Ratschläge vom Postboten: „Hermes teilt wieder nicht nur Pakete aus“

Als ein Hermes-Paket zugestellt werden soll, ist der Empfänger abwesend. Der Bote versucht, es innerhalb der Nachbarschaft zu hinterlassen – und scheitert.
München – Der Job des Paketboten ist kein einfacher. Körperlich harte Arbeit gepaart mit Zeitdruck – eine Kombination, um die die Zustellerinnen und Zusteller von DHL, Hermes, DPD oder GLS wohl nicht zu beneiden sind. Zudem müssen sich die Paketdienstleister immer wieder heftige Kritik anhören.
Die erscheint mitunter auch berechtigt: Beispielsweise im Fall eines DHL-Boten, der das Paket in der Mülltonne hinterließ. Und auch die „Flugzustellung“ eines Hermes-Mitarbeiters kritisierte ein Kunde verständlicherweise. Allerdings entstehen Probleme bei der Paketzustellung oft auch durch Empfänger oder Empfängerin bzw. deren unmittelbares Umfeld.
Hermes-Paket soll in Abwesenheit des Empfängers zugestellt werden – Bote scheitert an Nachbarschaft
In der Facebook-Gruppe „Best of Kleinanzeigen“ wurde ein Hermes-Zettel gepostet, den der Bote dem Paketempfänger hinterlassen haben soll. Ob es sich um einen wahren Fall handelt oder nicht, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Ebenso blieb offen, wann genau und in welcher Stadt oder Region sich der Vorfall abspielt haben soll. Zudem ließ ein Blick auf Design und Schriftart eines Buttons, der nachträglich über den Screenshot der Hermes-Karte gelegt wurde, darauf schließen, dass die Plattform Jodel den Hermes-Zettel ursprünglich gepostet hatte.
Ein Hermes-Bote soll also bei einem Kunden eine Karte hinterlassen haben, die für sich sprach. Offenbar versuchte er so einiges, um das Paket an den Empfänger auszuliefern. Doch am Ende musste er einsehen, dass die Zustellung aus einem entscheidenden Grund nicht möglich ist. Die Beschriftung der Sendungsverfolgungskarte sorgte anschließend für Diskussionen.
Auf dem Hermes-Zettel war zunächst der vorgedruckte Satz „Wir konnten Ihre Sendung zustellen“ angekreuzt worden. Vermutlich fälschlicherweise, worauf der handschriftlich eingetragene Ratschlag an den zum Zeitpunkt der Zustellung abwesenden Paketempfänger schließen ließ. „Sei bitte netter zu Deinen Nachbarn“, stand dort. Und als sei dies nicht schon unangenehm genug, folgte noch der Hinweis, warum die Zustellung des Pakets an einen Nachbarn scheiterte: „Sieben von sieben wollen Deine Pakete nicht nehmen.“ Weiter unten wurde dann auch ein Kreuzchen beim Satz „Ihre Sendung geht zurück an den Absender“ gemacht.
Hermes-Bote hinterlässt Zettel mit Ratschlag – „Unser Nachbar hatte auch schon so eine Benachrichtigung im Kasten“
Der Facebook-Post wurde mit dem Satz „Hermes teilt wieder nicht nur Pakete aus“ versehen. Und auch in der Kommentarspalte gab es reichlich Feedback. „Mir fallen da direkt ehemalige Nachbarn ein, auf die die Beschreibung passen würde“, meinte eine Userin und fügte ein vor Lachen Tränen weinendes Emoji an. „Ich bin mir sicher, unser Nachbar hatte auch schon so eine Benachrichtigung im Kasten“, mutmaßte eine weitere belustigt.
„Deshalb ist Nettigkeit in der Nachbarschaft so wichtig“, lautete ein weiterer Kommentar. Dass es aber offenbar auch ohne funktionieren kann, deutete eine andere Nutzerin an. „Wir können uns auch alle nicht leiden, trotzdem nimmt jeder für jeden ab und man stellt es kommentarlos vor die Tür. Sehr zuverlässig. Und irgendwie auch schon wieder schön“, schilderte sie. „Bezweifle stark, dass der Bote sieben von sieben auch wirklich angetroffen und gefragt hat“, äußerte eine Facebook-Userin Zweifel an der Geschichte.
Nachbarn wollen Hermes-Paket nicht annehmen – „Einfach nur nervig“
Glaubt man dem Erfahrungsbericht eines anderen Nutzers, ist möglicherweise gar nicht eine Zerstrittenheit mit den Nachbarn Ursache der fehlgeschlagenen Hermes-Zustellung. „Bei allen möglichen Paketzustellern hab ich eher das Gefühl, dass grundsätzlich erstmal im Erdgeschoss nachgefragt wird, ob man das Paket annehmen könnte“, gab er an: „Bei mir klingelt‘s täglich mindestens dreimal. Einfach nur nervig!“ Vielleicht hatten auch hier einige Nachbarn im Erdgeschoss einfach keine Lust, zur Paketannahmestelle für das restliche Haus zu mutieren.
Die genauen Umstände der Geschichte rund um die gescheiterte Paketzustellung des Hermes-Boten lassen sich wohl nicht mehr rekonstruieren. Doch Ärger in der Nachbarschaft ist bei einer Paketlieferung kein Einzelfall. So landete kürzlich ein DPD-Paket bei Nachbarn, die dann für einen Eklat sorgten.