Mit dem Deutschland-Ticket ins Ausland: In diesen Nachbarländern gilt das 49-Euro-Ticket
Mit dem Deutschland-Ticket bis ins Ausland fahren: Was wie ein Widerspruch klingt, ist in einigen Fällen möglich, da oft der Tarif der Deutschen Bahn bis über die Grenze gilt.
München – „Öfter Öffis“ und „Mit 49 Euro bequem durch ganz Deutschland“, lauten die prägnanten Slogans, mit denen die Deutsche Bahn das lange angekündigte und ab 1. Mai 2023 gültige Deutschland-Ticket bewirbt. Als Nachfolger des 9-Euro-Tickets vom Sommer 2022 soll das Angebot zur Verkehrswende beitragen und Verbraucher dazu bewegen, häufiger das Auto stehenzulassen.
Doch nicht nur der Weg zur Arbeit oder Freunden kann künftig günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Auch wer einen Trip ins Ausland vorhat, kann mitunter von dem Angebot profitieren. Ein Kurztrip nach Österreich, in die Schweiz oder Benelux-Länder? Durchaus möglich mit dem 49-Euro-Ticket, wie eine Youtuberin verrät.
Mit dem Deutschland-Ticket ins Ausland: Youtuberin verrät, wie das geht
Bereits das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass es sich auf dem Schienen-Netz des Regionalverkehrs gut und günstig reisen lässt. Aufpassen müssen Inhaber des Tickets dabei nur, nicht doch versehentlich in einen Fernzug zu steigen. Eine bestimmte Funktion der Bahn-App kann dabei helfen, den teuren Fauxpas zu vermeiden.
Wen die Reiselust packt, bei den momentanen Flugpreisen aber ins Schlucken kommt, wird das Deutschland-Ticket ähnlich herbeisehnen wie Pendler. Wie die Reise-Bloggerin Zugfräulein verrät, kann einen das 49-Euro-Ticket sogar bis ins Ausland bringen; und gibt auf Youtube auch gleich entsprechende Reise-Vorschläge mit an die Hand.
Basel, Salzburg oder Luxemburg als kostenlose Erweiterung des Deutschland-Tickets
In Deutschland in den Zug steigen, im Ausland wieder aus – möglich ist das aufgrund von sogenannten Grenztarifpunkte. Die tariflichen Grenzen zweier Staatsbahnen liegen nämlich meist nicht auf den tatsächlichen Staatsgrenzen, sondern an Bahnhöfen. Der Tarifschnittpunkt liegt somit in einigen Nachbarländern im Ausland, weshalb der deutsche Tarif bis zu dem entsprechenden Bahnhof gilt und somit künftig auch das 49-Euro-Ticket. Sofern denn Regionalverbindungen bestehen.
In allen Nachbarstaaten Deutschlands existieren Grenzbahnhöfe, in vielen sogar gleich mehrere. Einige Beispiele dafür sind folgende:
- Basel (Schweiz): Weniger als eine Stunde braucht es von Zell (Wiesental, Baden-Württemberg) bis in die Schweizer Großstadt. Mit der S6 der SBB GmbH (Tochtergesellschaft der Schweizerischen Bundesbahnen AG) geht es über Lörrach nach Basel.
- Salzburg (Österreich): Vom Münchner Hauptbahnhof ist man fix und ohne umzusteigen am Fuße der Alpen: Knapp zwei Stunden braucht man mit der bayerische Regiobahn BRB RE5 bis in die österreichische Metropole.
- Tønder (Dänemark): In den hohen Norden bis nach Dänemark bringt die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft mit deutschem Tarif, etwa mit der neg RB66. Und zwar von Niebüll (Nordfriesland) aus in die dänische Kleinstadt Tønder unweit der deutschen Grenze.
- Venlo (Niederlande): Gerade einmal sechs Minuten braucht es, um vom Bahnhof Kaldenkirchen die niederländische Grenze bis zur Stadt an der Maas zu passieren. Startpunkt der RE13 ist am Hauptbahnhof in Hamm (Westfalen).
- Luxemburg: Rund zweieinhalb Stunden braucht der Regional-Express RE5120 von Koblenz über Trier bis in die Hauptstadt des Stadtstaates, nur unwesentlich länger als mit dem Auto.
„Das Deutschland-Ticket gilt deutschlandweit im Nahverkehr und auf allen Strecken und zu allen Bahnhöfen, zu denen auch Fahrkarten des Deutschlandtarifs gelten“, informiert auch die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage. Dabei gilt es zu beachten, dass die Tarife sich nur auf den Verkehr von und nach Deutschland beziehen und nicht im ausländischen Binnenverkehr greifen.
Doch auch wer eine Flugreise im Sinn hat, muss nicht zwangsläufig viel Geld in die Hand nehmen. Dass es nicht immer der Flieger sein muss, um in die Sonne zu kommen, zeigen viele Nachtzugverbindungen der Deutschen Bahn. (Romina Kunze)