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Koffer-Chaos, Wartezeit, Streik – Wie der Flughafen Hamburg jetzt reagiert!

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Von: Kevin Goonewardena

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Passagiere am Flughafen Hamburg brauchen derzeit viel Geduld. Nun haben die Verantwortlichen ihre Maßnahmen gegen das Chaos vorgestellt.

Hamburg – Auf einer Pressekonferenz haben die Verantwortlichen des Hamburger Flughafens und der zuständigen Bundespolizei Direktion Hannover am Donnerstagvormittag eine Einschätzung zur aktuellen Lage und einen Ausblick auf die kommenden Monate am Hamburger Flughafen abgegeben. Die Branche habe sich schneller erholt als gedacht, die Buchungen seien in einem Maße in die Höhe geschnellt, die weder erwartet wurde, noch mit dem derzeit vorhandenen Personal gestemmt werden könne.

Denn viele der Mitarbeitenden am Flughafen und bei den am Airport beschäftigten Dienstleistern haben sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren noch neuen Jobs umsehen müssen. Die Personalkapazitäten seien allerdings nicht so schnell zu beheben, wie es in den Medien möglicherweise rüberkommen würde, so der Vize-Direktionsleiter der Bundespolizei Nord Michael Schuol, zuständig auch für den Hamburger Flughafen. Auf der Pressekonferenz erläuterten die Maßnahmen, um den aktuellen Problemen trotz Personalmangels Herr werden zu können.

Name:Flughafen Hamburg (Hamburg Airport Helmut Schmidt)
Adresse:Flughafenstr. 1-3, 22335 Hamburg
Anzahl Passagiere 2019:17,3 Millionen
Anzahl Passagiere 2021:5,3 Millionen
Anzahl Passagiere 2022:3,5 Millionen (bis Mai 2022)

Flughafen Hamburg: Streik, Koffer-Chaos, Wartezeiten – Airport reagiert

Durch die Ferienstarts in Schleswig-Holstein und Hamburg erwarte man 300.000 Passagiere in den kommenden zwei Wochen, das seien immer noch erst 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, auch wenn es sich mehr anfühle, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler. Zu Spitzenzeiten rechne man mit etwa 75.000 Reisenden in Fuhlsbüttel, was etwas über den 70 Prozent liegen würde.

Zu den Spitzenzeiten zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr morgens, in der Mittagszeit und am späten Nachmittag zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr werden Passagiere gebeten mindestens zweieinhalb Stunden früher am Flughafen zu sein, wenn möglich früher. Wegen des zu erwartenden Andrangs wird ab 01. Juli 2022 der Flughafen für den Zeitraum der Sommerferien früher als gewohnt öffnen. Auch die Check-In Schalter der Airlines öffnen ab Monatsanfang dementsprechend früher als gewohnt. Lesen Sie dazu auch: So kommen sie bei Flugausfall ans Ziel – oder ihr Geld zurück.

Zahlreiche Passagiere warten vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen.
Zahlreiche Passagiere warten vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen Hamburg. Am Freitag verschärft ein Streik die Lage. © Marcus Brandt/dpa

Flughafen Hamburg im Sommer 2022: „Man wird sich auf gewisse Wartezeiten einstellen müssen“

Eggenschwiler und der Vertreter der Bundespolizei, Michael Schuol, richteten mehrfach Appelle an die Reisenden, denn nur gemeinsam könnten alle Beteiligten die Wartezeiten so gut es geht verkürzen. Dennoch werde man „sich auf gewisse Wartezeiten einstellen müssen“, so Eggenschwiler. Ganz ohne gehe es diesen Sommer nicht. Die für den 01. Juli angekündigten Warnstreiks am Flughafen sollen allerdings keinen Einfluss auf die Passagiere haben.

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Flughafen Hamburg: Maßnahmen gegen das Passagier-Aufkommen

Zu den Maßnahmen, die der Flughafen Hamburg ergriffen haben, gehören unter anderem die ständige Analyse der bestehenden Prozesse in engem Austausch mit anderen Beteiligten. Auch die externe tägliche Kommunikation, zu der unter anderem die Information rundum das Passagieraufkommen gehören, aber auch die Tipps, die der Flughafen Reisenden mit an die Hand gibt, sollen zu einer Entspannung der Lage beitragen.

Lesen Sie auch: Chaos am Flughafen: Was mache ich, wenn der Koffer weg ist?

Die 5 Tipps, mit denen die Fluggäste ihren Teil dazu beitragen könnten, dass die Gepäckkontrollen nicht unnötig in die Länge gezogen würden, würden bereits über verschiedene Kanäle kommuniziert. Insbesondere das richtige Packen und hier der Hinweis auf nicht gestattete Mengen an Flüssigkeiten im Handgepäck, wurde mehrfach als einer der Gründe für verzögerte Kontrollen angeführt.

Zu den bereits getroffenen Vorbereitungen, um diese Maßnahmen einhalten zu können, gehören laut Eggenschwiler beispielsweise Investitionen in Technik und das Installieren von weiteren Check-In-Automaten, sowie Automaten zur Selbst-Gepäckaufgabe.

Das tut die Bundespolizei gegen Chaos am Flughafen Hamburg

Neben den üblichen strukturellen Maßnahmen zur Prozess-Optimierung, gehören auch die Umverteilung von Personal und das Hinzuziehen neuer Kräfte zu den Maßnahmen der Bundespolizei. So würde das Personal an bestehenden Sicherheitskontrollen reduziert und auf weitere, neu eingerichtete verteilt werden. Zusätzliche rund 30 Beschäftigte des externen Dienstleisters FraSec, der am Hamburger Flughafen für die Sicherheitskontrollen zuständig ist, aber auch beispielsweise in Frankfurt und Stuttgart arbeitet, werden nach Hamburg verlegt. Das Unternehmen war bereits in der Vergangenheit aufgrund der langen Wartezeiten bei den Kontrollen in die Kritik geraten.

Oberstes Ziel, dass jeder Reisende seinen Flug erreichen kann

 Michael Schuol, Vizepräsident Bundespolizeidirektion Hannover

Mobile Teams sollen von nun an vor den Kontrollstellen die Passagiere an die Packregeln erinnern und so bei etwaigen Falsch-Packen den Reisenden noch vor den Möglichkeiten geben, um- beziehungsweise richtig zu packen. Weiter hält die Bundespolitei laut Michael Schuol 15 bis 20 sogenannte Krisenreaktionskräfte zurück, die bei Bedarf dort eingreifen können, wo sie gebraucht werden.

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