Asteroid in Erdnähe: Laut NASA-Simulation könnte er nicht gestoppt werden
Eine Asteroiden-Simulation der NASA deckt Lücken der planetaren Verteidigung auf. Ein drohender Asteroid könnte nicht mehr aufgehalten werden.
Washington, D.C. – Wie realistisch ist der Netflix-Film „Don‘t Look Up“? Forscherteams suchen schon seit Jahren nach Antworten. Was, wenn ein Komet, Asteroid oder eine vergleichbare Gefahr aus dem Weltraum droht? Kann die Raumfahrt, etwa in Form der NASA, auch dann noch rechtzeitig reagieren, wenn ein Asteroid erst kurz zuvor entdeckt wurde? Ein Jahr nach der letzten NASA-Simulation, die bereits eine fehlende Asteroiden-Abwehrtechnik attestiert hatte, folgt nun die nächste. Weiterhin kann die Astronomie keinen Asteroideneinschlag verhindern. Ein Asteroid, der in der Simulation sechs Monate zuvor entdeckt wurde, könnte nicht mehr aufgehalten werden.
Behörde: | NASA |
Hauptsitz: | Washington, D.C., Vereinigte Staaten |
Gründer: | Dwight D. Eisenhower |
Gründung: | 29. Juli 1958, USA |
Asteroideneinschlag unvermeidbar: NASA konnte Asteroid in Simulation nicht stoppen
Zuschauerinnen und Zuschauer des Netflix-Films „Don‘t Look Up“ wissen, was passierte, als in der Filmwelt ein Komet sechs Monate zuvor entdeckt wurde: Forscherteams waren machtlos, ein Einschlag blieb unvermeidbar. Asteroiden, Kometen und weitere Himmelskörper, die unserem Planeten gefährlich werden könnten, machen ständig Schlagzeilen. Zuletzt etwa, als sich im März 2022 ein Asteroiden-Duo Richtung Erde begab. Sie flogen an der Erde vorbei – wie so häufig. Auch für den Asteroiden „2009JF1“ korrigierte die ESA unlängst dessen Einschlagswahrscheinlichkeit für Mai 2022.
Wie die NASA im Februar 2022 angab, gibt es rund 1,1 Millionen Asteroiden. So viele sind der US-Behörde zumindest in unserem Sonnensystem bekannt. Die NASA, die in Kooperation mit der ESA an Asteroiden-Rettungsstrategien arbeitet*, beobachtet tagtäglich, wie sie an unserem Planeten vorbeifliegen.

Aber was passiert, wenn einer der Asteroiden ungebremst Richtung Erde fliegt? Ein Einschlag wäre im theoretischen Beispiel unausweichlich. Kann die Wissenschaft dennoch rechtzeitig reagieren – auch, wenn er erst sechs Monate zuvor entdeckt wurde? Die NASA ging dem Szenario nun ein weiteres Mal auf den Grund. Die Botschaft, die die NASA-Simulation vermittelt, ist trist – und versprüht dennoch etwas Zuversicht.
NASA bewertet Gefahr eines unentdeckten Asteroiden – „nur eine Übung“
„Das ist nur eine Übung“, räumte die NASA in einem Twitter-Post gleich zu Beginn ein. Die NASA stellte den bekannten Sachverhalt auf die Probe: Ein Asteroid, der nur zufällig entdeckt wurde, könnte in einem Gedankenspiel in nur sechs Monaten unseren Planeten treffen. Wie das Online-Portal „news.de“ berichtet, wäre dessen Größe noch unklar. Allgemein gilt das auch für andere Parameter, die erst unmittelbar vor dem Asteroideneinschlag benannt werden.
Ziel der Simulation war die Prüfung der planetaren Verteidigung. Genauer gesagt wollte man den Anlass nutzen, um ein „Szenario von der Entdeckung der Bedrohung durch einen Asteroideneinschlag bis hin zu den Nachwirkungen seines hypothetischen Einschlags auf der Erde zu bewerten“, sagte NASA-Wissenschaftlerin Lindley Johnson.
Asteroideneinschlag: NASA fehlt es weiterhin an Mitteln zur planetaren Verteidigung
Vor kurzem erst baute die NASA seine Asteroidenabwehr aus. Das Warnsystem scheint nun ausgefeilter denn je zu sein. Auch die NASA-Bestrebungen, mit der Dart-Raumsonde einen Asteroiden abwehren zu wollen, zeugen von einer hohen Dringlichkeit. Warum die NASA den Maßnahmen einen besonderen Stellenwert beimisst? „Ein Asteroideneinschlag auf unserem Planeten ist potenziell die einzige Naturkatastrophe, die die Menschheit genau vorhersagen und verhindern kann“, so Lindley Johnson.
„Die Durchführung von Übungen dieser Art ermöglicht es den Akteuren der Regierung, potenzielle Probleme zu erkennen und zu lösen, bevor reale Maßnahmen zur Reaktion auf eine tatsächliche Bedrohung durch einen Asteroideneinschlag erforderlich werden“, heißt es weiter. Kurz zuvor drehte sich bei der NASA alles um einen Asteroiden namens „2022 TTX“. Dass die Übung Schwächen der Asteroiden-Verteidigung aufdeckt, zeigt das Fazit: Asteroid 2022 TTX könnte nicht gestoppt werden. Ungebremst würde er in North Carolina einschlagen und laut Angaben von news.de mitunter große Schäden hinterlassen.
Das Dilemma auf den Punkt gebracht: Trotz Ideen, wie etwa von Flugzeughersteller Airbus, der unlängst auch einen Rettungsplan gegen erdnahe Asteroiden entwickelt hatte, gibt es nach wie vor keine Mittel, sich zu wehren. Etwas Zuversicht versprüht die Weltraumbehörde zum Schluss aber dennoch: Auf Twitter schreibt die NASA: „Seien Sie beruhigt: In absehbarer Zukunft sind keine Asteroideneinschläge auf unserem Planeten zu befürchten“. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.