Wie sich die Witwenrente auf die Rente auswirkt – Regeln für Hinterbliebene
Hinterbliebene können nach dem Ableben ihres Partners Witwenrente beantragen. Wie sie für Rentner mit der eigenen Rente verrechnet wird.
Update vom 21. Februar 2023: Wenn beide Ehepartner berufstätig waren, gibt es unter Umständen eine Rentenobergrenze beim Renteneintritt. Grund ist eine besondere Gesetzesregelung. Diesen Sonderfall gilt es für Rentner zu beachten.
Erstmeldung: Hamburg – Der Tod eines geliebten Menschen beeinträchtigt das alltägliche Leben schlagartig. Vor allem, wenn es sich dabei um den Partner oder die Partnerin handelt, hat ein Todesfall für den betroffenen Hinterbliebenen von null auf hundert Konsequenzen – ein großer Verlust auf emotionaler Ebene, der auch wirtschaftliche Herausforderungen hinterlässt.
Um finanzielle Verpflichtungen lösen zu können, stellt die Deutsche Rentenversicherung bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen einen Anspruch der Witwenrente in Aussicht. Dabei unterscheidet die Sozialversicherung zwischen großer und kleiner Witwenrente. Wann steht, wem was zu und wie wird die Witwenrente mit der eigenen Rente verrechnet?
Sozialversicherung: | Deutsche Rentenversicherung |
Gründung: | 1. Oktober 2005 |
Präsidentin: | Gundula Roßbach |
Rentner: | 21,2 Mio. (1. Juli 2020) |
Witwenrente: Sterbevierteljahr – Anspruch der Betroffene nach Todesfall des Partners
Aussagen zur Höhe der jeweiligen Witwenrente lassen sich nicht pauschal treffen: Verbraucher müssen immer vom individuellen Fall ausgehen. Der Grund: Die Witwenrente nimmt bei der Berechnung immer Bezug auf die Rentensumme des verstorbenen Partners. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Kenntnisnahme des sogenannten Sterbevierteljahres, ein finanzieller Anspruch, den Hinterbliebene innerhalb der ersten drei Monate nach Todesfall geltend machen können.

Nach Berichten von Vergleichsportal Verivox haben Angehörige in diesem Zeitrahmen einen 100-prozentigen Anspruch auf die jeweilige Rentensumme. So sollen Betroffene in schwierigen Zeiten geschützt werden.
Witwenrente nach drei Monaten: Mit welchen Bezügen langfristig zu rechnen sind
Nach dem dritten Monat ändert sich der finanzielle Satz, auf den Hinterbliebene zurückgreifen können. Statt 100 Prozent gelten auf Rentensummen-Anteile variierende Ansprüche zwischen 25 oder 55 Prozent. Die Witwenrente zeichnet sich als eine Sozialversicherung aus, die ab Monat vier die eigenen Einkünfte mit der zusätzlich erhaltenden Witwenrente verrechnet. Eine Änderung des Rechnungsweges wird damit begründet, dass Witwen und Witwer, die zusätzliche Ansprüche auf eine Einmalzahlung der Rentenabfindung haben, eigenes Einkommen beziehen und nicht dauerhaft auf den Erhalt zusätzlicher Gelder in einem vollumfänglichen Ausmaß angewiesen sind.
Durch die Hinzunahme eigener Bezüge ist es möglich, dass die Witwenrente, die mit vielen Irrtümern assoziiert wird, schon kurz nach dem Todesfall spürbar geringer ausfällt. In diesem Kontext ist es ein Freibetrag, der gewisse sichere Ansprüche jedoch weiter geltend macht und gleichzeitig ein finanzielles Limit der Witwenrente darstellt. Seit dem 1. Juli 2022 liegt diese Grenze bei 950,93 Euro (Westen) bzw. 937,73 Euro (Osten).
Witwenrente: Wie sich die Verrechnung mit der eigenen Rente zusammensetzt
Die Witwenrente hängt also von vielen Faktoren ab – unter anderem von der Zeit und dem eigenen Einkommen. Im Zuge einer entsprechenden Verrechnung, die die Witwenrente beziffert, werden laut Focus Online je nach Höhe der Einkünfte 14 bzw. 40 Prozent von der eigenen Rente abgezogen. Danach wird in der Rechnung der jeweils geltende Freibetrag berücksichtigt. Einkommen, das über dem Freibetrag liegt, wird dabei jedoch nur anteilig angerechnet – ebenfalls zu 40 Prozent.
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Große und kleine Witwenrente: Wann Hinterbliebene welchen Anspruch haben
Je nach individuellem Fall steht einem die kleine bzw. große Witwenrente zu. Heiraten Hinterbliebene nach dem Todesfall ihres Mannes oder ihrer Frau nicht erneut und haben sie mindestens fünf Jahre in das Rentensystem eingezahlt, dann können Betroffene von der großen Witwenrente Gebrauch machen. Sie erhalten 55 Prozent der Bezüge, die der verstorbene Partner durch Renten-Bezüge zu Lebzeiten bekommen hatte.
Weitere hier zu erfüllende Bedingungen: Es liegt eine Form der Erwerbsminderung vor oder der Hinterbliebene kümmert sich um die Erziehung eines Kindes unter 18 Jahren. Auf alle anderen Hinterbliebenen kommen Bezüge der kleinen Witwenrente zu. Das bedeutet: Im Zeitraum von zwei Jahren, beginnend mit dem Tod des Verstorbenen, gibt es zusätzliche Sozialleistungen, die 25 Prozent der Rentenleistung des verstorbenen Partners ausmachen. Auch ein potenzieller Kinderzuschlag könnte geltend gemacht werden – um im Alltag nicht nur den emotionalen, sondern auch finanziellen Herausforderungen gerecht werden zu können.