Edeka, Rewe, Aldi & Co: Wer diese Tricks im Supermarkt kennt, spart bares Geld
Bei den explodierende Preisen allerorts, lohnt es sich auch auf die Tricks der Supermärkte zu gucken. Wer sie kennt, spart bares Geld.
Hamburg – Die Inflationsrate ist in Deutschland im April dieses Jahres mit 7,4 Prozent so hoch gewesen, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Genauer gesagt ist die Inflation auf dem höchsten Stand seit 1981. Das bedeutet, Bürgerinnen und Bürger müssen für den gleichen Gegenwert 7,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, also im April 2021 zahlen. Doch nicht nur das eigene Einkaufsverhalten sollte deswegen hinterfragt werden. Auch über die Tricks der Supermärkte sollten Verbraucher Bescheid wissen. Wie Aldi, Edeka, Rewe & Co tricksen, verraten wir Ihnen hier.
Name: | Freie und Hansestadt Hamburg |
Fläche: | 755,2 km² |
Bevölkerung: | rund 1,9 Millionen |
Regierungsoberhaupt: | Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister) |
Einkauf im Supermarkt: Rewe, Penny, Aldi & Co überlassen Einkauf nicht dem Zufall
Denn was wir kaufen und was nicht, überlassen Supermärkte nicht dem Zufall. Das ist schon immer so gewesen. Doch in Zeiten wie diesen, in denen die Preise für Lebensmittel und andere Waren extrem gestiegen sind, kann bares Geld gespart werden, wenn man sich als Kunde oder Kundin bewusst über die Tricks ist, mit denen Lidl, Penny, Netto und andere Supermärkte und Discounter zum Kauf verleiten.

Verbraucherschutz: Das sind die fiesen Tricks von Lidl, Edeka und Co.
Die Berliner Morgenpost zählt zuerst folgende Tricks des Einzelhandels auf, mit denen Kunden und Kundinnen zum so nicht gewollten (Mehr)einkauf bewegt werden:
- Einkaufswagen: Schon bei den Einkaufswagen geht es los. Wir alle sind zwar an die Maße gewöhnt, doch erst, wenn ein Einkaufswagen bis oben gefüllt ist, wird ersichtlich, wie viel in einen solchen eigentlich hereinpasst. Die Einkaufswagen sind bewusst groß gehalten, damit sich bei wenigen Produkten selbige in den Wagen verlieren und der Inhalt der einkaufenden Person weniger vorkommt, als er ist. Da fehlt doch was, da passt doch noch was rein, sind Gedanken, die so ganz unbewusst ausgelöst werden. Viele Einkaufswagen lassen sich zudem auch leichter schieben, je befüllter sie sind.
- Die Wege: Dass man eine Ikea-Filiale von vorne bis hinten durchqueren muss und das auch noch über mehrere Etagen, dürfte dank unter anderem des Rundgang-Systems jedem und jeder aufgefallen sein. Genauso, dass man als Ikea-Besucher eine Filiale des schwedischen Möbelriesen fast immer mit Kleinkram, den man vorab gar nicht auf dem Schirm hatte und erst nach einem Besuch im Restaurant verlässt. Doch auch Lidl, Aldi, Rewe und Co arbeiten mit den gleichen Tricks - wenn auch das Restaurant hier fehlt. Die Supermärkte und Discounter sind so konzipiert, dass Kunden auch für den kleinsten Einkauf quer durch den Laden rennen müssen. Und auf dem Weg von der gewünschten Ware A zur ebenfalls gewünschten Ware B, kommen Verbraucher an allen möglichen Produkten vorbei, die dann eben auch noch in den Einkaufswagen gesteckt werden.
- Vermeintliche Angebote: Vollgepackte Ständer und Regale abseits der normalen Reihen positioniert und mit großen Preisschildern versehen, suggerieren, dass es sich bei der dort angebotenen Ware um Sonderangebote handelt. Aber ist das wirklich so?
- Überhaupt macht es die Positionierung der Waren oft nicht einfach, deren Preise miteinander zu vergleichen. Und das ist auch so gewünscht. Oft sind die Wage im Markt selbst zwischen gleichen oder ähnlichen Produkten zu groß. Teure Markenprodukte sind immer auf Augenhöhe einsortiert, während sich Verbraucher für günstigere Produkte entweder bücken oder auf die Zehenspitzen stellen müssen.
- Auch ansonsten wird bei der Produktpräsentation getrickst, was das Zeug hält: Mit Licht oder Wasser und Dampf, dass Gemüse und Obst, für die Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir eine Aufhebung der Mehrwertsteuer fordert, frischer aussehen lassen soll. Backwaren der SB-Bäcker verleiten durch ihre vermeintliche Frische ebenfalls zum Kauf.
- Doch auch die Produkte selbst ändern sich, beziehungsweise deren Verpackung. Oft vertuschen Hersteller Preissteigerungen dadurch, dass sie, bei gleichbleibendem Preis und Packungsgröße, den Inhalt verringern. Wo der Kunde beispielsweise noch 250 Gramm bekommen hat, sind es dann nur noch 200 Gramm des gleichen Produkts zum gleichen Preis.
- Und auch Rabattkarten und andere Angebote suggerieren, dass mehr gespart werden würde, als ohne. Dabei muss vor allem erst einmal ein bestimmter Einkaufswert erzielt werden, ergo mehr eingekauft werden.
Sparen im Supermarkt: Verbraucherschützerin verrät wie
In der Berliner Morgenpost rät deswegen Lena Mier, von der Verbraucherzentrale Berlin, beim Einkaufen regelmäßig auf den Grundpreis, der am Regal ausgezeichnet werden muss, zu achten. Ab Mai 2022 muss dieser gesetzlich auch für eine einheitliche Menge, und zwar immer 1000 Gramm oder 1000 Milliliter angegeben werden. So ließen sich nicht nur Mogelpackungen entlarven, sondern auch die wirklichen Sonderangebote entdecken. Auch eine vorher geschriebene Einkaufsliste empfiehlt Mier als geeignetes Mittel, um Geld zu sparen: Das Abarbeiten eines geplanten Einkaufs verhindert Impulskäufe, also Käufe, die man letztendlich nicht will und braucht. Wer einen Wochenplan macht, kann so für die gesamte Woche vorsorgen. Und noch einen Tipp hat die Verbraucherschützerin: Niemals hungrig einkaufen gehen.
Wer Appetit oder gar Hunger verspürt, kauft schneller ungesunde und teure Lebensmittel ein, die sonst vielleicht nicht ausgesucht würden.
Auf dem Markt sparen – so geht‘s und weitere Tricks
Doch auch außerhalb des Supermarkt oder Discounters lässt sich sparen, zum Beispiel auf dem Markt. Wer regionales und saisonales Gemüse kauft, spart bares Geld. Verbraucher, die kurz vor Schluss auf den Markt gehen, können noch echte Schnäppchen machen. Wie übrigens auch im Supermarkt bei Produkten kurz vor Ende des Mindesthaltbarkeitsdatum. Einige Supermärkte haben heute schon Kisten, in denen Gemüse und Obst, das nicht mehr gut aussieht, aber noch gut ist, gesondert und vergünstigt angeboten wird.
Apps und Spendenmöglichkeiten helfen beim Sparen
An anderen Stellen existieren Spendenschränke für Lebensmittel, beispielsweise in Hamburg im autonomen Zentrum Sauerkrautfabrik und im Technikum der TUHH, der Technischen Universität Hamburg, beide befinden sich in Harburg. Auch Apps wie ToGoodToGo helfen beim Sparen. Über die App bieten teilnehmende Supermärkte und Gastronomiebetriebe vergünstigte Lebensmittel an. Beim Foodsharing sind die Lebensmittelspenden sogar kostenlos. Auch in Volksküchen lässt es sich günstig, immer vegetarisch und vegan, oft Bio essen. Volksküchen gibt es unter anderem in so gut wie jedem linksalternativen Zentrum Hamburgs, teilweise an mehreren Tagen die Woche.
So sparen Verbraucher beim Kochen
Apropos Kochen: Kochen ist im Allgemeinen nicht nur günstiger und ergiebiger als der Restaurantbesuch, sondern auch das Essen auf die Hand. Vorkochen für mehrere Tage spart ebenso Geld. Und wenn man am zweiten Tag doch Appetit auf etwas anderes haben sollte, lohnt es sich den Rest einzufrieren.
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Überall knappe Ware, doch Hamsterkäufe helfen nicht bei Notvorrat – diese Liste schon
Bei Lidl, Aldi, Edeka und Co werden zwar in den letzten Wochen die Waren knapp. Nach Öl, Mehl und Honig könnte jetzt Reis knapp werden. Und auch bei Tomaten drohen Lieferengpässe. Doch auch, wenn wegen der Hamsterkäufe immer mehr Lebensmittel drohen knapp zu werden, Hamsterkäufe schaden nicht nur den Mitmenschen. Denn Hamsterkäufe, das betonte Innenministerin Nancy Faeser, seien ebenfalls nicht geeignet, um sich einen Notvorrat für Krisenzeiten anzulegen. Einen solchen hält die Ministerin allerdings für sinnvoll – und gibt den Bürgern und Bürgerinnen eine Liste der Produkte und Mengen eines Notvorrats an die Hand.