Preisschlacht geht weiter: Fliegen bald Produkte aus dem Sortiment bei Rewe und Edeka?
Nach wie vor bewegen sich die Kosten für Lebensmittel auf einem hohen Niveau. Nun fordern Rewe und Edeka Preissenkungen von ihren Lieferanten.
Kassel – Die Inflation treibt die Preise für Lebensmittel in die Höhe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Inflationsrate im April bei 7,2 Prozent und bleibt damit auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Zwar sieht die Bundesregierung erste Zeichen für eine Entspannung auf den Märkten, im Portemonnaie spüren das die Kunden von Lidl, Aldi und Co. aber noch lange nicht.
Nun drängen Einzelhändler die Lebensmittelindustrie allerdings zu Preissenkungen. So fordern nach Recherchen der Lebensmittelzeitung die Supermarkt-Riesen Edeka und Rewe kurzfristig, die Einkaufspreise zu senken. Schließlich seien auch die Kosten für Rohstoffe und Energie gesunken, womit ein Preisanstieg der Produzenten zuvor begründet wurde. Das entfacht erneut die Preisschlacht zwischen Händlern und Herstellern.
Rewe und Edeka fordern Preissenkungen: „Vertrauen der Verbraucher nicht aufs Spiel setzen“
Wie die Lebensmittelzeitung berichtete, haben Edeka und Rewe erste Schreiben an die Lieferanten verschickt. So habe Edeka angemerkt, dass Preise für wichtige Rohstoffe wie Getreide oder Pflanzenöle im Vergleich zum Vorjahr teilweise um die Hälfte gesunken seien. Zudem hätten auch Strom und Gas die „historischen Höchstwerte weit hinter sich gelassen“. Deshalb sei jetzt schnelles Handeln nötig, „um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kaufleute und das Vertrauen der Verbraucher nicht aufs Spiel zu setzen“, zitierte die Zeitung den Einzelhändler.

Auch Rewe verlangte niedrigere Einkaufspreise. „Aktuell sinken die Rohstoffpreise massiv. Aus diesem Grund erwarten wir ein verbessertes Angebot für neue Einkaufspreise von Ihnen.“ Offenbar haben die Lieferanten teils nur etwa eine Woche Zeit, dem nachzukommen. Sonst drohen die Supermärkte, Produkte aus ihren Regalen zu verbannen, hieß es weiter.
Wie viele und welche das konkret sein könnten, ist derzeit aber nicht bekannt. Bereits in den vergangenen Monaten zeigte sich bei preislichen Uneinigkeiten, dass Produkte – auch von beliebten Marken – aus dem Sortiment genommen werden können. So gibt es beispielsweise bei Edeka keine Mars-Riegel mehr.
Fliegen bald Supermarkt-Produkte aus dem Regal? Erste Forderungen gab es bereits im Herbst
Auf Anfragen der Lebensmittelzeitung hatte Edeka den Angaben des Branchen-Magazins zufolge nicht reagiert. Anders sieht es bei Rewe aus: Der Supermarkt erwarte, dass man die Preissenkungen direkt an den Handel weitergebe. Bereits im vergangenen Herbst forderten Händler eine Entspannung der Preise von ihren Herstellern. Geändert hat sich für Verbraucher aber nicht viel.
Berichtete deuteten immer wieder darauf hin, dass Preise für bestimmte Lebensmittel teurer wurden. Eine Analyse zeigte zuletzt, wie viel mehr der Einkauf im Discounter kostet. (kas)