Deutschlandticket startet – es gilt auch für Hafenfähren und Radwanderbus
In Hamburg bietet das neue Deutschlandticket Bahnkunden und vor allem Ausflüglern einiges: So sind auch Hafenfähren im Ticket enthalten.
Hamburg – Darüber, auf welchen Strecken Reisende am meisten für ihre 49 Euro bekommen, lässt sich streiten. Das Deutschlandticket lässt in Hamburg Fährenliebhaber und Ausflügler jedoch schon mal frohlocken: Das Ticket umfasst neben den Hafenfähren über die Elbe auch den Elbe-Radwanderbus.
So können sich Kunden des neuen Tickets bequem übers Wasser oder zu einer Radtour durchs Alte Land chauffieren lassen. Der Radwanderbus fährt an Feiertagen und Wochenenden auf zwei Linien durch das Obstanbaugebiet auf der niedersächsischen Seite der Elbe und nimmt Fahrräder und E-Bikes mit.
Trotz Gültigkeit für Fähre und Radwanderbus: Deutschlandticket noch nicht so beliebt wie Vorgänger
Durch das Ticket können viele Bestandskunden der Bahn Geld sparen. Doch der Verbund hat es vor allem auf Neukunden abgesehen, so auch in Hamburg. Der Hamburger Verkehrsverbund hat nach Angaben von Pressesprecher Rainer Vohl im Vorverkauf seit dem 3. April rund 60.000 Neukunden gewonnen. Inklusive der Bestandskunden gibt es aktuell rund 600.000 Deutschlandtickets im HVV.
Im Vergleich mit dem Neun-Euro-Ticket des Vorjahres können diese Zahlen aber nicht mithalten – der Ansturm dürfte deutlich geringer sein. Damals hatten sich Kunden spontan ein 9-Euro-Ticket für den ganzen Monat kaufen können. Im HVV waren von Juni bis August rund 3,5 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden. Zudem hatten 680.000 Abonnenten von der Aktion profitiert, da sie ebenfalls nur 9 Euro für ihre Dauerkarte zahlen mussten. Das Deutschlandticket wird nicht an Fahrkartenautomaten oder beim Schaffner im Zug verkauft. Wer es nutzen will, muss ein Abonnement bei einem Verkehrsunternehmen abschließen. Online geht das über die HVV-Switch-App oder die Bahn-Navigator-App.
49-Euro-Ticket: „Schulspezial“ und „Bonusticket“ für Hamburgs Schüler und Azubis
Erhältlich ist in den HVV-Servicestellen auch eine Chipkarte. Das Abonnement ist monatlich kündbar, und zwar jeweils bis zum 10. eines Monats für den Folgemonat, wie ein HVV-Sprecher erläuterte. Wer sich zur Mitte oder gegen Ende eines Monats für ein Ticket-Abonnement entscheidet, zahlt für den laufenden Monat nur den anteiligen Preis. Wer bereits ein Abo beim HVV hat, dem werden automatisch nur noch 49 Euro im Monat abgebucht - oder weniger, wenn der Preis der bisherigen Monatskarte darunter liegt. Für Arbeitnehmer gibt es das Jobticket zum Preis von 34,30 Euro in der Basic- und 25 Euro in der Premiumvariante, sofern sich der Arbeitgeber beteiligt.
Auch Hamburgs Schüler kommen günstig weg: Sie können das „Schulspezial“ für 19 Euro im Monat nutzen. Auszubildende bekommen für 29 Euro das „Bonusticket“. Studenten müssen zu ihrem bisherigen Semesterticket rund 18 Euro zuzahlen, um deutschlandweit mobil sein zu können. Empfänger von existenzsichernden Sozialleistungen in Hamburg können das Ticket für 19 Euro kaufen. Kinder aus einkommensschwachen Familien fahren umsonst.
Das 49-Euro-Ticket gilt seit dem 1. Mai im Nah- und Regionalverkehr. Dennoch sind noch Fragen ungeklärt. Zum Beispiel, ob der Hund kostenlos mitfahren darf. (cgsc/dpa)