Asteroideneinschlag: Airbus entwickelt Pläne zur planetaren Verteidigung
Falls ein Asteroid auf die Erde einzuschlagen droht, hat Airbus einen Rettungsplan. Eine adäquate Verteidigungstechnik gab es bislang nicht.
Leiden, Niederlande – Dass bei einer Kollision von Erde und Asteroid selbst die Experten der weltweit größten Raumfahrtbehörde machtlos wären, zeigte zuletzt eine Nasa-Simulation, die Forscher in große Sorge versetzte. Wie reagiert die Wissenschaft, wenn im Ernstfall keine Zeit bleiben würde, ein Asteroid also binnen kürzester Zeit einzuschlagen droht? Nachdem Berechnungen gezeigt hatten, dass schon nächstes Jahr ein Asteroid-Einschlag drohen könnte, startet die Nasa und Esa eine gemeinsame Abschuss-Mission*. Das Projekt ist allerdings noch lange nicht einsatzfähig. Nun liefern Forscher von Airbus - das Unternehmen hat auch einen großen Sitz in Hamburg - eine ungewöhnliche Rettungsidee.
Flugzeughersteller: | Airbus |
Hauptsitz: | Leiden, Niederlande |
Gründung: | 18. Dezember 1970, Blagnac, Frankreich |
Umsatz: | 49,91 Milliarden EUR (2020) |
Bei Asteroideneinschlag: Airbus will Satelliten umfunktionieren und plant Rettung
Simulationen und Berechnungen zeigen: Ein Asteroid könnte in den nächsten ein bis drei Jahren einschlagen. Was unternimmt man gegen die scheinbar unausweichliche Bedrohung? Die NASA selbst hat aktuellen keinen sofort umsetzbaren Rettungsplan, es mangelt schlicht an der Technik. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus aber, das auch einen deutschen Firmensitz in Hamburg hat, weiß nun, was zu tun ist. Ihre Idee zur Asteroiden-Abwehr basiert auf dem Neuausbau von Telekommunikations-Satelliten. „Wir können davon ausgehen, dass sie in den Firmen der Satellitenbauer verfügbar sind“, sagte Airbus-Studienleiter Albert Falke gegenüber space.com. Soll heißen: Satelliten gibt es genug, sie müssten nicht erst gebaut werden. Schon mal gut!
Forscher Falke und sein Team arbeiten an Maßnahmen, die vorhandenen Satelliten umzurüsten. In der Folge könnten Satelliten um-funktionalisiert und anschließend in den Weltraum geschossen werden, um Asteroiden gezielt zu stoppen, oder besser gesagt: sie umzuleiten. Laut Airbus könnte so eine Umrüstung innerhalb nur eines Monates erfolgen. Sollten dann Himmelskörper wie der Asteroid Bennu, gegen dessen potenzielle Erd-Kollision chinesische Wissenschaftler ebenfalls eine Abwehrtechnik entwickeln, die Erde bedrohen, erschiene die Situation gemäß Forscher Falke auf einmal nicht mehr ganz so aussichtslos.

Airbus würde Orbit durch Satelliten-Strategie ändern – wenn Asteroid einschlägt
Zehn Satelliten, sagen die Airbus-Forscher, hätten die Kraft, den Orbit eines erdnahen Asteroid schnellstmöglich zu ändern. Auch wenn die Flugbahn nur wenige Zentimeter von seinem zuvor eingeschlagenen Weg abweichen würde, wäre eine Kollision mit der Erde vom Tisch. Ein ähnliches Szenerio beobachten Wissenschaftler kürzlich mit dem Asteroid namens Apophis, dessen Einschlag lange Zeit drohte*. Er veränderte die Flugbahn immer wieder. Strahlte der Asteroid zunächst noch eine große Gefahr für die Erde aus, konnte ein Einschlag von Apophis letztlich ganz neu berechnet und ausgeschlossen werden.
Satelliten mithilfe von Raketen ins All schicken, damit diese Asteroide abwehren können: Eine Idee, die schrill klingt. Dennoch könnte sie erprobt werden – gäbe es nicht zwei Probleme: Zum einen wäre da die eher überschaubare Verfügbarkeit von geeigneten Raketen. „Wir denken, wir können etwa zehn bis 15 weltweite Starts innerhalb eines Monats erwarten“, erklärt Falke. Das zweite Problem betrifft die Asteroide, die größer als 300 Meter sind: „Wenn der Asteroid größer ist, wird es schwieriger“. Allerdings hat allein ein kürzlich zufällig entdeckter Mega-Komet, der auf die Erde zufliegt, schon einen Durchmesser von 150 Kilometern. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.