Regeln für den „Todesmonat“: Wie lange Hinterbliebene eines Rentners Geld bekommen

Für Hinterbliebene von Rentnern ist mitunter wichtig, zu wissen, wie lange die Rente nach dem Tod weiter gezahlt wird. Eine Übersicht.
Update vom 8. Februar 2023: Wer die Rechnungen nach dem Tod eines Rentners bezahlt: Im Laufe eines Lebens häufen sich die finanziellen Verpflichtungen. Als Rentner muss man sich mit der Frage auseinandersetzen, was eigentlich nach dem Ableben mit den Rechnungen passiert.
Erstmeldung: Hamburg – Der Tod eines Menschen ist immer für Hinterbliebene schmerzlich, doch trotz aller Trauer müssen zeitgleich viele Dinge geregelt und beachtet werden: Finanzfragen gehören womöglich zu den leidigen Themen, um die sich Verbraucher kümmern müssen. Schnell kann klar werden, dass sich die finanzielle Lage künftig stark ändern könnte. Eine der drängendsten Fragen: Wann endet die Rente beim Tod eines Rentners? Wie fast immer gibt es keine klare Antwort, doch grundsätzlich gilt, dass die aktuelle Rente noch bis zum Endes des Sterbemonats gezahlt wird. Was Hinterbliebene nach dem Tod eines geliebten Menschen wissen müssen, verrät 24hamburg.de in einem Überblick.
Rentner: | Eine nicht mehr oder überwiegend nicht mehr erwerbstätige Person, die ihren Lebensunterhalt aus einer Rente bestreitet |
Rente: | Gesetzliche oder private Versicherungsleistung |
Abgrenzung Privatier: | Leben von ihrem angesparten Vermögen |
Abgrenzung Pensionär: | Erhalten statt einer Rente eine Pension, also eine meist staatliche Versorgungsleistung, die nicht auf vorher eingezahlten Beiträgen beruht, sondern auf dienstzeitbezogenen Versorgungsansprüchen |
Rente nach dem Versterben: Hinterbliebene sollten Regeln für den „Todesmonat“ kennen
Nach einem verdienten Arbeitsleben erhalten Rentner und Pensionäre unterschiedliche Bezüge, die in der Regel mit dem Tod des Betroffenen endet – und zwar nach dem Todesmonat. Das gilt für die gesetzlichen Renten- oder Unfallversicherungen und auch für die Bezüge aus der Hinterbliebenenversorgung von Beamten. Das erklärt unter anderem auch die Augsburger Allgemeine. Zu Lebzeiten könnten Rentner hingegen finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen – etwa einen Zuschuss für die Krankenversicherung. Derweil kam es mit Beginn des Jahres 2023 zu zahlreichen Änderungen für Rentner. Unter anderem müssen Rentner neue Regeln bei der Steuererklärung ab 2023 beachten.
Dass die Rente auch noch nach dem Tod weiter gezahlt wird, bringt für die Hinterbliebenen auch Vorteile: Das Geld, das der Verstorbene in seinem Sterbemonat noch von der Rente erhält und auf seinem Bankkonto landet, geht in die Erbmasse ein und kann unter anderem dafür genutzt werden, um laufende Kosten zu zahlen. Diese Regelung gilt laut des Sozialverbands VdK im Übrigen für alle Renten, also für Alters-, Hinterbliebenen-, Erwerbsminderungs- und Erziehungsrenten. Wer als Rentner in seinem Berufsleben schlecht verdient hat, kann derweil einen Zuschlag von bis zu 419 Euro im Form der Grundrente erhalten.
Wie wird die Rente im Sterbemonat berechnet? Diese Ansprüche haben Angehörige von Rentnern
Wenn ein Angehöriger stirbt und die Frage im Raum steht, ob die Rente im Sterbemonat noch voll gezahlt wird, gilt es allerdings auch einiges zu beachten: Hinterbliebene sind unter anderem angehalten, umgehend alle Sozialleistungsträger über den Tod des Leistungsempfängers zu informieren. Zudem gilt es, möglichst schnell zu klären, ob über den Sterbemonat hinaus noch weitere Zahlungen aus der Rente ausgeschüttet werden können. Hilfreich ist es mitunter, wenn sich Rentner zuvor auf das Ende des Lebens vorbereitet haben und Fragen zu Geld für Hinterbliebene geklärt sind.
Hinterbliebene Ehepartner oder Lebenspartner erhalten dann entweder eine kleine oder große Witwenrente. Auch leibliche Kinder und Adoptivkinder können unter Umständen berichtigt sein, sofern sie noch minderjährig oder in einem Ausbildungsverhältnis sind. Sie erhalten eine sogenannte Waisenrente. In der Regel beginnt der Anspruch auf diese Renten im Folgemonat nach dem Todesfall. Geschiedene Partner haben nur in Ausnahmefällen Ansprüche auf eine Rente.
Geld für laufende Kosten: Wann die Rente im Sterbemonat kommt
Zum Jahresbeginn 2023 stiegen die Renten in Deutschland deutlich an. Wie viel Geld Rentner schlussendlich auf dem Konto haben, ist häufig in Tabellen sichtbar. Da die Renten immer nachschüssig, also zum Monatsende, gezahlt wird, stehen dem Verstorbenen im Sterbemonat die vollen Rentenbezüge zu. Wie die Deutsche Rentenversicherung schreibt, wird die Rente an den verstorbenen Rentner auch nicht nur anteilig gezahlt. Geregelt ist diese weitere Zahlung im 6. Sozialgesetzbuch unter Paragraf 118 Absatz 5.
Wird die Rente im Sterbemonat noch voll bezahlt? Paragraf 118 Absatz 5 im SGB VI erklärt es
Sind laufende Geldleistungen, die nach Absatz 1 auszuzahlen und in dem Monat fällig geworden sind, in dem der Berechtigte verstorben ist, auf das bisherige Empfängerkonto bei einem Geldinstitut überwiesen worden, ist der Anspruch der Erben gegenüber dem Träger der Rentenversicherung erfüllt.
Rente wegen Tod: Das passiert im Todesmonat eines Rentners
Für den Fall, dass ein Rentner stirbt, sind die Regelungen klar. Wie der Konsularische Service Deutschlands erklärt, müssen Angehörige für den Fall, dass der Verstorbene im Ausland lebte, ebenfalls umgehend aktiv werden. Dem folgend muss die Rentenbehörde umgehend über den Todesfall informiert werden. Die Zahlungen werden dann eingestellt.
Während die Rentenzahlung auch im Sterbemonat besonders für Hinterbliebene von großer Relevanz ist, sind Rentner eher daran interessiert, zu Lebzeiten bestmöglich im Alter abgesichert zu sein. Die Rente kann derweil durch einige Möglichkeiten erhöht werden. Unter anderem gibt es acht Zuschüsse zur Rente. Dazu kann beispielsweise Pflege die Rente erhöhen. Auch ist es möglich, sich als Rentner vor der GEZ, beziehungsweise Rundfunkgebühren, befreien zu lassen.