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„Teuerster Biergarten-Sommer aller Zeiten droht“ – Kunden sauer: „Einfach nur Wucher“

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Von: Michelle Brey

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Die Preise steigen – und das auch im Biergarten. Nach einer Warnung des Brauereiverbands zeigen sich einige Menschen erbost.

München – Das Wetter in Deutschland spielt nur stellenweise mit. Doch wo es nicht gerade aus Kübeln schüttet, ist die Biergartensaison definitiv eröffnet. In München hatten die ersten Biergärten schon Mitte März geöffnet.

Wer sich für einen Abstecher entscheidet, sollte allerdings damit rechnen, tief in die Tasche greifen zu müssen. Ein Brauereiverband warnte – und lud damit den Ärger einiger User auf der sozialen Plattform Facebook auf sich.

„Teuerster Biergarten-Sommer aller Zeiten droht“: Vize-Verbandschef mit bitterer Vorschau

Die Prognose verschönert die Aussichten auf den Sommer nicht unbedingt. Der Brauereiverband Berlin-Brandenburg rechnet nämlich mit dem „teuersten Biergarten-Sommer aller Zeiten“. Diese Aussage trag Vize-Verbandschef Stefan Fritsche am Montag (8. Mai) gegenüber Bild.de.

Schon jetzt zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher „Höchstpreise vor allem beim Fassbier in Biergärten, Kneipen und Restaurants“. Preise, die noch vor wenigen Monaten niemand für möglich gehalten hätte, hätten sich inzwischen „auf breiter Front am Markt durchgesetzt“, so Fritsche weiter. Ein Preis jenseits der fünf Euro für den halben Liter Fassbier sei vielerorts mittlerweile „Standard“. Der noch zu Jahresbeginn als „utopisch“ geltende Bierpreis von 7,50 Euro für den halben Liter sei in ersten Schankbetrieben bereits durchbrochen.

Auch im Biergarten steigen die Preise. Der Brauereiverband erwartet den „teuersten Biergarten-Sommer aller Zeiten“.
Auch im Biergarten steigen die Preise. Der Brauereiverband erwartet den „teuersten Biergarten-Sommer aller Zeiten“. © Tom Weller/dpa

Fritsche selbst sei „erleichtert“ über die höheren Preise. Er ist Chef der Klosterbrauerei Neuzelle in Brandenburg. Insbesondere Regionalbrauereien seien darauf angewiesen, um die stark gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und höhere Löhne abzufedern. Er sehe nun „die Chancen, dass wir damit die bunte Vielfalt der deutschen Brautradition doch noch bewahren können“, sagte der Verbands-Vizechef.

Biergarten-Sommer mit extremen Preisen? Kunden sauer – „Das ist einfach nur Wucher“

Ganz und gar nicht erfreut oder gar erleichtert sind hingegen die Verbraucher über die Worte von Fritsche. Viele sind sich auf der Social-Media-Plattform Facebook einig: Sie bleiben lieber zu Hause, grillen im eigenen Garten und genießen dort ein Bier. „Nicht hingehen“, riet eine Userin etwa, „Einen Kasten holen, Freunde einladen und gemütlich zu Hause ein Bier trinken. Schmeckt genauso gut.“ Ein anderer User erlaubte sich einen Scherz und fragte: „Ich nehm 0,4 Liter – ist es dann billiger?“

Doch nicht alle reagierten mit einem alternativen Vorschlag oder Humor. „Das ist keine begründbare Preiserhöhung mehr. Das ist einfach nur Wucher“, echauffierte sich ein Nutzer. Lediglich einem User scheinen die Preise nichts auszumachen. Er würde „gerne“ zehn Euro für das Bier im Biergarten zahlen, schrieb er – offenbar ernst gemeint. Fakt scheint jedenfalls: Mit steigenden Preisen, wo das Auge nur hinblickt, könnte der ein oder andere aktuell wohl auf einen Biergartenbesuch verzichten.

In München könnte es indes auch an anderer Stelle noch zu utopischen Preisen kommen. Der Wiesn-Chef warnte bereits. Das Oktoberfest-Bier könnte 2023 deutlich teurer werden. (mbr mit AFP)

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