E.on zieht Preise an: Gas-Tarife steigen zum Teil um 177 Prozent
Energieriese E.on passt erneut die Preise seiner Gastarife an. 177 Prozent mehr zahlen viele Verbraucher ab Februar 2023.
Hamburg – Eine böse Überraschung dürften viele E.on-Kunden in den kommenden Tagen im Briefkasten vorfinden, denn der Energieversorger erhöht die Preise für seine Gastarife außerhalb der Grundversorgung ab Januar deutlich. Beispielsweise im Tarif „Optimal Erdgas“ von E.on-Kunde Bruno L. Der wandte sich daraufhin an das Hamburger Abendblatt. Bruno L. hatte eine Ankündigung der Preisanpassung zum 01. Februar 2023 um satte 177 Prozent zugestellt bekommen. Bei einem Verbrauch von mehr als 10.000 kWh im Jahr werden nach der Preissteigerung 18,07 statt 6,53 Cent fällig – der Preis hat sich somit fast verdreifacht. Bereits zum 01. November 2022 hatte der Versorger die Preise seiner Gastarife angepasst.
Name: | E.on |
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Branche: | Energie |
Gründungsjahr und Sitz: | 2000, Düsseldorf |
Anzahl Mitarbeitende/Umsatz: | etwa 386.000/75 Milliarden Euro (2021) |
Auch nach Preissteigerung bleibt Grundversorgung günstiger Tarif – Wechsel lohnt trotzdem nicht
Der jährliche Grundpreis bleibt zwar mit 139,62 Euro unverändert, wurde allerdings zuletzt erst erhöht. Und zwar um 35 Prozent auf 15,18 Cent je kWh, ebenfalls zum 01. Februar 2023. Das macht den Grundtarif zwar immer noch um 16 Prozent günstiger, wie das Hamburger Abendblatt errechnet hat. Doch ein Wechsel in eben jenen Tarif dürfte sich aufgrund der Gaspreisbremse nicht lohnen.

Gaspreisbremse deckelt 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs bei 12 Cent
12 Cent pro kWh für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs sind Dank Gaspreisbremse bei der Abschlagzahlung im März 2023 zu zahlen, rückwirkend soll die Gaspreisbremse dann aber ab Januar 2023 gelten. Die Hamburger Tageszeitung hat ebenfalls ausgerechnet, wie viel Geld bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh durch die Gaspreisbremse gespart werden kann: In dem Tarif werden dann 1992 Euro statt 3614 Euro fällig – die Kosten für den Grundpreis allerdings noch nicht einberechnet.
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E.on begründet Preissteigerung mit Beschaffungskosten – doch der Gaspreis an Energiebörsen sinkt
Der Energieriese begründet die saftige Preiserhöhung mit den gestiegenen Einkaufskosten. „Da wir unsere Energiemengen grundsätzlich längerfristig beschaffen, konnten wir die massiven Preissteigerungen an den Märkten für unsere Kunden teilweise abfedern“, sagte ein E.on-Sprecher.
„Natürlich mussten aber auch wir zu den vielfach höheren Großhandelspreisen Energiemengen einkaufen. Die gestiegenen Einkaufskosten schlagen erst mit Verzögerung vollständig auf die Endkundenpreise durch.“