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Komet Leonard war am dritten Advent mit bloßem Auge zu sehen – wie ein Weihnachtsstern

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Von: Christian Einfeldt

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Komet Leonard flog am 12.12. so erdnah durchs All, dass er mit bloßem Auge sichtbar war. Am Morgen des 3. Advents leuchtete der Kometenschweif am Nachthimmel.

Hamburg – Rund 34 Millionen Kilometer ist Leonard von der Erde entfernt – dennoch ist er am 12. Dezember gut sichtbar. Der Direktor des Hamburger Planetariums Thomas Kraupe erklärt astronomische Weihnachtswunder so: „Aufgrund der Vorwärtsstreuung von Dampf und Staub könnte seine Helligkeit groß genug dafür werden.“ Nach den Leoniden-Sternschnuppen im November und der partielle Mondfinsternis 2021, die über drei Stunden dauerte, beschert und das Jahr 2021 also zum Fest noch einmal ein tolles Astro-Highlight: Pünktlich zum 3. Advent strahlt der Kometenschweif von Leonard fast wie ein Weihnachtsstern.

Komet:C/2021 A1 (Leonard)
Entdeckt am:3. Januar 2021
Entdecker:Gregory J. Leonard

Komet Leonard strahlt am 12. Dezember so hell, dass er wohl mit bloßem Auge sichtbar ist

Komet Leonard, der erst Anfang 2021 entdeckt werden konnte, wird eine Geschwindigkeit von rund 70 Kilometer pro Sekunde attestiert. Eine Schnelligkeit, die in unserem Sonnensystem seinesgleichen sucht. Nicht einmal Asteroid Nereus, der laut NASA-Berichten am kommenden Samstag, dem 11. Dezember, in die Erdumlaufbahn geraten könnte, ist so schnell.

Wenn der Komet Leonard am 12. Dezember 2021 rasenden Schrittes an unserer Erde vorbeizieht, könnte er sich nichtsdestotrotz mit einem Fernglas erkenntlich geben. Damit weckt Leonard ein weiteres Mal Erinnerungen an einen anderen Himmelskörper – auch Asteroid „2016 AJ193“ war durch ein Teleskop erkennbar. Dem Hamburger Abendblatt macht der Direktor des Hamburger Planetariums Thomas Kraupe nun weitere Hoffnung: „Vielleicht lässt sich Leonard sogar mit bloßem Auge erblicken“.

Leonard zeigt sich am dritten Advent: Wann genau kann man den Kometen am 12. Dezember sehen?

Die Astronomie kennt den Komet Leonard bislang lediglich als verschwommenen Punkt. Entlang sämtlicher Sterne und wohl auch so manchen Himmelskörpern wie Asteroid „1994 WR12“, der sich seit dem 29. November in der Erdumlaufbahn befindet, schreitet Leonard seit Anfang Dezember unaufhaltsam voran. Die Sternbilder Bärenhüter und Schlange passierte er dabei genauso wie die hellen Sterne von Herkules oder das eher unauffällige Sternbild Schlangenträger.

Eine Aufzeichnung des Kometen C/2021 A1 Leonard.
Komet Leonard: Am dritten Advent könnte er „mit bloßem Auge“ zu sehen sein. © dpa/University of Hertfordshire

Medienberichten zufolge gilt der 12. Dezember 2021 als Tag, an dem Komet Leonard auch uns einen Besuch abstattet. Passend zum dritten Advent zeigt er sich. Um ihn zu sichten, könnte ein Fernglas helfen – jedoch ist auch ein auch Wecker nötig, wie sich nun herausstellt. Noch ist unklar, wie hell Leonard letztendlich wirklich erstrahlen wird. So weiß die Wissenschaft noch nicht um die Menge an freigesetztem Staub und Gas, die den beeindruckenden Kometenschweif erzeugen. Präziser können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hingegen die Zeit nennen, wann man Komet Leonard wohl am besten zu sehen bekommt.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, liegt dieser zeitliche Rahmen zwischen vier Uhr morgens und sieben Uhr. Entgegen aller Hoffnungen gibt es jetzt bereits einige pessimistische Stimmen, die wohl dafür sorgen könnten, dass der Wecker am kommenden Sonntag still bleibt: „Für ein helles Spektakel wird dieser Schweifstern nicht sorgen“, heißt es etwa seitens der Vereinigung der Sternfreunde e.V..

Wann genau kann man Komet Leonard im Dezember sehen?

Am dritten Advent kommt der Komet Leonard der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge sichtbar sein könnte: Berechnungen haben ergeben, dass er sich am 12. Dezember zeigt – und zwar gegen 4.00 morgens. Genaugenommen sieht man ihn also am 13. Dezember.

Wie kann man Komet Leonard am besten beobachten?

Astro-Fans sollten sich ein Fernglas zurechtlegen, um Adventskomet Leonard wirklich sehen zu können. Sollte sein Kometenschweif allerdings hell genug strahlen, kann man ihn bei klarem Himmel sogar mit bloßem Auge erkennen.

Woraus bestehen Kometen?

Kometen stammen aus der Anfangszeit des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub, Stein und gefrorenen Gasen. Sie sind mehrere Milliarden Jahre alt.

Welche sind die bekanntesten Kometen?

Komet Halley (Offizielle Bezeichnung: 1P/Halley, Radius: 5,5 km, Entdeckung: 240 v. Chr.)

Enckesche Komet(Offizielle Bezeichnung: 2P/Encke, Radius: 2,4 km, Entdeckung: 27. November 1818)

Hale-Bopp (Offizielle Bezeichnung: C/1995 O1, Radius: 30 km, Entdeckung: 23. Juli 1995)

Ikeya-Seki (Offizielle Bezeichnung: C/1965 S1, Entdeckung: 18. September 1965)

Komet Leonard: Ist er noch einmal am 18. Dezember 2021 zu sehen?

Bietet der Morgen des 12. Dezembers tatsächlich die letzte Möglichkeit, Komet Leonard zu sehen? Die Wissenschaft ist sich uneinig. Thomas Kraupe zeigt sich jedenfalls zuversichtlich. Dem Hamburger Abendblatt sagt er: „Ab Mitte Dezember können wir Leonard hoffentlich auch am Abendhimmel entdecken“. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich der Direktor des Hamburger Planetariums damit auf den 18. Dezember 2021 bezieht.

Komet Leonard wird im Dezember zum letzten Mal zu sehen sein – danach flieg ter aus unserem Sonnensystem

Wenn er mit einer Distanz von rund 4,2 Millionen Kilometer an der Venus vorbeifliegt, könnte er gegen 17 Uhr, so schreibt es das Hamburger Abendblatt, ein weiteres Mal zu sehen sein – wenn auch nur als verschwommenes Objekt. Es wird dann aber wirklich das letzte Mal sein. Danach verabschiedet sich Leonard erneut in die ewige Finsternis. Wie Kraupe bestätigt, fliegt er am 3. Januar 2022, exakt einem Jahr nach seiner Entdeckung, an der Sonne vorbei und verabschiedet sich für immer von unserem Sonnensystem. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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