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Schlecker kommt zurück: Comeback schon im Oktober 2022

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Von: Steffen Maas

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Die Drogeriemarke Schlecker soll nach der Pleite 2012 unter neuer Führung und mit neuem Konzept zurückkehren. Geplantes Comeback-Datum: Oktober 2022.

Hamburg/Kitzbühel – Fast allgegenwärtig war er, der einfache weiße Schriftzug auf blauem Grund: Schlecker. Insgesamt 8000 Verkaufsstellen der Drogerie waren in ganz Deutschland verteilt, natürlich auch in Hamburg. Dann vor zehn Jahren der Schock: Pleite, Insolvenz, Freiheitsstrafen wegen Insolvenzverschleppung gegen Anton Schlecker und seine Kinder Meike und Lars Schlecker. Dass die Traditionsmarke ein Comeback in neuen Händen feiern soll, war bereits bekannt.

Jetzt stehen erste Eckpunkte der Wiedereröffnung: Gestartet werden soll als Schlecker+ mit 39 Ladenlokalen in Deutschland und Österreich – und zwar bereits im Oktober 2022.

Name:Schlecker
Gründung:1975 durch Anton Schlecker
Branche:Drogerie
Mitarbeitende und Umsatz:Rund 36.000 (2012) / rund 6,5 Milliarden Euro (2010)
Insolvenz:2012

Comeback 2022: Wann eröffnet Schlecker wieder?

Das ist zumindest der Plan von Investor Patrick Landrock, Chef der österreichischen Beteiligungsgesellschaft „kitzVenture“. Er hatte mit seinem Unternehmen Ende des vergangenen Jahres die Namensrechte der Traditionsmarke gekauft und dann seinen Plan vorgestellt, Schlecker wieder auferstehen zu lassen.

Eine leerstehende Schlecker-Filiale in Hamburg.
Schlecker-Filialen in Hamburg boten zum Unternehmensende ein trauriges Bild. Jetzt könnte es ein Comeback geben. (Archivbild) © Malte Christians/dpa

Zunächst hieß es dazu nur, dass das noch im Jahr 2022 geschehen soll. Jetzt ist klar: Der deutsche Unternehmer plant für die Neueröffnung von Schlecker bereits für den Herbst – am 20. Oktober 2022! Dafür wurden laut „kitzVenture“-Aussagen auch schon die berühmten Nägel mit Köpfen gemacht.

Schlecker 2022: Neueröffnung auch in Hamburg?

50 Verkaufsstellen sollten es nämlich zum Herbststart werden – nun stehen wohl zumindest schon 39 fest. Investor Landrock vermeldete, dass die Tinte unter den entsprechenden Verträgen für die Filialen trocken ist. 32 Filialen in Deutschland und sieben in Österreich sollen demnach für die Verbraucher errichtet werden. Ob da auch ein Ladenlokal in der Hansestadt Hamburg dabei ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Eine entsprechende Anfrage von 24hamburg.de ließen Landrock und „kitzVenture“ zunächst unbeantwortet.

Große Bemühungen unternimmt der Unternehmer wohl dabei, den Firmensitz des neuen Schlecker-Imperiums in Österreich anzusiedeln. Er selbst veröffentlichte Ausschnitte aus Briefen an einflussreiche Personen der Regierung des Alpenstaates, in denen er um Unterstützung warb. Ein Büro und Logistikzentrum in Nordrhein-Westfalen sind derweil wohl schon sicher – ob es am Schluss sogar die Zentrale wird, bleibt offen.

Schlecker+: Neben Drogerieartikeln auch Lebensmittel und Baumarktartikel

Mit Schlecker+ möchte Landrock die geballte Markenpower mit einem hypermodernen Verkaufskonzept kombinieren. Im Gegensatz zum „alten“ Schlecker soll dabei viel online passieren – zum Beispiel Bestellungen ganz einfach so zusammengestellt werden, dass sie nur noch in der nächsten Filiale abgeholt werden müssen.

„Herzstück ist eine neuartige Technologie-Plattform, welche sowohl Online-Shops, Filialen wie auch Direktlieferprozesse steuern wird. Daran angeschlossen ist ein vollautomatisiertes und mit Robotern gesteuertes Klein- und Großteilelager“, heißt es ambitioniert in einer Pressemitteilung.

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Auch die Ladenregale sollen durcheinander gewirbelt werden: Neben klassischen Drogeriewaren soll Schlecker+ „ein Vollsortiment an Lebensmitteln sowie an größeren Standorten auch Büro- und Geschäftsbedarf sowie Baumarktartikel“ anbieten und dabei sowohl Kauf- als auch Leihangebote machen, so Landrocks Vision.

Schlecker-Insolvenz: Klage wird neu verhandelt

Glückt das Comeback der Traditionsmarke, wären das endlich mal wieder gute Neuigkeiten im Zusammenhang mit Schlecker. Zuletzt ging es vor dem Gericht indirekt erneut um Schadensersatzansprüche von Betroffenen der Insolvenz und Gläubigern. Denn der Schlecker-Insolvenzverwalter fordert Geld von konkurrierenden Drogeriemärkten.

Sollte er damit Erfolg haben, könnte das frische Schlecker-Geld weiterverteilt werden an Insolvenz-Opfer. Das Urteil wird am 25. Oktober 2022 erwartet.

 

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