas antun wolle
Einen Tag nach Valentinstag 2022 wurde ihr Ehemann krank – vier Tage nachdem seine Ehefrau die Pillen gekauft hatte. Laut Gerichtsdokumenten soll er Freunden erzählt haben, dass er dachte, seine Frau würde ihn vergiften wollen. Zwei Wochen später kaufte seine Frau erneut Fentanyl. Sechs Tage später war er tot. Die erste Haftanhörung soll am 19. Mai stattfinden. Auch in Deutschland läuft derweil ein Mord-Prozess gegen einen Krankenpfleger.