„Verdorrter Sonnenblumenstängel am Rücken“: Böhmermann und Schulz witzeln über deutsches ESC-Outfit
Beim ESC in Liverpool kommentierten auch Jan Böhmermann und Olli Schulz, die den deutschen Auftritt bewerteten und sich über eine Sache lustig machten.
Liverpool - Beim Eurovision Song Contest 2023 waren die Augen in Deutschland auf den Vertreter Lord of the Lost gelegt, die mit „Blood & Glitter“ eine gute Platzierung abräumen wollten. Für den österreichischen Radiosender FM4 kommentierten Jan Böhmermann und Olli Schulz das Event in ihrem Stil. Auch der deutsche Beitrag wurde natürlich bewertet. Es gab Sticheleien, aber so schlecht wie die Platzierung es aussagt, sahen die beiden das nicht. Dennoch gab es Kritik am Outfit.
ESC-Song von Lord of the Lost: Schulz erklärt, warum er glaubt, dass Deutschland unbeliebt ist

Auf Startplatz 21 ging die Band ins Rennen. „Deutschland ist keine beliebte Nation beim ESC“, sagt Schulz, als der Video-Einspieler eingeblendet wird. Böhmermann fragt nach: „Woran liegt das?“. Schulz mutmaßt, dass Deutschland keine Feier-Nation sei. „Ich glaube, viele vom ESC denken, bloß nicht Deutschland, dann ist da ein Zelt aufgebaut vor irgendeiner Mehrzweckhalle, paar Besoffene kotzen dahin, aber was hier in Liverpool ist, so eine Musikstadt, sowas könnten wir nicht anbieten. Wir sind von Neid zerfressene und alles bewertende Arschgesichter. Wir können uns in so ein Event nicht fallen lassen.“
Dann ertönt der erste Ton von dem Lied von Lord of the Lost mit „Blood & Glitter“. Der Sänger steht in der Mitte der Bühne, seine Band ist hinter ihm auf einer kleinen Erhöhung positioniert, Pyrotechnik spielt eine Rolle. Sänger Chris Harms trägt einen roten Overall, bei dem allerdings das rechte Bein komplett frei ist. „Beim deutschen Sänger hat das Geld nicht für einen kompletten Anzug gereicht“, witzelt Schulz. „Wenn man da so ein geiles Tattoo hat, muss man das auch zeigen“, meint Böhmermann.
Outfit von Chris Harms sorgt für Spott und Häme bei Böhmermann und Schulz
„Ich finde, er hätte das andere Bein auch noch bedecken sollen“, sagt Schulz auf die Nachfrage von Böhmermann, wie er denn die Show fände. Über die Startreihenfolge und das Outfit sagt Schulz außerdem: „Es ist auch hart zu singen, so eine Nummer gerade. Den verdorrten Sonnenblumenstängel auf dem Rücken finde ich ein wenig traurig.“ Aber er ließ auch Lob da, als Harms in den grölenden Part übergeht und das Publikum animiert. (Hier gibt es den tz.de-Ticker zum Nachlesen).

Als die nächsten Pyro-Fontänen in die Luft gefeuert werden, meint Böhmermann: „Das ist übrigens russisches Gas, was da in die Luft geblasen wird, Gerhard Schröder hat einen guten Deal klargemacht.“ Schulz ordnet am Ende des Liedes ein: „Tja, Jan, ich muss sagen, ich hab schon deutlich schlechtere Auftritte heute Abend gesehen“, worauf Böhmermann kontert: „Ich habe aber auch schon deutlich bessere gesehen.“ Böhmermann fragt Schulz, ob Lord of the Lost es auf die linke Hälfte des Punkte-Tableaus schaffen könnten.
Schulz gar nicht unzufrieden mit dem ESC-Auftritt von Lord of the Lost
Die linke Hälfte des Punkte-Tableaus steht für die oberen 13 Plätze, die rechte Hälfte geht von Platz 14 bis 26. Am Ende reichte es bekanntlich für magere 18 Punkte beim ESC, die Schulz nach der Performance aber niemals gedacht hätte: „Ich fand‘s gar nicht so schlecht. Ich drücke ihnen die Daumen.“ Wesentlich kritischer und fassungsloser waren die beiden Moderatoren beim Aufritt zwischen Hauptrunde und Punktevergabe. Böhmermann und Schulz waren nämlich mit einem Imagine-Cover alles andere als zufrieden und baten nur darum, dass es endlich aufhört.