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Asteroid: Das „potenziell gefährlichste“ Risiko 2023 näher als je zuvor

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Der neu entdeckte Asteroid „2022 AE1“ führt die Asteroiden-Risikoliste der NASA an. 2023 ist er der Erde am nächsten. Forscher berechnen die Gefahr.

Washington, D.C. – Dass der Weltraum voller Gefahren ist, wissen wir nicht erst seit „Don‘t Look Up“ – der Netflix-Film, der jetzt wegen eines zufällig entdeckten Kometen wahr werden könnte, Millionen Zuschauer beunruhigt zurücklässt. In Fachkreisen ist etwa Asteroid Apophis, der 2068 mit der Erde kollidieren könnte, noch immer in aller Munde. NASA und Co. brauchte Gewissheit. Neue Berechnungen sollten helfen, genauso wie Abwehrstrategien erprobt wurden. Eigentlich steckt die planetare Verteidigung noch in der Entwicklung. Muss die NASA jetzt auf diese Pläne zurückgreifen? Ein Asteroid wurde gesichtet. Unerwartet – und bereits im Juli 2023 könnte er einschlagen. Was dahinter steckt.

US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft:NASA
Hauptsitz:Washington, D.C., Vereinigte Staaten
Gründer:Dwight D. Eisenhower
Gründung:29. Juli 1958, USA

Asteroideneinschlag 2023: Laut NASA kommt „potenziell gefährlichster“ Brocken im Juli Erde am nächsten

Sein Name lautet „2022 AE1“ – so kennt ihn zumindest die Astronomie. In Medienberichten ist längst nur noch die Rede von DEM Asteroiden, der 2023 einschlagen könnte. Was das für Konsequenzen haben könnte, zeigt nicht zuletzt eine NASA-Simulation, die Forscher weltweit beunruhigt. Der neu-entdeckte Brocken versetzt nun ebenfalls in Sorge – ganz real. Klar, dass er seitens der NASA vorsichtshalber als „potenzielle Gefahr“ gelistet wird. Dass der Asteroid nach Informationen des Online-Portals Ingenieur.de diese Liste jedoch als Erstplatzierter anführt, könnte die Sorge vor einem möglichen Asteroideneinschlag multiplizieren.

Könnte Asteroid der Erde 2023 gefährlich werden? Erst im Januar 2022 wurde er entdeckt

Wie der Spiegel berichtet, fand die Entdeckung von Asteroid „2022 AE1“ erst vor wenigen Tagen statt. Genauer gesagt am 6. Januar und macht damit den Januar 2022 aus astronomischer Perspektive spannender, als er ohnehin schon ist. Zur Erinnerung: Am 18. Januar 2022 ist Wolfsmond angesagt, am gleichen Tag könnte ein weiterer Asteroid mit 70.000 km/h in Erdnähe gelangen und ohnehin befinden sich im Januar 2022 sage und schreibe 15 Asteroiden in Erdnähe.

Laut NASA: Asteroid „2022 AE1“ gefährlicher als alle 15 Asteroiden, die sich Erde im Januar 2022 nähern

Eine potenzielle Gefahr eines Asteroideneinschlags von „2022 AE1“ sei deutlich höher einzuschätzen, als alle 15 Asteroiden in den ersten zwei Januar-Wochen zusammen. Nicht ganz so groß wie der zufällig entdeckte Komet, der aktuell Richtung Erde fliegt, dennoch könnte der Schaden eines potenziellen Einschlags gewaltig sein. Stern.de schreibt etwa, dass eine Kollision von „2022 AE1“ ein immenses Ausmaß erreichen würde. Vergleichbar sei Medienberichten zufolge etwa eine Explosion von 21,5 Millionen Tonnen Dynamit. Die Wissenschaft nennt nach Spiegel-Informationen nun zwei Tage, die einen Asteroideneinschlag möglich machen könnten. Trifft er nicht an dem einen, trifft er eben am anderen Tag auf die Erde? Wie hoch ist seine Gefahr jetzt einzuschätzen?

Ein brennender Asteroid rast auf die Erde zu und die Jahreszahl 2022
Hohe Gefahr: „2022 AE1“ ist laut einer Risikoliste der NASA der potentiell gefährlichste Asteroid für die Erde. (Symbolbild/24hamburg.de-Montage) © imago

Asteroid „2022 AE1“ ist auf Platz 1 der NASA Gefahrenliste – ist ein Einschlag 2023 überhaupt realistisch?

Als konkretes Datum des potenziellen Einschlags von Asteroid „2022 AE1“ wird bereits der der 4. Juli 2023 genannt. Alternativ will man einen drohenden Einschlag für den Juli 2028 berechnet haben – immerhin hätte die Erde dann noch fünf Jahre, um sich vorzubereiten. Doch wie wir wissen, sind Meldungen wie diese mit Vorsicht zu genießen. Asteroid Nereus, der am 11. Dezember in die Erdumlaufbahn geriet und auch Asteroid „2021 PT“, selbst wenn größer als der Big Ben, entpuppten sich als weniger gefährlich.

Geht es um die wohl größte Gefahr, die ein Asteroid aktuell ausstrahlen kann, könnten auch dieses Mal die Sorgenfalten bei NASA und Co. weichen. Erst vor Kurzem startete die DART-Mission der NASA mit dem Auftrag ein Asteroid probeweise abzuschießen. Andere Idee zur planetaren Verteidigung: Airbus plant die Asteroiden-Abwehr mit Satelliten. Die Raumfahrt steht jedoch aktuell alles andere als unter Zugzwang. Laut spiegel.de sei auch dieses Mal ein Asteroideneinschlag das nicht zu erwartendes Szenario. Es ist die Rede von einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1500.

Einschlag-Gefahr für 2023 von Asteroid „2022 AE1“ berechnen: NASA nutzt Palermo- und Turiner-Skala

Keine Gefahr, doch eine Frage, die weiterhin beschäftigt: Wie kommen die Forscherinnen und Forscher eigentlich zu diesem Ergebnis? Ein solch weit-entferntes Objekt am Nachthimmel identifizieren und einordnen zu können, scheint für Außenstehende ein Ding der Unmöglichkeit. Die Wissenschaft ist natürlich geübt und verfügt über die relevanten Instrumente. Es lohnt sich hier ein Blick auf die sogenannte Turiner- und Palermo-Skala.

Ein Himmelskörper wird dabei auf seine wesentlichsten Merkmale runtergebrochen: Größe, kinetische Energie, Einschlagwahrscheinlichkeit und Zeitpunkt spielen laut forschung-und-wissen.de für die Palermo-Skala eine entscheidende Rolle. Wert Null bedeutet: Es sei genauso wahrscheinlich, dass jedes zufällig entdeckte Objekt einschlagen könnte. Wert plus zwei würde die mögliche Asteroideneinschlagswahrscheinlichkeit rund hundertmal größer werden lassen. Werte zwischen 0 und -2 bestätigen hingegen eine unwahrscheinliche Kollision.

Ein anderes Maß, welches im Zuge astronomischer Berechnungen herangezogen wird: die Turiner-Skala: Ein Wert zwischen 0 und 10 wird festgelegt. Null bedeutet: Ein Einschlag ist nicht zu befürchten. Zehn bedeutet: Ein Einschlag ist so sicher, wie etwa bei „Don‘t Look Up“ zu sehen. Wo landet jetzt „2022 AE1“?

Die „potenziell gefährlichsten“ Asteroiden (vor der Sichtung von „2022 AE1“; inklusive Wert auf Palermo-Skala):

Asteroid 29075 (1950 DA): -1.42

Asteroid 101955 Bennu (1999 RQ36): -169

Asteroid 2000 SG344: -2,84

Asteroid 2009 JF1: -2,88

Asteroid 2008 JL3: -3,23

Quelle: wetter.de

Asteroideneinschlag 2023? NASA sieht „keinen Grund für Besorgnis“

Online-Portal Forschung und Wissen attestiert ihm eine -0,89 auf der Palermo-Skala, auf der Turnier-Skala sei es eine glatte 1. Die NASA über den neu-entdeckten Asteroiden: „Eine routinemäßige Entdeckung, bei der ein Vorbeiflug an der Erde vorhergesagt wird, der kein ungewöhnliches Gefahrenpotenzial birgt“.

„Aktuelle Berechnungen“, so heißt es seitens der Raumfahrt weiter, „zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes extrem unwahrscheinlich ist und kein Grund für öffentliche Aufmerksamkeit oder Besorgnis besteht. Neue teleskopische Beobachtungen werden sehr wahrscheinlich zu einer erneuten Einstufung in die Stufe 0 führen“. Gefahr gebannt – alles halb so wild. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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