Giftige Spinne breitet sich in Hamburg aus – ihr Biss ist schmerzhaft
Menschen, die Angst vor Spinnen haben, sollten jetzt lieber nicht weiterlesen. Denn die Ammen-Dornfinger-Spinne ist giftig und breitet sich in Hamburg aus.
Hamburg – Spinnen gehören zu denjenigen Tieren, die vielen Menschen Angst machen. Mit ihren langen, teils haarigen Beinen und dicken Körpern sorgen sie bei vielen für Ekel und Schrecken. Gut, dass die meisten Spinnen in Deutschland nur seltsam aussehen und nicht giftig sind. Einige Arten, die sich mittlerweile auch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ausbreiten, sind aber sogar giftig und der Biss kann schmerzhaft sein. So ist auch die Ammen-Dornfinger-Spinne in Norddeutschland auf dem Vormarsch.
Spinnenart: | Ammen-Dornfinger |
Gattung: | Dornfinger (Cheiracanthium) |
Lebensraum: | Vorwiegend Mittelmeerraum und Mitteleuropa |
Ammen-Dornfinger-Spinne in Hamburg: So sieht die Spinne aus
Die Ammen-Dornfinger-Spinne ist eigentlich nicht zu übersehen. Denn meist ist ihr Körper auffällig Orange oder Rot. Ihre 1,5 Zentimeter Körperlänge klingen erst einmal nicht besonders groß, doch die Ammen-Dornfinger-Spinne gehört mit dieser Körpergröße laut NABU zu den größten mitteleuropäischen Spinnen. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen. Beide verfügen jedoch über kräftige Kieferklauen, die vom Aussehen her an Scheren bei Krebsen erinnern. Die Spinne verfügt über drei bis vier Zentimeter lange, teils haarige Beine.
Ammen-Dornfinger-Spinne in Hamburg auf dem Vormarsch: So giftig ist ihr Biss
Wie der NABU berichtet, ist die Ammen-Dornfinger-Spinne, „die einzige Spinnenart, die in der Lage ist, die menschliche Haut nach massiver und direkter Störung mit ihren Kieferklauen zu durchdringen und ihr Gift zu injizieren“. Das Gift löst zwar einige Reaktionen aus, wirklich gefährlich oder gar tödlich für den Menschen ist der Biss der Ammen-Dornfinger-Spinne aber nicht. Todesopfer sind laut NABU nicht bekannt. In Panik oder Hektik muss also niemand verfallen, wenn er einer solchen Spinne zufällig begegnet.

Trotzdem ist ein Biss der Ammen-Dornfinger-Spinne schmerzhaft. Laut Experten ist der Schmerz etwa vergleichbar, mit dem eines Wespenstichs. Die Bissstelle schmerzt und schwillt an. Zur Sicherheit sollte daher ein Arzt aufgesucht werden. In seltenen Fällen können weitere Symptome nach einem Biss der Ammen-Dornfinger-Spinne auftreten. Dazu gehören:
- Fieber
- Kreislaufversagen
- Schwindel
- Schüttelfrost
- Erbrechen
- Herzrasen (bei Allergikern)
Nach etwa drei Tagen sollten die Schmerzen und Symptome in Folge des Bisses einer Ammen-Dornfinger-Spinne wieder abklingen. Allerdings kann die Bisswunde laut NABU noch etwas länger geschwollen oder gerötet sein.
Von der Ammen-Dornfinger-Spinne gebissen – Erste Hilfe
Bei Spinnenbissen empfehlen Experten zunächst den Einsatz eines Mückenstiftes. Dieser ist in jeder Apotheke für etwa 10 Euro erhältlich. Danach sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ammen-Dornfinger-Spinne: Hier lebt sie und so beugt man Bissen vor
Ursprünglich kommt die Ammen-Dornfinger-Spinne aus dem Mittelmeerraum, südlich der Alpen. Doch bereits 1950 wurde sie erstmals in Brandenburg gesichtet. Mit der Zeit bereitete sie sich ihren Weg durch Deutschland und ist inzwischen auch im Norden von Deutschland, in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Hansestadt Hamburg angekommen. Neben der Ammen-Dornfinger-Spinne breitet sich auch die Südrussische Tarantel in Europa aus. Und auch das West-Nil-Virus, das ursprünglich aus Ostafrika stammt und von Mücken an den Menschen übertragen wird, ist mittlerweile in Deutschland zu finden.
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Die Ammen-Dornfinger-Spinne fühlt sich in hohem Gras zu Hause, sie ist überwiegend nachtaktiv und versteckt sich tagsüber in diesem hohen Gras. Deshalb der Tipp vom NABU: „Gehen Sie in den Sommermonaten lieber auf ‚Nummer sicher‘ und streifen nicht durch hohes Gras und öffnen auf keinen Fall die Brutgespinste“.