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Versteckte Kalorienfallen im Alltag erkennen und meiden – Wie man einfacher abnehmen kann

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Von: Carolin Gehrmann

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Die versteckten Kalorien schlummern im Alltag an vielen Stellen und erschweren das Abnehmen. Wie man die heimlichen Kalorienfallen meidet und dauerhaft Gewicht verliert.

Bremen – Zunächst sei einmal gesagt: Den Sommer kann und sollte man auch wunderbar mit ein paar Extra-Kilos an den Hüften genießen. Denn alle Körper sind schön. Wer jedoch gerne etwas Gewicht verlieren und zugleich gesünder leben will, der sollte sie kennen: die gefährlichen Kalorienfallen im Alltag. Sie schlummern in vielen Produkten und haben es so richtig in sich. Da man sie meist unbewusst zu sich nimmt, stehen viele Verbraucher vor dem Rätsel, warum sie einfach nicht abnehmen.

Die Rede ist – man ahnt es schon – von Fertigprodukten und industriell vorgefertigten Lebensmitteln. Klar, sie sparen im Alltag durch ihre bequeme Zubereitung viel Zeit. Aufmachen, warmmachen, fertig. Aber, wie fast alles Gute im Leben, hat auch dies eine Schattenseite. Denn der Preis, den man mit jedem Fertigprodukt auf sein Kalorienkonto einzahlt, ist entsprechend hoch. Zudem erhöhen Fertiggerichte das Krankheitsrisiko, unter anderem für Darmkrebs.

Moderne Fertiglebensmittel im Kühlregal wirken auf den ersten Blick gesund

Dabei kommen gerade moderne industrielle Lebensmittel, sogenannte „Convenience“-Produkte, als besonders hochwertig und gesund daher. Sie stehen oft in der Kühltheke und vermitteln so den Eindruck von Frische. Das muss doch gesund sein, denken da viele – und gehen dem Marketing-Trick der Hersteller auf den Leim, die sich dadurch letztlich meist nur von klassischem „Dosenfutter“ abgrenzen wollen. Im Grunde unterscheiden sie sich nur in ihrer Aufmachung, weniger durch ihren Inhalt. In beiden Fällen handelt es sich größtenteils um wahre Salz- und Kalorienbomben.

Fertigprodukte und Convenience Food enthalten viel Zucker und Fett – und jede Menge Kalorien

Denn in der Regel enthalten Fertiggerichte viel Zucker und Fett als Geschmacksträger, im Vergleich zur selbst gekochten Mahlzeit sogar deutlich mehr. Dazu kommen zahlreiche Konservierungsstoffe. Das ist notwendig, weil die Nahrung durch den Zubereitungsvorgang, das Einkochen und die lange Lagerung an Geschmack verliert. Zucker und Fett gleichen dieses geschmackliche Defizit aus, wie die Ernährungsmediziner Constanze und Martin Storr gegenüber Focus erklären. Sie rechnen vor: Eine Portion Chili con Carne selbst gemacht hat 193 Kilokalorien, ein vergleichbares Fertigprodukt enthält hingegen 418 Kilokalorien pro Portion, also mehr als das Doppelte.

Die Inhaltsstoffe von Fertigprodukten sorgen dafür, dass man schneller und mehr isst

Insgesamt sorgt die Kombination von Inhaltsstoffen in den Fertiglebensmitteln außerdem dafür, dass man dazu tendiert, schneller und damit mehr zu essen. Und das von einem Produkt, das hochkalorisch ist. Ein wahrer „Dickmacher-Kreislauf“ also. Zu diesem Schluss kommt eine Studie unter Federführung von Kevin D. Hall vom National Institute of Diabetes im US-Bundesstaat Maryland: Fertigprodukte sorgen nicht nur für Gewichtszunahme, sondern auch für mehr Appetit.

Gesunde Lebensmittel vs. ungesunde Lebensmittel
Die richtige Mischung macht‘s. Stark verarbeitete Lebensmittel sind ungesünder als frische Speisen und haben mehr Kalorien. © Oleksandr Latkun/IMAGO

Selbst zubereitete Speisen hingegen senken die Produktion des appetitanregenden Hormons PYY, wie die Forschenden herausfanden. Dafür maßen sie die Werte von zwei Testgruppen, die für einen gewissen Zeitraum ausschließlich Fertignahrung oder selbst zubereitete Speisen zu sich nahmen. Die Empfehlung der Wissenschaftler lautet daher auch: Hochverarbeitete Lebensmittel sollten aus gesundheitlichen Gründen weitestgehend vom Speiseplan gestrichen werden, da sie die Kalorienaufnahme im Vergleich zu frisch zubereiteten Speisen deutlich erhöhen und für eine Gewichtszunahme sorgen.

Selbst gekochtes Essen schneidet auf allen Ebenen besser ab als Fertignahrung

Unterm Strich heißt das also: Wer die Zeit und die Mühe investiert, um sich etwas Frisches zu kochen, der investiert gleichzeitig auf die beste Art und Weise in sich selbst und seine Gesundheit. Klar, jeden Tag schaffen das vermutlich nur die wenigsten. Aber wer die Fertigprodukte öfter mal im Regal stehen lässt und sich stattdessen an der Obst- und Gemüsetheke bedient, der spart nicht nur jede Menge Kalorien und nimmt letztlich auch ab, sondern zahlt auch in vielerlei anderer Hinsicht auf sein Gesundheitskonto ein.

Der deutlich erhöhte Salzgehalt in Fertignahrung führt nämlich auch zu Bluthochdruck, der das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöht. Außerdem steigt durch die Art der Fette in hochverarbeiteten Lebensmitteln das allgemeine Risiko für Krebs- und Demenzerkrankungen.

Fertignahrung so oft wie möglich weglassen – Kochen mit frischen Zutaten kann jeder lernen

Der beste Weg, um dauerhaft Gewicht zu verlieren, ist und bleibt nach wie vor die Kombination aus der richtigen Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Vielleicht findet der eine oder andere auf die Dauer ja auch Spaß am Kochen, das kann nämlich auch eine Form der Entspannung sein. Wem die Ideen fehlen, der kann sich ja einfach ein Kochbuch mit einfachen Rezepten schenken lassen. Wer sich gerne draußen bewegt, auch bei Kälte, hat in mehrerer Hinsicht einen Vorteil: Zum einen kann er oft bessere Abnehmerfolge erzielen sowie unter Umständen sogar sein Immunsystem stärken.

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