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50-Stunden-Streik bei der Deutschen Bahn abgewendet - DB warnt dennoch vor Einschränkungen

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Von: Helena Gries, Moritz Bletzinger

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Der Warnstreik bei der Bahn findet doch nicht statt. DB und Gewerkschaft haben sich offenbar geeinigt.

Update vom 13. Mai, 16.41 Uhr: Die Deutsche Bahn kündigt trotz des abgewendeten Streiks Beeinträchtigungen an. „Es wird in den nächsten Tagen leider Einschränkungen im Zugangebot im Fern- und Nahverkehr geben. Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen“, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Genaue Informationen zum Fahrplanangebot sollen am Sonntagmittag folgen.

Auch die Verhandlungen zwischen EVG und Bahn gehen weiter. Dennoch freut sich die Bahn über den Teilerfolg. „Der Gang der Deutschen Bahn vors Arbeitsgericht hat sich für alle gelohnt“, sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler. Teil des Vergleichs sei, „nun zügig und konstruktiv zu verhandeln, mit dem Ziel eines baldigen Abschlusses.“

Drei ICE der Deutschen Bahn sind in Bebra gestrandet. (Symbolbild)
Der Mega-Streik bei der DB scheint abgewendet. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Streik am Sonntag abgewendet: DB und EVG einigen sich auf Vergleich

Update vom 13. Mai, 15.55 Uhr: Der 50-Stunden-Streik bei der Bahn ist abgewendet, meldet tagesschau.de. Demnach haben sich DB und die Gewerkschaft EVG auf einen Vergleich geeinigt, den das Arbeitsgericht Frankfurt vorgelegt hatte. Ein Streik in der kommenden Woche soll aber trotzdem nicht ausgeschlossen sein.

Bislang hatte die EVG alle Angebot der Bahn abgelehnt und als unzureichend bezeichnet. Die Gewerkschaft wollte nach eigener Aussage einen gesetzlichen Mindestlohn erreichen, auf den Lohnerhöhungen aufbauen könnten. Außerdem forderte sie eine Laufzeit von 12 Monaten für die Einigung, die Bahn pochte auf 27 Monate.

Der geplante Streik von Sonntag bis Dienstag fällt nach dem Vergleich jetzt aus. Trotzdem könnte es zu Behinderungen kommen, die Bahn muss den vorgesehenen Notbetrieb jetzt wieder auf Normalbetrieb umorganisieren. Außerdem ist unklar, was mit bereits umgetauschten Tickets passiert.

Mega-Streik ab 14. Mai: Deutsche Bahn will Warnstreik mit Eilantrag abwenden

Update vom 13. Mai,10.22 Uhr: Die Deutsche Bahn will den gut zweitägigen Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ab Sonntagabend nun gerichtlich abwenden. Das Unternehmen reichte laut einer Mitteilung vom Samstag einen Eilantrag gegen den Warnstreik beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main ein. Das Gericht will demnach ab Samstagmittag über den Antrag verhandeln.

Der auf 50 Stunden angelegte Warnstreik sei „unverhältnismäßig und schädigt Kunden sowie unbeteiligte Dritte“, begründete die Bahn ihr Vorgehen. Sie verwies darauf, dass sie in den Verhandlungen mit der EVG „über 10 Prozent Lohnerhöhung“ angeboten habe. Außerdem habe sie „die zentrale Vorbedingung der EVG erfüllt und sich mehrmals auf die EVG zubewegt“.

Bundesweiter Warnstreik
Wer?Deutsche Bahn
Wann?ab Sonntag, 14. Mai, 22 Uhr bis Dienstagabend, 16. Mai, 24 Uhr
Was?Fern-, Regional- und Güterverkehr

Warnstreik: Jeder Vierte in Deutschland hat einer Umfrage zufolge „überhaupt kein Verständnis“

Update vom 13. Mai, 9.13 Uhr: Der Bahnverkehr wird bundesweit von Sonntagabend an bestreikt. Ab 22.00 Uhr geht bis Dienstagabend 24.00 Uhr so gut wie nichts mehr. Die Deutsche Bahn wird in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einstellen, auch im Regionalverkehr dürfte nahezu jeder Zug ausfallen. Erste Auswirkungen gibt es voraussichtlich schon früher, die Bahn hat bereits einige Verbindungen am Sonntagnachmittag gestrichen.

Der Rückhalt in der Bevölkerung für den Streik ist derweil durchwachsen. Jeder Vierte in Deutschland hat einer Umfrage zufolge „überhaupt kein Verständnis“ für den angekündigten 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn. Volles Verständnis für den Arbeitskampf zeigten in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur dagegen 19 Prozent der Befragten. Zudem sagten 26 Prozent, dass sie „eher Verständnis“ für die Aktion im laufenden Tarifkonflikt hätten, ebenfalls 26 Prozent haben „eher kein Verständnis“. 5 Prozent der Befragten machten keine Angabe.

Bahn-Streik in Deutschland: Zahlreiche Menschen müssen umplanen – auch Autofahrer

Erstmeldung vom 12. Mai: München – Wegen eines geplanten Warnstreiks will die Deutsche Bahn ab Sonntagabend (14. Mai) den gesamten Fernverkehr für rund zwei Tage vollständig einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte im laufenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn einen flächendeckenden 50-stündigen Warnstreik im Fern-, Regional- und Güterverkehr angekündigt.

Von Sonntagabend um 22 Uhr bis Dienstagnacht um 24 Uhr bleiben sämtliche ICE- und IC-Züge in den Depots, teilte der Konzern am Donnerstag (11. Mai) mit. Auch im Regionalverkehr werde „während des Streiks größtenteils kein Zug fahren“. Millionen Menschen in Deutschland müssen daher umplanen. Der ADAC warnt vor einem hohen Verkehrsaufkommen auf den Straßen.

Jeder fünfte Mensch in Deutschland laut Umfrage vom Streik betroffen

Laut einer Umfrage ist jeder Fünfte in Deutschland vom Warnstreik im Bahnverkehr betroffen. 19 Prozent der Bürger müssen demnach wegen des angekündigten Warnstreiks im Bahnverkehr umplanen. Unter den 18- bis 24-Jährigen seien sogar 35 Prozent betroffen. In einer Yougov-Umfrage wurden 3021 Erwachsene in Deutschland am 11. Mai 2023 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind den Angaben zufolge repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Auch die Autofahrer sind von dem Bahn-Streik betroffen. Sie müssen sich laut ADAC zu Wochenbeginn auf mehr Verkehr einstellen. Bei den jüngsten Bahn-Streiks habe sich gezeigt, dass die Straßen in den Städten vor allem zu Hoch-Zeiten des Pendlerverkehrs extrem überfüllt waren, erklärte ADAC-Sprecher Florian Heuzeroth. Doch wird es seiner Prognose nach dieses Mal nicht so drastisch sein wie Ende März, als gleichzeitig auch Beschäftigte der kommunalen Verkehrsbetriebe in den Ausstand getreten waren.

Warnstreik der Deutschen Bahn: Vor Fahrtantritt über Verkehrslage informieren

Viele auf die Bahn angewiesene Pendler und Reisende würden nun Alternativen suchen, sagte Heuzeroth. Neben der Fahrt mit Auto statt Zug könnte das auch sein, ins Homeoffice auszuweichen oder einen Urlaubstag einzulegen. Zudem dürften Carsharing-Angebote stark nachgefragt werden und unter Umständen ausgelastet sein. Wer seine Reise bzw. seine Fahrt mit dem Auto nicht verschieben kann, muss viel Zeit einplanen. Die Experten des ADAC empfehlen, sich vor Fahrtantritt per Radio oder Internet über die aktuelle Verkehrssituation zu informieren.

Behinderungen seien bei den jüngsten Warnstreiks der Bahn vor allem in Städten beobachtet worden, erklärte Heuzeroth. Allerdings seien dort inzwischen etliche Baustellen hinzugekommen. So könne es zu Wochenbeginn auch für Autofahrer dazu kommen, dass sie mehr Zeit einplanen müssen. (hg/dpa)

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