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Hitzewelle soll Hamburg treffen: „Thermometer klettert auf 30 Grad“

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Von: Jakob Koch

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Die letzten Wochen fiel in Hamburg kaum ein Tropfen Regen – nun warnen Meteorologen vor Rekord-Hitze – und Sandstürmen an der Elbe.

Hamburg – Derzeit ist die Lage alles andere als extrem: Wechselhaftes Wetter erwartet die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein in den kommenden Tagen. Am Mittwoch ist es meist stark bewölkt. Auf Teile Deutschlands kommt ein Wetterwechsel zu. Derzeit liegen die Höchstwerte auf Helgoland bei etwa 13 Grad und im restlichen Gebiet zwischen 15 und 23 Grad. Doch schon in der kommenden Woche könnte sich die Lage schlagartig ändern. „Dann könnte uns Warmluft aus Spanien und Portugal erreichen“, zitiert das Hamburger Abendblatt Meteorologen Dominik Jung. Bereits kürzlich gab es Signale, dass Sommer-Hitze Kurs auf Hamburg nimmt. Das scheint sich nun zu bestätigen.

Stadt:Hamburg
Höchste Temperatur:37,3 Grad Celsius am 09. August 1992
Niedrigste Temperatur:Minus 29,1 Grad Celsius am 13. Februar 1940
Durchschnittstemperatur:9,8 Grad Celsius

Wetter Hamburg: Bis zu 30 Grad möglich – Warnung vor Sandstürmen

Zum Vergleich: Im Jahr 2021 fiel der Mai dank besonders viel Regen ins Wasser. Bei kühlen 11 Grad mussten sich die Hamburger  damals richtig warm einpacken. Dieses Jahr ist das Wetter anders. „Sollte ein Hitzeschub eintreffen, könnte das Thermometer in Hamburg sogar auf 29, 30 Grad klettern“, sagte Meteorologe Jung dem Abendblatt. Das wäre Rekord im Jahr 2022. Und das ist nicht alles: Aufgrund der Trockenheit der letzten Wochen – die zum Glück in der Nacht zu Mittwoch etwas gelindert wurde – kann es ab Donnerstag vielerorts im Norden zu regelrechten Sandstürmen kommen. „Das Erdreich ist komplett ausgetrocknet, und die obersten Schichten sind zudem oft aufgelockert. Kommt dann starker Wind dazu, kann das trockene Erdreich aufgewirbelt werden“, sagte der Experte ebenfalls dem Abendblatt. Der kürzliche Regen hat da keine Umkehr der Lage bewirkt.

Jung beschreibt die Szenerie von Sandstürmen auf Autobahnen, Bundes- oder Landstraßen:

Das ist dann wie eine Schneeverwehung, nur eben aus Sand. Kritisch wird es auch, wenn sich feinkörniger Sand auf die Windschutzscheibe legt.

Meteorologe Dominik Jung

Für Autofahrer könne sich schnell eine Wand aus Staub auftun – in der im schlimmste Falle ein Auto steht. Es gibt extremes Unfallpotenzial. Daher der Rat an alle Autofahrer: Vorausschauend fahren! Die Lage ist auch deswegen besonders kritisch, da in Norddeutschland Wind-Geschwindigkeiten von 70 bis 80 Kilometern pro Stunde am Donnerstag erwartet werden.

Containerschiff Cosco Shipping Libra auf der Elbe.
Hitze in Hamburg: Wie warm wird es im Mai? (Symbolbild) © Chris Emil Janssen / Imago

Hitzewellen: Extreme werden immer häufiger, derzeit hohe Meerestemperaturen

Hitzewellen können grundsätzlich weltweit nach Angaben des Klimaforschers Stefan Rahmstorf im Zuge des Klimawandels immer häufiger werden. „Solange die globale Erwärmung weitergeht, ist klar, dass auch die Hitze-Extreme weiter zunehmen werden“, sagte der Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kürzlich der Deutschen Presse-Agentur zum aktuellen Wetter.

In Indien litten Millionen Bewohner unter einer Hitzewelle mit Temperaturen von teils über 45 Grad Celsius. Dort erreiche man Werte, „wo es wirklich gefährlich ist, sich längere Zeit im Freien aufzuhalten“. Rahmstorf zufolge werden sich Regionen, in denen sich Menschen nicht mehr im Freien aufhalten können, im Zuge der weiteren Erderwärmung immer weiter ausdehnen.

Derzeit macht zudem die Meldung Schlagzeilen, dass mehr als 90 Prozent des Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste wegen hoher Meerestemperaturen von Korallenbleiche betroffen sind. Auslöser sei eine monatelange Hitzewelle auf dem fünften Kontinent, heißt es in einem neuen Bericht der Marineparkbehörde (GBRMPA), die der Regierung in Canberra untersteht. Luftaufnahmen hätten gezeigt, dass von 719 untersuchten Riffen 654 zumindest teilweise eine Korallenbleiche aufwiesen. (mit dpa)

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