Corona: Bestimmte Personen können sich offenbar nicht infizieren
Einige Menschen scheinen immun gegen das Coronavirus zu sein. Eine Corona-Studie hat jetzt herausgefunden, dass sich einige Personen nicht infizieren können.
Hamburg – Die Coronavirus-Pandemie beschäftigt uns nun schon seit mehr als zwei Jahren. Noch immer forschen Wissenschaftler auf Hochtouren, um mehr über das erstmals 2019 im chinesischen Wuhan aufgetretene Virus herausfinden zu können. Studien weltweit beschäftigen sich nicht nur mit den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, sondern auch damit, warum sich einige Menschen anstecken und andere nicht, obwohl sie demselben hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind – und offenbar Corona immun sind.
Virus: | Coronavirus |
Krankheitserreger: | SARS-CoV-2 |
Krankheit: | Covid-19 |
Corona immun: Einige Menschen stecken sich trotz hohem Infektionsrisiko nicht an
Bei der Studie, die bereits im November 2021 im Fachblatt „Nature“ veröffentlicht wurde, wird das Phänomen, dass sich einige Menschen nicht mit Corona anstecken, deutlich. Bei der Studie wurden 58 Angestellte eines Krankenhauses beobachtet. Während sich viele Kollegen mit dem Coronavirus ansteckten, konnten bei einigen ihrer Kollegen trotz regelmäßiger Tests weder eine Infektion mittels PCR-Test noch Antikörper im Blut festgestellt werden.
Corona-Immunität: Forscher finden bei Studie ein besonderes Protein und viele T-Zellen
Bei den Untersuchungen der Krankenhaus-Angestellten fanden die Forscher einige Auffälligkeiten. Bei 20 von den 58 Angestellten wurde ein erhöhter Anteil von T-Zellen festgestellt. Dazu konnte bei 19 dieser 20 das Immunprotein „IFI 27“ nachgewiesen werden. Wie in der Studie beschrieben, weist dieses Protein auf eine vorausgegangene Infektion mit dem Virus hin. Doch die fehlenden Antikörper im Blut sprechen dagegen.

Möglich ist, dass die Personen zwar infiziert gewesen sind, die Immunsysteme der Betroffenen die Viren aber so schnell bekämpft haben, dass keine Spuren einer Infektion zurückgeblieben sind. Dieses medizinische Phänomen nennt man auch „abortive Infektion“. Laut spektrum.de handelt es sich bei einer abortiven Infektion um eine „Virusinfektion, die nicht zur Bildung neuer infektiöser Viren führt.“ Die vorhandenen T-Zellen könnten die Infektion also abgebrochen haben.
Möglich ist auch, dass das Phänomen durch andere Coronaviren ausgelöst wird, die mit SARS-CoV-2 verwandt sind, zum Beispiel andere Erkältungsviren. Bedeutet: Dass eine Erkältung für die T-Zellen verantwortlich gewesen ist, die später zum Abbruch der Coronainfektion geführt haben. Sicher ist dies allerdings noch nicht.
Corona-Studie: Erkenntnisse zu T-Zellen können bei Impfstoff-Entwicklung helfen
Wertvoll sind die Erkenntnisse aus der Corona-Studie auch für die Weiterentwicklung der Impfstoffe. Denn T-Zellen sind in erster Linie dafür verantwortlich, Krankheitserreger zu erkennen und die Zellen zu zerstören, die von dem Krankheitserreger befallen sind. Gegenüber dem Science Media Center erklärt der Biomediziner Alexander Edwards (University of Reading), wie die Studie beim Design eines völlig neuen Impstoff-Typs helfen könnte. „Ein Impfstoff, der die T-Zell-Immunität gegen verschiedene virale Protein-Ziele stärkt, die von vielen verschiedenen Coronaviren gemeinsam genutzt werden, würde unsere Impfstoffe ergänzen, die neutralisierende Antikörper induzieren.“
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Wichtig zu sagen ist allerdings, dass die Studie aus Zeiten vor Omikron und Delta stammt. Ob die T-Zellen also auch eine Infektion mit einer dieser Varianten unterbrechen würde, ist ungewiss. Die Wissenschaftler arbeiten jedoch weiter mit Hochtouren an einer Antwort auf diese und weitere Corona-Fragen. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.