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Anwohnerparken in Hamburg noch zu günstig – Umwelthilfe fordert 360 Euro

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Von: Kevin Goonewardena

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Geht es nach der Umwelthilfe, sollte das Anwohnerparken in Hamburg noch viel teurer werden. Statt 65 Euro sollten 360 Euro gezahlt werden.

Hamburg – Pkw-Besitzer in den deutschen Großstädten können bestätigen: Die Parkplatzsuche ist ein tägliches Dauerärgernis und diesem können die Wenigstens entgehen. Denn wer kein Eigenheim mit Stellplatz vor dem Haus sein Eigen nennen kann, muss sich nach jeder Fahrt aufs neue auf die Suche nach einem Parkplatz machen und hoffen, dass der gefundene Stellplatz nicht allzu weit von der eigenen Wohnung entfernt liegt.

Umwelthilfe: das Parken in Hamburg ist noch nicht teuer genug
Umwelthilfe: das Parken in Hamburg ist noch nicht teuer genug. (24hamburg.de-Montage) © Lars Berg/imago

Hilfe sollen da Anwohnerparkzonen schaffen, von denen es mittlerweile rund 50 in Hamburg gibt. Zum Beispiel in Hoheluft, wo vor wenigen Wochen zwei neue Anwohnerparkzonen entstanden sind. Ebenfalls erst kürzlich wurden gar vier Zonen in Harvestehude eingerichtet, in denen ausschließlich Bewohner parken dürfen. Sie sollen dafür sorgen, dass Anwohner und Anwohnerinnen garantiert einen Parkplatz finden, nicht von nicht-ortsansässigen Autofahrern verdrängt werden und den sogenannten Parkplatzsuchverkehr reduzieren. Aktuell kostet die Anwohnerparkausweise rund 65 Euro im Jahr. Doch der Umwelthilfe ist das noch nicht genug!

Name:Freie und Hansestadt Hamburg
Fläche:755,2 km²
Bevölkerung:rund 1,9 Millionen
Regierungsoberhaupt:Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister, seit 2018 im Amt)

Anwohnerparken: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Preise für Parken im öffentlichen Raum in Hamburg

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Hamburg und Schleswig-Holstein dafür kritisiert, dass sie nach ihrer Meinung keine angemessenen Gebühren für das Anwohnerparken verlangen. Im Rahmen einer Umfrage in den Bundesländern und Kommunen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, urteilt die Naturschutzorganisation, dass viele Länder und Kommunen mit zu niedrigen Parkgebühren die Mobilitätswende ausbremsen würden.

Die Umwelthilfe kritisiert, zu viele Autos dürften für wenige Cent am Tag den öffentlichen Raum zustellen. Hintergrund der Kritik ist eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes vor etwa zwei Jahren. Nach dieser Änderungen ist es Bundesländern möglich, eigene Gebührenordnungen zu erlassen.

Anwohnerparken: In Amsterdam und Stockholm mehrere hundert Euro im Jahr teuer

Nach Ansicht der DUH müsste Anwohnerparken so viel kosten, dass Menschen ihren Pkw-Besitz hinterfragten, wenn sie nicht auf ihr Auto angewiesen seien. Als Richtwert fordert die Umwelthilfe eine Jahresgebühr von mindestens 360 Euro. Im Ausland, etwa in Amsterdam oder Stockholm, seien Gebühren von mehreren Hundert Euro bereits gängige Praxis. In Hamburg betrage die Gebühr pro Anwohnerparkausweis derzeit 65 Euro pro Jahr und solle bis auf Weiteres nicht erhöht werden. Damit deckten die Gebühren nur einen Bruchteil der tatsächlichen Ausgaben für die Verwaltung ab, hieß es. 2021 waren die Gebühren bereits einmal angehoben worden.

Schleswig-Holstein: Anwohnerparken für 30 Euro – keine Erhöhung geplant

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hingegen erließ nach Angaben der Umwelthilfe bisher keine neue Gebührenordnung, damit beträgt die Obergrenze für den Anwohnerparkausweis nach wie vor 30,70 Euro pro Jahr. Ein Mobilitätskonzept der Landeshauptstadt Kiel, in dem eine Erhöhung der Gebühren für Anwohnerparkausweise als wichtige Maßnahme aufgeführt werde, könne daher beispielsweise nicht umgesetzt werden. Ein zuständiges Fachreferat in Schleswig-Holstein prüft aber, ob eine Verordnung erlassen werden soll.

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Umwelthilfe: Nur in 6 Bundesländern kostet Parken mehr als 30 Euro – in Hamburg kein Anreiz aufs Auto zu verzichten

Insgesamt haben nach Angaben des Verbandes bislang sechs Bundesländer ihren Kommunen ermöglicht, höhere Gebühren als die jährlichen 30,70 Euro festzulegen, darunter auch Hamburg. Hamburg verlangt nach Ansicht der Umwelthilfe aber weiterhin so wenig Geld, dass die Kosten kein Anreiz seien, auf ein eigenes Auto zu verzichten.

Schleswig-Holstein zähle neben Bayern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu den Ländern, die noch keine Regelungen getroffen hätten. In allen anderen Bundesländern seien eigene Parkgebühren-Verordnungen in Planung. (mit dpa)

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