„Zweiter Aufguss“ und „So wird das nix!“: ESC-Legende rechnet mit Song Contest und Deutschland ab
Nach der ESC-Pleite hat sich ein Ex-Teilnehmer gemeldet. Er hat einen Alternativplan für Deutschland – und Kritik an Schweden.
Liverpool – Blauer Samtanzug, blinkende Lichter und ein rockiges „Guildo hat euch lieb“. 1998 holte Guildo Horn beim Eurovision Songcontest den siebten Platz. So viel Glück hatten „Lord of the Lost“ am Samstag (13. Mai) nicht. Am Ende mussten sich die deutschen Teilnehmer wieder einmal mit dem letzten Platz zufriedengeben. Wie geht es also weiter, nach der Pleite? Guildo Horn hat einen klaren ESC-Rat an Deutschland.
Nach ESC-Pleite: Guildo Horn rät zur Pause – das Teilnehmergeld könne man vernünftiger investieren
„Das Licht am Ende des Tunnels scheint leider aus!“, so das Fazit des Musikers nach der deutschen ESC 2023-Teilnahme auf Facebook. „Einfach mal pausieren“, lautet sein Rat an Deutschland. Das gesparte Geld könne man in Projekte wie die Unterstützung der Tafel oder Kita-Plätze stecken. In ein paar Jahren könne man den Neuanfang dann wagen – „mit einem neuem verantwortlichen Kreativteam“ und „einer gewissen Leichtigkeit“. Das helfe beim Musizieren ungemein.
Einen passenden Vergleich hat der 60-Jährige auch gleich parat. Die ESC-Auftritte seien wie die deutsche Nationalmannschaft. „Seit Jahren bleiben die Erfolge aus, aber auf Funktionärsebene wagt man keinen echten Neuanfang“, vergleicht er. „So wird das aber nix!“
ESC 2023: Horn rechnet mit Siegersong ab – „Der zweite Aufguss von längst Erlebtem“
Guildo Horn zeigte sich auch vom restlichen ESC-Abend enttäuscht. Während 1998 viele Zuschauer sicher noch tagelang „Guildo hat Euch lieb. Und wenn‘s auch mal Tränen gibt“ trällerten, blieb bei Guildo Horn 2023 offenbar nichts hängen. Er habe auf Hits mit Ohrwurmcharakter gehofft. Aber: „Richtig mitgenommen wurde ich zu keinem Zeitpunkt“, schildert Horn auf Facebook. Die Choreos? Durchgehend ein Interpret oder eine Interpretin mit vier oder fünf Tänzern. Und die Songs? Einen Tag später könne er sich an keinen Hit des Finales mehr erinnern.
„Für mich ist leider auch der Siegertitel eher der zweite Aufguss von längst Erlebtem“, gibt er zu. Eine „Nummero Sicher“, wie Horn Schwedens Siegersong nennt. Nachdem „Lord of the Lost“ in diesem „mittelmäßigen Starterfeld ganz hinten gelandet ist“, sei Deutschland gerade einfach nicht der Liebling der Europäer. Weiter über das „Warum“ will Horn nicht spekulieren und fordert die deutsche ESC-Pause. Drastischer drückte es Thomas Gottschalk aus. „Wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verar***t“, wurde er deutlich, während das Netz Deutschland als „Lachnummer Europas und der Welt“ beim ESC bezeichneten. (chd)