Schnee-Wand erreicht Deutschland – Das seltene „High-over-Low“-Phänomen ist schuld
Das Wetter in Deutschland ist derzeit vor allem eines: weiß und kalt. Meteorologen nennen das seltene „High-over-Low“-Phänomen als Ursache.
Hamburg – Im Dezember 2022 blieb der Norden Deutschlands von Schnee größtenteils verschont. „Leider hat es bisher noch nicht geschneit“, würden andere sagen. In der Woche vor Weihnachten könnte es jetzt zu Schneefall kommen. Im Norden sind bis zu zehn Zentimeter Neuschnee drin. Ursache für den Bibber-Winter: Das „High-over-Low“-Phänomen.
Land: | Deutschland |
Einwohner: | 83 Millionen |
Fläche: | 357.588 km² |
Jahreszeit: | Winter |
Wetter-Dienste erwarten bis zu 20 Zentimeter Neuschnee in Deutschland
In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 2022 schneite es in vielen Teilen Deutschlands. Von der weißen Pracht blieb vor allem im Norden allerdings nicht allzu viel liegen – die Flocken mischten sich mit zu viel Regen. Im Gegensatz dazu lagen in südlicheren Regionen schon Tage zuvor einige Zentimeter Neuschnee. Die Schneefälle sollen sich in den nächsten Tagen sogar noch einmal intensivieren. Am 9. Dezember schneit es erst einmal an den Alpen, bis zu 20 Zentimeter Neuschnee werden erwartet. Der Schnee bleibt vorerst aber wohl dort. Vereinzelt sind trotzdem immer wieder Schneefälle in Hamburg zu beobachten, wie am 8. Dezember in Hamburg-Niendorf. Übrigens: Vor allem in Bayern könnte es winterlich werden, für eine Region ist sogar eine „spektakuläre Entwicklung“ möglich, schreibt Merkur.de.

Wetter-Prognose für Mitte Dezember: Es wird weiß – Schuld ist das „High-over-Low“-Phänomen
Bis zum 11. Dezember soll es dann auch häufiger im Norden schneien – zunächst in Sachsen und Franken, wie Meteorologe Jan Schenk vom Weather Channel berichtet. Liegenbleibender Schnee ist zum dritten Advent hin also vor allem im Süden und Osten Deutschlands zu beobachten. Kältehoch Erik sorgt aktuell vor allem für die eisigen Temperaturen – es könnte sogar zu Schneestürmen kommen. Erik bleibt jedoch nicht allein: Tief Birgit gesellt sich dazu und könnte Schnee nach Hamburg bringen. Schuld an der aktuellen Kälte- und Schneefront ist das seltene „High-over-Low“-Phänomen, schreibt wetter.de:
- Das klassische Island-Tief und das Azoren-Hoch haben ihre Rollen getauscht.
- Die Folge: das Hoch über Island schickt kalte kontinentale Luftmassen aus Osten in Richtung Deutschland.
- Somit ist der klassische Westdrift nicht mehr möglich.
- Daher kommt auch der Name:„High-over-Low“ – also: Das Hoch steht beim Blick auf die Wetterkarte über dem Tief.
Tief Birgit könnte für bis zu 20 Zentimeter Neuschnee sorgen
Tief Birgit bringt einiges an Schneefall mit sich. „Im günstigeren Fall zieht Birgit nach Polen und schneit das Land ein“, sagt Meteorologe Schenk. Viele Verbraucher im Norden würden sich wohl Gegenteiliges wünschen. Alle Nordlichter aufgepasst: Sollte Tief Birgit nicht nach Polen ziehen, sondern sich in Deutschland bequem machen, könnten bis zu 10 Zentimeter Neuschnee fallen. Nicht etwa nur im Süden, sondern auch in Hamburg und Hannover.
Im Osten Deutschlands könnte es sogar bis zu 20 Zentimeter Neuschnee geben, beispielsweise in Dresden. Bahn- und Autofahrer freuen sich wohl eher weniger auf Tief Birgit. Bei Neuschnee, der mehrere Tage liegenbleibt, könnte es zu einem Verkehrschaos kommen. Ob der Schnee dann auch bis Weihnachten bleibt, ist nach wie vor offen. Zuletzt gab es im Norden im Jahr 2010 weiße Weihnachten. Laut Meteorologe Schenk sind weiße Weihnachten in diesem Jahr allerdings so wahrscheinlich wie lange nicht mehr.