„Immunsuppe“ von Maggi: Wegen Name aus Supermarkt-Regalen verbannt
Das Aus für Maggi „Immunsuppen“ in deutschen Supermärkten: Verbraucherschutz sieht in der Tütensuppe eine Täuschung von Kunden. Deshalb fliegt sie raus.
Hamburg – Das Schweizer Unternehmen Maggi, das durch Instant-Suppen, Brühwürfel und vor allem Fertiggerichte in Deutschland große Bekanntheit erlangt hat, hat jetzt ein mächtiges Problem. Eine Tüten-Suppe sorgt in der Verbraucherzentrale sowie im Bundesverband für reichlich schlechte Stimmung. Grund dafür ist der Name der Suppe, die durch ihren Titel eine stärkere Immunität verspricht. Doch strenge Vorgaben und Richtlinien, die in Deutschland für Lebensmittel herrschen, sorgen jetzt dafür, dass die „Immunsuppe“ aus den Regalen sämtlicher Lebensmittelläden verschwinden muss.
Marke: | Maggi-Unternehmungen AG |
Gründer: | Julius Maggi |
Gründung: | 19. Jahrhundert, als AG 1886 |
Branche: | Lebensmittelindustrie |
Maggi Immunsuppe verstößt mit dem Namen gegen strenge Richtlinien – und wird deswegen aussortiert
Der Grund für die Verbannung aus den Regalen sämtlicher Supermärkte wie Edeka, Kaufland oder Rewe ist folgender: Der Name „Immunsuppe“ suggeriert dem Verbraucher verbesserte Immunität. Laut der Verbraucherzentrale soll dies allerdings in keinem Fall der Wahrheit entsprechen. Trotz enthaltender Vitamine, die für das Immunsystem entscheidend sind, setzen der Bundesverband sowie die Verbraucherzentrale ein klares Zeichen, denn hierbei handelt es sich um eine klar unzulässige, gesundheitsbezogene Angabe. Maggi wird somit den Namen ihrer Tüten-Suppe ändern müssen, bevor diese wieder ihren Weg auf den Markt finden kann.

Immunsuppe von Maggi enthält Vitamin B12, B6 und C: Das sind ihre Funktionen im Körper
Verbraucher gehen bei einem Kauf der Maggi Tüten-Suppe davon aus, ihre Abwehrkräfte damit auffrischen oder verbessern zu können. Die Gesundheit steht bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern heutzutage ganz vorn. Tatsächlich sind die in der „Immunsuppe“ enthaltenen Vitamine durchaus für ein starkes Immunsystem erforderlich. Vitamin B12 ist wichtig für den Energiestoffwechsel und die Bildung neuer Blutkörperchen. Das Vitamin B6 ist für jegliche enzymatische Vorgänge wichtig, wie zum Beispiel den Stoffwechsel der Aminosäuren. Außerdem in der Immunsuppe enthalten ist Vitamin C, das den Erhalt von Bindegewebe, Knochen und Zähnen unterstützt. Doch das scheint nicht zu reichen.
Trotz Vitamin B12 keine „Immun“-Suppe – Maggi muss Tütensuppe umbenennen
Der Satz „trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei“ ist tatsächlich nur dann gestattet, wenn in der Immunsuppe ausreichend Vitamin B12 vorhanden ist. Am unteren Ende der Suppen-Verpackung sind diese Zeilen zwar kleingedruckt, aber deutlich lesbar, vorzufinden. Was bei einem Blick auf die Maggi Immunsuppen-Verpackung allerdings sofort ins Auge springt, ist die Formulierung „unterstützt das Immunsystem“. Diese ist viel deutlicher, als die gesetzliche Formulierung zulässt, obendrauf kommt eben noch der Name „Immun“-Suppe.
Diese Sorten der Immunsuppe von Maggi sind betroffen – und werden aussortiert
Drei Sorten der Immunsuppe müssen ab sofort aus sämtlichen Regalen verschwinden, bis ein geeigneter, von Bundesverband und Verbraucherschutz genehmigter Name, gefunden wurde.
- Blumenkohl-Brokkoli mit Kurkuma, Spinat und Brokkoliröschen
- Gemüsecremesuppe mit Kürbis, Karotten und Kurkuma
- Hühnernudelsuppe mit Karotten, Kurkuma und Ingwer
Wie „utopia.de“ berichtet, werden alle bestehenden Bestände bis März 2022 ausgeliefert und dann abverkauft.
Maggi Immunsuppe nichts für Veganerinnen und Veganer? Ihnen fehlt aus Prinzip schon mehr Vitamin B12
Die Maggi Immunsuppe enthält also zu wenig Vitamin B12, um als „Immunsuppe“ gelistet zu werden. Für Veganerinnen und Veganer ist diese Suppe damit erst recht nicht geeignet, denn sie nehmen aufgrund ihrer Ernährung viel weniger Vitamin B12 zu sich, da dieses Vitamin lediglich in tierischen Produkten enthalten ist. Veganerinnen und Veganer achten auf ihre Ernährung, legen viel Wert auf Nahrungsmittel, die in keiner Verbindung zu einem Tier stehen. Dabei überschreiten sie manchmal aber auch gewisse Grenzen.
Eine Veganerin tauschte heimlich Essen gegen veganes aus und musste dafür vor Gericht. In einem anderen Fall attackierten Veganer einen Metzger wegen harmloser Werbung. In Hamburg ist in dieser Zeit auch von Veganismus die Rede, sogar der Hamburger Fischmarkt soll vegan werden. Doch natürlich ist nicht jede Veganerin oder jeder Veganer dazu geneigt, die eigene Einstellung auf derart unbeherrschte Art und Weise durchbringen zu wollen.
Gesündere Alternative zu Maggi Immun- oder Instant-Suppen: am besten selber kochen
Um nicht auf Fertigsuppen angewiesen zu sein, können Käuferinnen und Käufer natürlich direkt auf frisches Gemüse aus dem Regal zurückgreifen. Aus Brokkoli, Karotten, Ingwer und sonstigen Feinheiten lassen sich im Handumdrehen hervorragende und vor allem gesündere Suppen zaubern, die von der Portionierung zudem deutlich mehr hergeben, als eine Immun- oder Instant-Suppe von Maggi. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.