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Erde dreht sich langsamer – Erdstillstand „würde jeden töten“

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Wissenschaftlichen Berichten zufolge dreht sich die Erde immer langsamer um ihre eigene Achse. Was passieren würde, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen.

Hamburg – Gewohnheiten können unser Leben erleichtern. Mitunter sichern sie gar unser Überleben. So ist es etwa der Erdrotation zu verdanken, dass sich Tag und Nacht abwechseln. „Das wäre katastrophal“, sagte Physiker Neil deGrasse Tyson hinsichtlich des fiktiven Szenarios, in dem die Erdrotation zum Erliegen käme. „Es würde jeden auf der Erde töten“, bekräftigt der US-Amerikaner. Könnte der Erde wirklich eine solche Apokalypse bevorstehen? Forschungen dokumentieren jedenfalls eine sich immer langsam drehende Erde.

Planet:Erde
Äquatordurchmesser:12.756,27 km
Poldurchmesser:12.713,50 km
Masse:5,9722 · 10²⁴ kg

Erde dreht sich immer langsamer: Stillstand der Erdrotation wäre „katastrophal“

Im Kontrast zur Meldung, dass die Erde sich aufgrund eines Wetter-Phänomens plötzlich schneller dreht*, könnte ein wissenschaftlicher Befund die Astronomie zum Zweifeln bringen. Könnte die Erde irgendwann einfach stehen bleiben, sich nicht mehr drehen? Ihr Stillstand wäre das Ende. Etwaige Konsequenzen erinnern an Endzeit-Theorien, dass die Erde auskühlen könnte und kein Leben mehr möglich wäre oder das Universum im Big Rip zerreißen könnte. Tod und Unheil stünde der Erde nämlich auch dann bevor, wenn die Rotation der Erde plötzlich stoppt.

Was wäre, wenn sich die Erde nicht um sich selbst drehen würde? „Würde jeden töten“

Angesprochen auf das Thema, schildert Astronom Neil deGrasse Tyson in einem TV-Interview dramatische Szenen: „Es würde jeden auf der Erde töten. Die Leute würden aus den Fenstern fliegen. „ Und das ist nur ein kleiner Auszug. Er spricht von unheilvollen Momenten, könnte die Erde irgendwann stillstehen. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland könne sich nichts auf dieser Welt den Effekten eines Erd-Stillstands entziehen.

Stillstand der Erdrotation würde Tsunamis und Einstürze auslösen: alles würde hin und her geschleudert

Neil deGrasse vergleicht die möglichen Folgen mit denen eines Autounfalls – wohl nur viel schlimmer, weil Tsunamis, Kälte und Hitze gleichermaßen Einzug erhalten könnten. Sämtliche Gegenstände, Menschen, Tiere, Gebäude – selbst Weltmeere – würden mit der Geschwindigkeit, die zuvor noch die Erdrotation innehatte, umhergeschleudert werden. „Das wäre ein schlechter Tag auf der Erde“, so seine lakonisch-ironische Schlussfolgerung. Doch wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario überhaupt?

Erde wird langsamer: In 50.000 Jahre würde Rotation eine Sekunde länger dauern

Die Worte des Astrophysikers Neil deGrasse Tyson machten bereits klar, dass die Erde nicht ohne die Erdrotation leben könnte. Dystopische Szenen, wie man sie sonst nur von Asteroideneinschläge, die hauptsächlich aufgrund eines immensen Windes gefährlich sind, erwarten würde, wären die Folgen. Unsere Erde, der bereits attestiert wurde, dass sie irgendwann kein Sauerstoff mehr haben könnte*, wäre schlichtweg einer Apokalypse ausgesetzt. Eine solche Vorstellung ist grausam, doch gibt die Forschung eben Raum für Spekulation.

Die Erdrotation wird langsamer: alle 100 Jahre 1,7 Tausendstel Sekunden

Der Trend ließe sich Millionen von Jahren zurückverfolgen: Auch wenn es unser Leben nicht beeinflusst, brauche die Erde laut „Future Zone“ und dem Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) immer mehr Zeit für ihre Rotation. Genau genommen sind es alle 100 Jahre exakt 1,7 Tausendstel Sekunden – das legen Berichte des Südwestdeutschen Rundfunks nahe. Im Detail würde dieser Umstand bewirken, dass sich heute in 50.000 Jahren die Rotationszeit um rund eine Sekunde verlängern würde. In Anbetracht der fünf Milliarden Jahren alten Erdgeschichte, könnte man ebenfalls davon auszugehen, dass in früheren Zeiten der Erde der Tag daher nur 21 oder 22 Stunden gehabt haben könnte.

Die Erde.
Im Laufe der Erdgeschichte ist die Rotation immer langsamer geworden. (Symbolbild) © imago

Erde dreht sich langsamer: Gezeiten haben Einfluss auf verlangsamte Erdrotation – doch nur minimal

Schuld an Verlangsamung der Erdrotation und einem theoretischen Erd-Stillstand hat der Mond, der laut der NASA in Zukunft eine Vielzahl von Überschwemmungen hervorrufen könnte*. Er und die Gezeiten von Ebbe und Flut nehmen Einfluss auf die Erde. Dies Anziehungskraft des Mondes und der Sonne zufolge haben zur Folge, dass sich die Erde und ihre Rotation jedes Mal minimal ändert. So entstehen die sogenannten Flutberge sowie Ebbetäler, die wiederum folglich eine stetige Reibung hervorrufen. Diese Umstände führen dazu, dass die Erd-Drehung – wenn auch nur minimal und unregelmäßig – abgebremst wird.

Die Erdrotation verlangsamt sich – so minimal, dass kein Anlass zur Sorge besteht

Laut SWR-Berichte zeigen sich jedoch nicht nur Ebbe und Flut, Mond und Sonne verantwortlich für die Verlangsamung der Erdrotation. Immense Konsequenzen haben ohnehin eher andere Einflüsse – seien es etwa Eiszeiten. Sorge vor einem abrupten Stillstand unserer Erde, brauch man allerdings nicht zu haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich dessen bewusst, dass sich die Erde langsamer um sich selbst dreht. Doch ist die Verlangsamung so minimal, dass Panik nun wirklich nicht angebracht ist. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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