Rente in Deutschland: Wie viel Geld bekommen eigentlich Ärzte?
Wer mit großen Schritten auf die Rente zugeht, fragt sich bestimmt: Wie viel Geld erhalte ich als Rentner? Das kommt auf den Beruf an – so viel kriegen Ärzte.
Hamburg – Das Rentensystem in Deutschland ist ständiger Kritik ausgesetzt. Besonders in Zeiten der Inflation und der hohen Energiekosten wissen viele Senioren nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen begleichen sollen. Knapp ein Fünftel der über 65-Jährigen in der Bundesrepublik ist sogar von Altersarmut betroffen. Mit Blick auf die Altersvorsorge muss dabei aber zwischen unterschiedlichen Berufen und demzufolge auch unterschiedlichen Rentenformen differenziert werden. Wie viel Rente bekommt beispielsweise ein Arzt im Vergleich zu einem Beamten?
Medizinisch ausgebildete und zur Ausübung der Heilkunde zugelassene Person: | Arzt/Ärztin |
Beruf: | Vorbeugung (Prävention), Erkennung (Diagnose), Behandlung (Therapie) und Nachsorge von Krankheiten |
Grundsätze: | Ärzte stellen sich in den Dienst der Gesundheit und sind bei ihrem Handeln moralischen und ethischen Grundsätzen verpflichtet |
Rente als Arzt im Durchschnitt – Berufsständische Versorgungswerke sind für Altersvorsorge zuständig
Die Altersvorsorge in Deutschland ist extrem facettenreich. Ein Großteil der Erwerbspersonen ist in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert; Beamte hingegen bekommen im Alter keine Rente, sondern eine Pension – und bei kammerfähigen Freien Berufen verhält sich die Altersversorgung noch einmal anders. Dazu zählen etwa Ärzte, Architekten, Rechtsanwälte und Ingenieure. Wer freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leistet, sollte sich übrigens den 31. März 2023 vormerken – es winkt mehr Rente.
Für die Altersvorsorge der kammerfähigen Freien Berufe sind Berufsständische Versorgungswerke zuständig. Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Altersrente aus der Berufsständischen Versorgung 2135 Euro. Wirft man einen genauen Blick auf die einzelnen Berufe, ergaben sich für Ärzte und Notare in dem Jahr die höchsten Altersbezüge. Demnach bekamen Ärzte 2457,70 Euro aus Versorgungswerken, Notaren wurde 2606,53 Euro zuteil. Das ging laut dem Onlineportal Versicherungsbote aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke) hervor.

Altersvorsorge im Beruf: Wie hoch ist die Rente für Ärzte?
Allerdings unterscheidet sich die Altersversorgung auch zwischen den unterschiedlichen Versorgungswerken – besonders in Bezug auf den regulären Rentenstart. Die Nordrheinische Ärzteversorgung bietet Ärztinnen und Ärzten eine durchschnittliche Altersrente in Höhe von 2750,22 Euro pro Monat, berichtet das Portal Ärzteberater Nordrhein.
Diese Summe kann der 74-jährige Rentner Dieter Schmidt (Name geändert) bestätigen. Er hat jahrzehntelang als Betriebsarzt gearbeitet und berichtet in einem Gespräch mit der Zeit: „Ich erhalte monatlich 2760 Euro Rente vom Berufsständischen Versorgungswerk.“ Eigentlich stünden ihm eigenen Aussagen zufolge sogar noch 800 Euro zusätzlich zu, doch war der Rentner vor seiner aktuellen Ehe schon einmal verheiratet. Seine Ex-Frau erhalte deshalb seit der Scheidung 800 Euro monatlich als Versorgungsausgleich. Netto bleiben bei Dieter Schmidt nach der Einkommenssteuer 2450 Euro im Monat von der Rente übrig.
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Rente als Arzt im Vergleich zu Beamten: Wie viel unterschiedliche Berufsgruppen als Rentner bekommen
Die Pension von Beamten fällt derweil höher aus. Wie der Focus berichtet, erhielten Pensionäre im Jahr 2022 ein durchschnittliches Ruhegehalt von 3170 Euro brutto im Monat. Damit lag die durchschnittliche Pension in dem Jahr höher als die maximale gesetzliche Rente mit 3141,82 Euro. Die ausgezahlte Durchschnittsrente betrug im Jahr 2022 laut dem Bayrischen Rundfunk derweil nur 1152 Euro netto im Monat. So viel müssen Sie in Ihrem Berufsleben verdienen, um eine Rente von 2000 Euro zu erhalten.